Wenn durch einen Sonnensturm alle Räder stillstehen
Wie sich ein Sonnensturm, auch magnetischer Sturm genannt, auf unseren Planeten auswirken kann, das möchte ich Dir heute aufs Auge drücken. Moment, ich höre natürlich Deine Frage. Die Frage, was denn ein Sonnensturm ist, und warum bei diesem alle Räder stillstehen könnten? Nun, das möchte ich Dir natürlich gleich am Anfang beantworten. Also hör nun gut zu und schärfe Deine Sinne, denn jetzt mach ich Dich fertig. Lach nicht! Natürlich bist Du am Ende meines Artikels total mit den Nerven runter, und das ist auch gut so. Also pass auf! Die nachstehenden Informationen können zu Erbrechen, Durchfall oder Bewusstseinserheiterung führen, aber das sollte Dich jetzt nicht wirklich abhalten diese schwere Kost dennoch zu schlucken.
Was ist ein Sonnensturm und wie entsteht er?
Verzeih mir, aber ich muss mich gleich am Anfang übergeben, und überlasse es nun erst einmal Wikipedia Dich in Form zu bringen. So steht es geschrieben:
„Ein Erdmagnetsturm wird definiert durch die von ihm verursachten Änderungen des Erdmagnetfelds, gemessen in der Einheit Tesla (T). Zur Klassifizierung wird unter anderem der Disturbance storm time index herangezogen, der die global gemittelte Abschwächung des horizontalen Erdmagnetfelds anhand von Messungen einiger weltweit verteilter Messstationen angibt. Dieser Wert wird stündlich ermittelt und steht in nahezu Echtzeit zur Verfügung. Es gibt viele Einflüsse auf das Magnetfeld, daher sind Schwankungen um ±20 nT normal. Zum Vergleich: In Mitteleuropa beträgt die horizontale Komponente des normalen Erdmagnetfelds etwa 20 µT, also 20.000 nT.
Die Störung wird ausgelöst von Schockwellenfronten des Sonnenwinds, die durch Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe (KMA) entstehen und etwa 24 bis 36 Stunden benötigen, um die Erde zu erreichen. Sie dauert etwa 24 bis 48 Stunden an, in Einzelfällen mehrere Tage – in Abhängigkeit von der Störungsursache auf der Sonne. Das Auftreffen der Schockfront, bestehend aus elektrisch geladenen Teilchen, auf die Magnetosphäre führt zu einer Abschwächung des Erdmagnetfelds, das nach etwa zwölf Stunden sein Minimum erreicht.“1
Hört sich vielleicht etwas kompliziert an, ist aber so. Nun, das ist nicht weiter schlimm, denn im Laufe meines Auswurfs von Buchstaben und Sätzen wird Dir sicher das ganze Ausmaß, was so einen Sonnensturm alles mit sich bringen kann, schon noch in Dein Bewusstsein fallen. So komme ich nun gleich zu den Regeln, bzw. zu den 3 Phasen, wie typischerweise ein geomagnetischer Sonnensturm unterteilt ist.
Phase 1 – die Anfangsphase
In dieser Phase schwächt sich das Magnetfeld innerhalb einiger Dutzenden von Minuten um etwa 20–50 nT ab. Kleiner Einschub: Frag mich jetzt bitte nicht für was das Kürzel „nT“ steht, denn auch mir ist diese Fachchinesisch fremd. Aber, wenn Du es genau wissen willst, dann frag doch mal den „Gockel“, der kann Dir sicher eine Erklärung liefern. Ich fahre dann mal fort und gebe Dir weitere Infos, was in der Anfangsphase geschieht. Es ist hier zu bedenken, dass nicht in jeder Anfangsphase solch ein Sturmereignis vorausgeht. Und es kann aber auch so sein, dass nicht jeder derartigen Störung des Magnetfelds unbedingt ein Sonnensturm folgt.
