Das Erröten eines kleinen Jungen
Erröteter, schüchterner kleiner Junge © weesmalldoll, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Das Erröten ist ein recht hartnäckiges Problem

Wer in aller Öffentlichkeit errötet, empfindet sich und die Situation oft als sehr unangebracht; er fürchtet sich davor als Sonderling stigmatisiert zu werden. Zugegeben, es ist keine leichte Situation für den Betroffenen, schließlich fühlt man sich taub und wie gelähmt. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich dauerhaft von unwillkürlichem Erröten; sowie von Schüchternheit und Sozialphobie befreien können. Mit einer speziellen Energieübung in Kombination mit Affirmation, sowie der Fast Phobia Cure – einer speziellen Technik gegen Phobie – aus dem neuro-linguistischen Programmieren (NLP), ist Ihnen dies sanft, schnell und dennoch dauerhaft möglich.

Vom Erröten zur Schüchternheit und Sozialphobie

Das Erröten ist ein recht hartnäckiges Problem. Wer in aller Öffentlichkeit errötet, empfindet sich und die Situation oft als sehr unangebracht; er fürchtet sich davor als Sonderling stigmatisiert zu werden. Zugegeben, es ist keine leichte Situation für den Betroffenen, schließlich fühlt man sich taub und wie gelähmt; als könnten die Anderen in einen reinschauen und in irgendetwas entlarven, was einem dann nur noch peinlicher sein könnte. Währenddessen rast das Herz; man ist extrem angespannt, aber zu gleich auch völlig kraftlos. Man möchte am liebsten die unangenehme Situation beenden oder gar flüchten.
Keine Angst vor dem Erröten

Dieses Reaktionsmuster ist gar nicht gut, denn hierdurch sorgt man dafür, dass man die nächste Situation, von der man vermutet, sie könnte einen rot werden lassen, ebenso meidet. Es entwickelt sich eine Sozialphobie; es entwickelt sich eine Angst. Man beginnt langsam auf bestimmte Situationen und Menschen „wirklich unangebracht“ zu reagieren. So bekommt man von diesen Menschen auch die entsprechenden Blicke, die man anfangs nur vermutet hatte. Dies ist dann eine Bestätigung, mit der man nun zu Recht errötet und entsprechende Situationen meidet. Im Laufe der Zeit stellt man sich dann auf diese Art zu Leben seelisch ein; und konsequenterweise bilden sich daraus unzählige unbewusste Glaubensätze heraus, die sich dann verfestigen und unsere Entscheidungen, letztlich auch unser Leben, prägen. Sie merken, Erröten ist nicht nur einfach Erröten.
Die erste Gegenmaßnahme die ein Leidtragender dann versucht, ist es, gegen das Erröten anzukämpfen. Dies ist jedoch die denkbar schlechteste Gegenmaßnahme. Sie führt eher dazu, dass es uns nur noch schlechter geht. Wir erröten dadurch nur noch schneller und heftiger. Außerdem macht es auch keinen Sinn, gegen sich und eine eigentlich natürliche Körperreaktion anzugehen. Im Grunde ist dieses „Dagegensein“, nur ein brillianter Trick unseres negativen Glaubenssystems, dass sie dahingehend manipuliert, das zu bestätigen, was Sie über sich denken, wenn Sie erröten. Mit dem „Ankämpfen“ bestätigen Sie im Grunde nur, dass etwas an Ihnen nicht stimmt; etwas, das einfach bekämpft gehört; etwas, das einfach weg muss, damit man ein ganzer Mensch wird. Ich bin unvollständig! Sind Sie das wirklich? Hinter ihrem Erröten, stehen bestimmte Glaubenssätze. Finden Sie raus welche.

