Mit der Graphologie bzw. Schriftpsychologie ist es möglich aus der Handschrift Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Schreibers zu machen. Die Graphologie ist eine psychodiagnostische Methode mit einer hundertjährigen Geschichte; Es ist eine handfeste und seriöse Methode, dennoch wird sie gering geschätzt und kritisiert. Dies ist sehr verwunderlich, ist doch jede Handschrift einzigartig und unverwechselbar; und somit ein offensichtlicher Spiegel unserer Persönlichkeit. Sie ist ein Impuls aus unserem Unbewussten, der sich über die Feinmotorik seinen Weg aufs Blatt bahnt. Handschrift ist Gehirnschrift, und damit ist klar, dass sie viel über einen Menschen verrät. In diesem Artikel möchte ich Ihnen die Graphologie vorstellen. Ich hoffe dass Sie neugierig sind.
Was ist Graphologie?
Die Handschrift ist ein höchst individueller Ausdruck des Charakters und der Persönlichkeit eines Menschen. Es ist etwas höchst Persönliches, Einmaliges und Unverwechselbares. Wenn Sie einmal den Versuch unternehmen, die Handschrift ihrer Freunde, Bekannten und Verwandten zu vergleichen, so werden Sie schnell feststellen, dass keine der Handschriften exakt gleich aussieht oder sich sogar deutlich unterscheidet. Diese Unterschiedlichkeit ist auch der Grund, weshalb die Graphologie an Hand der einzelnen Schriftmerkmale auf den „Schrifteigner“ schließt.
„Zeige mir deine Schrift; und ich sage dir wer du bist!“
So ähnlich könnte der Anspruch der Graphologie – oder auch Schriftpsychologie – lauten. Zur Erfüllung dieses Anspruchs, bedient sich die Graphologie als psychodiagnostische Disziplin verschiedener Methoden: Eindruckscharakter, feste Schriftzeichen, Summierung mehrerer Schriftzeichen, gefühlsmäßige Interpretation, Raumsymbolik und Bildsymbolik. All diese Deutungsmethoden werden schließlich zu einer einzigen integrativen Methode zusammengefasst. Die Graphologie deutet also nicht nur einzelne Schriftmerkmale; man kann also nicht sagen, dass ein bestimmtes Merkmal gleich einer bestimmten Charaktereigenschaft ist. Es erfordert viel mehr einen psychologisch geschulten und graphologisch erfahrenen Menschen, um eine Handschrift seriös analysieren zu können.
Was bringt einem die Graphologie?
Zunächst einmal ist Graphologie eine psychodiagnostische Methode; und in dieser Funktion, ist man damit in der Lage, mehr über einen Menschen – den Schrifteigner – herauszufinden. Wer ist dieser Mensch? Was verbirgt sich hinter seiner Fassade? Mit wem habe ich es zu tun? Wie ist er einzuschätzen? Welche Fähigkeiten und Schwächen hat er? All diese Fragen können mit Hilfe der Graphologie präzise beantwortet werden.
Inzwischen wird die Graphologie auch von namhaften Unternehmen zur Bewerberauswahl eingesetzt – und das zur vollen Zufriedenheit. Immer wenn eine handschriftliche Bewerbung gefordert wird, kann man davon ausgehen, dass eine graphologische Expertise bzw. Analyse ansteht. Glauben Sie mir, diese Unternehmen würden niemals Geld in eine Methode stecken, die nichts bringt oder an die sie nicht glauben. Die Unternehmen wissen genau, die Handschrift eines Menschen lügt nicht und verrät mehr über jemanden, als stundenlange Gespräche. Die Graphologie ist also eine handfeste Sache und bringt ziemlich viel.
Was genau verrät einem die Graphologie über den Menschen?
Eine Liste mit Charaktereigenschaften die man mit Hilfe der Graphologie ermitteln könnte, ist schier unübersichtlich – genau wie die menschliche Psyche selbst. Dennoch möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick über die Möglichkeiten einer Psychodiagnose mit Graphologie – oder auch Schriftpsychologie – gewähren.
Es sind folgende präzise Aussagen möglich
- Niveau
- Format
- Willensbegabung
- Vitalität
- Dynamik
- Selbstgefühl
- Persönlichkeitsstörungen
- Intellekt
- Kreativität
- Urteilsvermögen
- Soziale Kompetenz
- Integrationsfähigkeit
- Verhalten am Arbeitsplatz
- Führungsqualitäten
- Durchsetzungsvermögen
- Belastbarkeit
- Ehrlichkeit
- Stärken und Schwächen
- Entwicklungsmöglichkeiten
- Kontaktfreudigkeit
- Selbstvertrauen
- Loyalität
- Ausdauer
- Flexibilität
- Frustrationstoleranz
- Belastbarkeit
- Selbstdisziplin
- Uvm.
Warum funktioniert die Graphologie?
Die Handschrift ist ein Spiegelbild unserer Innenwelt
Die Handschrift wird von vielen Faktoren geformt. Da wären zunächst gesellschaftliche Einflüsse wie z.B. Kultur, Staat u.a. Strukturen; hinzukommen Einflüsse aus dem direkten Umfeld des Schreibers, also seine Familie, seine Freunde und Verwandten, und ebenso sein berufliches Umfeld. All diese Faktoren aus Gesellschaft und Umfeld formen im Zusammenspiel mit den Erbanlagen – der Konstitution und Disposition – in direkter Weise unsere Persönlichkeit, bestehend aus Temperament, Motivation, Psyche und Leitbildern. Ebenso spielen Sinneseindrücke, Wahrnehmung, Krankheiten, Medikamentengebrauch und Gifte eine wichtige Rolle bei der Formung unserer Persönlichkeit; den auch die Physis – also zentrales und vegetatives Nervensystem – entscheidet darüber, wer wir sind und wie wir uns innerlich fühlen. Letztlich spielen all diese Faktoren zusammen und schlagen sich über die Feinmotorik der Hand auf unsere Handschrift nieder. Die Feinmotorik der Hand ist hierbei als eine Art feinfühliger Seismograph zu verstehen, die jede innere Bewegung wahrnimmt und entsprechend anschlägt. Das Ergebnis ist dann an der Handschrift zu erkennen.