Wenn die Störung größer als 50 nT ist, dann spricht man von der Sturmphase – Phase 2
Wenn die Störung größer als 50 nT ist, dann beginnt die Sturmphase. Wobei diese Messlatte von 50 nT nur willkürlich gezogen ist. Im Laufe des Sonnensturms wächst die Störung und damit einhergehend die Gestörtheit des lieben Vieh auf 2 Beinen weiter. Ach ja, die Gestörtheit nimmt, je höher das nT beträgt, bei dem Zeugs, was angeblich durch Atmen das Klima beeinflusst, zu. Von einer moderaten Störung spricht man wenn die maximale Störung weniger als 100 nT beträgt. Kritisch wird die Lage der Nation wenn die Störung 250 nT überschreitet. Ein mega Sonnensturm, der die 250 nT Marke knackt, wird aber dann nicht mehr, wie bei den leichten Stürmen, in einigen Stunden enden. Nein, bei einem Supersturm geht es ans Eingemachte.
Phase 3 – die Erholungsphase
Wenn alles gut geht, und wir nicht in einen mega geilen Sonnensturm geraten, dann werden die Gestörten zwischen 8 Stunden und einer Woche wieder normal. Wie gesagt: Wenn alles, wie wir es in der Geschichte schon mehrfach erlebt haben, so verläuft, dann können wir nach dem Sonnensturm wieder zur Normalität zurückkehren.
Wie sich ein Sonnensturm auswirkt
Die bekannteste Auswirkung eines Sonnensturmes ist das Auftreten von Polarlichtern. Nicht weiter schlimm, aber was ich hier anspreche, und was nicht gerade abwegig ist, ist ein Sonnensturm der Marke Extraklasse. Und da sind die Auswirkungen einfach genial. Totalausfall der elektrischen Stromnetze mit einhergehenden Schäden an Leistungstransformatoren ist dann halt eine Störung, welche die Menschheit insgesamt in den Abgrund schmeißt. Bist Du jetzt beunruhigt?
Du tust gut daran, denn in langgestreckten Überlandleitungen können Ausgleichsströme von beachtlicher Stärke fließen, welche dann halt zum Ausfall der angekoppelten Trafo-Stationen führen können. Weiterhin ist auch zu beachten, dass während eines Sonnensturms erhöhte Korrosionen an Pipelines auftreten. Insgesamt kann man sagen, dass es zu schweren Verwerfungen, Störungen und Nervenzusammenbrüchen auf diesem Planeten kommen könnte. Was noch? Ach ja …
„Bevor die Schockwellenfront auf die Erde trifft, kann sie schon Schäden an Satelliten verursachen. Das ist neben den direkten Schäden durch Strominduktion wie auf der Erdoberfläche auch noch auf eine andere, indirektere Weise möglich: Die Schockwelle kann zu einer lokalen Aufheizung und damit zu einer Verformung der oberen Erdatmosphäre führen, was zu einem erhöhten „Luftwiderstand“ für Satelliten in niedrigen Orbits (Low Earth Orbit, LEO) führen kann. Bahnänderungen oder erhöhter Treibstoffverbrauch wären dann die Folge. Insgesamt, so schätzte die europäische Weltraumorganisation ESA, entstand in den letzten Jahren allein wegen Ausfällen von Satelliten ein Schaden von mehr als 500 Millionen Dollar. Dieses und die Verzerrungen der Laufzeiten, die beim Durchgang der Signale durch Ionenwolken entstehen, macht GPS-Satelliten besonders anfällig.“ 1
Angefangen beim „Ei-Phone“, über die Flimmerkiste bis zur Toilettenspülung ist nach einem super geilen Sonnensturm alles am Arsch. Nix geht mehr, außer kacken vor der Haustür. Ach ja, bevor ich es vergesse! Vergessen können wir dann auch das Thema Bargeldabschaffung, denn auf elektronischem Weg sind danach sämtliche Zahlungstransfers verbaut. Und wenn ich mich richtig informiert habe, dann werden wir uns mit der heiligen Scheiße, also bis die Elektrik-Trick-Technik wieder weltweit funktioniert, so. ca. 10 Jahre damit rumärgern müssen. Okay, wenn uns aber nach dem super Sonnensturm der Messias vom Himmel zufällt und uns, die wir gottgefällig gelebt haben, in eine Neue Welt mitnimmt, dann kommen wir nochmals mit einem blauen Auge davon. Nur Spaß, aber dennoch halte ich fest, dass ein mega Sonnensturm nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Und schon komme ich zur Geschichte.
Sonnenstürme in der Geschichte
Es gab im Laufe der Geschichte immer wieder Sonnenstürme, aber damit mein Beitrag nicht ausufert möchte ich hier nur 2 Ereignisse herausstellen.
„In der Nacht vom 1. zum 2. September 1859 wurde der bisher mächtigste geomagnetische Sturm registriert, der heute als Carrington-Ereignis bezeichnet wird. Er führte zu Polarlichtern, die selbst in Rom, Havanna und Hawaii – also äquatornah – beobachtet werden konnten. In den höheren Breiten Nordeuropas und Nordamerikas schossen Starkströme durch Telegrafenleitungen, diese schlugen Funken, Telegrafenpapiere fingen Feuer und das gerade weltweit installierte Telegrafennetz wurde massiv beeinträchtigt. Bereits am 28. August 1859 konnte die Entwicklung von Sonnenflecken beobachtet werden, die mit extrem starken Magnetfeldern und Sonneneruptionen einhergingen. Eiskernuntersuchungen zeigen, dass ein Ereignis dieser Stärke im statistischen Mittel alle 500 Jahre auftritt.“1
Dass es auch schneller gehen kann, dass zeigen Analysen von Beobachtungsdaten von STEREO-Sonden. So gaben Forscher der NASA 2014 bekannt, dass unsere Heimat Erde am 23. Juli 2012 nur denkbar knapp einem „solaren Supersturm“ entgangen ist. Das Ereignis, wäre es denn passiert, wäre vergleichbar mit dem Carrington-Ereignis mindestens genau so stark gewesen.
Und jetzt stelle Dir mal das Unfassbare vor! Die Vorstellung, dass uns wieder ein Sonnensturm dieser Stärke zufallen könnte. Lach nicht, denn so abwegig ist der Gedanke nicht. Okay, im statistischen Mittel werden wir noch ein paar Jahre von solch einem Orkan verschont, aber dennoch möchte ich Dir aufzeigen, dass wir gerade jetzt wieder vor einem Sonnensturm stehen. Dazu ist noch zu sagen, dass das US-Militär einen schweren Sonnensturm wie einen militärischen Angriff einstuft. Und solch ein Angriff steht uns angeblich schon wieder ins Haus.
Aktuell, im August 2019, donnert ein weiterer Sonnensturm auf uns zu
Sorry, keine Panik, denn nach Berechnungen von „spaceweather.com“ musste man am 5. oder 6. August 2019 mit etwas Sonnensturm rechnen.2 Ich weiß nicht, ob Du es bemerkt hast, aber das Weltraumwetter war an diesen Tagen schon turbulent. Da hat sich doch tatsächlich ein sanduhrförmiges Loch aufgetan und Sonnenfürze – sorry, Sonnenwinde – ins All gepupst.
Nun, wie Du gemerkt, oder eben nicht gemerkt hast, ist der Spuk, ohne nennenswerte Schäden, an uns vorbeigegangen. Glück gehabt?! Ja, da sind wir mal wieder mit einem blauen Auge davongekommen, aber das heißt noch lange nicht, dass ein mega Sonnensturm das Leben auf dieser Erde nachhaltig verändern wird. Und was sagt uns das? Das sagt uns:
Lebe im heute, lebe jetzt! Genieße diesen Tag als wenn es Dein Letzter wäre – AMEN!
Ich habe fertig. Nein, 2 Punkte sind mir schon noch wichtig. Wichtig ist für mich die Tatsache, dass man einen Sonnensturm voraussagen kann, aber dass diese Wettervorhersage erst etwa eine Stunde vor dem Aufprall des Sonnensturms auf die Erde auch wirksam ist. Weiterhin möchte ich Dir schlussendlich unter die Nase binden, dass Wissenschaftler herausgefunden haben, dass die Sonne alle 11 Jahre am aktivsten ist.3 Und weil sie in diesem Jahr so aktiv ist, lege ich mich nun gleich noch in die Sonne. Na klar, denn die liebe Sonne hat ja auch ihre guten Seiten.
Bis neulich Dein Martin M. Luder (info-at-lefpilk.de)
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