Der intelligente Körper/Geist

Sie müssen wissen, dass unser Körper und unser Unterbewusstsein sehr intelligent sind. Das Erröten ist eigentlich eine perfekte Strategie, und keine Fehlfunktion. Wie jede erfolgreiche und funktionierende Strategie in unserem Leben, so wird auch die Strategie des Errötens von unserem Körper und Unterbewusstsein abgespeichert. Der Körper merkt sich das Erröten, so dass es immer wieder abgerufen werden kann. Es ist ähnlich wie beim Muskeltraining. Wenn Sie den Muskel nicht verwenden, dann bleibt er schwach; trainieren Sie ihn jedoch gezielt, baut sich der Muskel auf. Der Muskel merkt sich hierbei die erhöhte Belastung, für das es ja nicht stark genug war, und baut hierauf Muskelmasse auf, um somit auf eine erneute Belastungssituation gewappnet zu sein. Ähnlich ist es auch mit dem Erröten, bei dem sich Ihr Körper auf das Reaktionsmuster Erröten einstellt; um hiermit auf eine eventuell mögliche Belastungssituation mit einer Überlebensstrategie reagieren zu können (im Sinne des Reiz-Reaktions-Reflexes).
Doch wozu soll das Erröten gut sein? Wie ist es mir und meinem Körper nützlich? Die Beantwortung dieser Fragen, kann auf Grund der Individualität jedes Menschen sehr unterschiedlich ausfallen. Fest steht, dass hinter dem Erröten bzw. der Schüchternheit eine bestimmte Situation, ein Glaubenssatz oder Erlebnis steht, das Ihnen unangenehmer ist, als das Erröten an sich.

Energieübung mit Affirmationen gegen Erröten und Schüchternheit

Ich möchte Ihnen nun an dieser Stelle eine effektive Technik vorstellen – in Kombination mit Affirmationen -, mit dem Sie ihr Problem sanft, schnell und dennoch dauerhaft auflösen können. Sie besteht aus einer anfänglichen Visualisierung, worauf eine Energieübung folgt

Visualisierung

Erinnern Sie sich an eine vergangene Situation, in der Sie rot bzw. schüchtern wurden. Versuchen Sie sich an so viele Details wie möglich zu erinnern. Lassen Sie vor Ihrem inneren Augen einen „Kurzfilm“ ablaufen. Bewerten Sie nun die Belastung dieses Films auf einer Skala von 0-10; wobei die 0 bedeutet, dass Sie sich total wohl fühlen und die 10 bedeutet, das Sie sich total unwohl fühlen. Nach der Bewertung beginnen Sie mit folgender Übung.

Energieübung

Ballen Sie die eine Hand zur Faust und beginnen Sie mit dieser Faust sachte gegen die Handfläche der anderen Hand zu schlagen, ohne dass es unangenehm wird. Nach fünf oder sechs Schlägen die Handflächen wechseln. Sollten Sie damit begonnen haben, dass die linke Hand geöffnet war und die rechte zur Faust geballt, öffnen Sie die rechte Hand und ballen die Linke zur Faust und beginnen Sie wieder mit den Schlägen. Beschleunigen Sie dies so lange, bis Sie so schnell sind, wie Sie sein können. Jetzt sagen Sie die folgenden Sätze bzw. Affirmationen, also bejahende Glaubenssätze. Wiederholen Sie dabei die abwechselnden Bewegungen bis zum Schluss.

Affirmationen

1.“Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich nie vollkommen meine Schüchternheit und Unsicherheit los werde.“
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
„Ich akzeptiere und lieb mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich außerordentlich selbstbewusst und sicher werde.“
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
2.“Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit nie loslasse“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
„Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit loslasse“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
3.“Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich nicht bereit bin, dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit komplett loszulassen und noch etwas davon behalten möchte“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
„Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn ich bereit bin, dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit jetzt komplett und für immer loslasse“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
4.“Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefsten Ebene, selbst wenn es bei mir noch Gründe, Überzeugungen oder Teile von mir gibt, die sich sträuben, dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit jetzt loszulassen“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter
„Ich akzeptiere und liebe mich selbst auf der tiefst möglichen Ebene, selbst wenn ich die Gründe, Überzeugungen oder Teile von mir, die sich sträubten, dieses Gefühl der Schüchternheit und Unsicherheit jetzt loslasse und heile“.
Tief einatmen (schnell) – langsamer ausatmen und dann weiter

Fast Phobia Cure aus dem NLP – In 10 Schritten vom Erröten befreit sein

  1. Finden Sie heraus in welchen Situationen und unter welchen Bedingungen Sie mit Erröten reagieren. Sind Sie dabei allein? Unter Freunden? Unter Fremden? Was war Ihr bisher schlimmstes Erlebnis?
  2. Rufen Sie sich zunächst einmal ins Gedächtnis, was Sie vor und auch nach einem solchen Erlebnis sicher gefühlt haben. Erinnern Sie sich, dass es mal eine Zeit gab in der Sie keine Angst, kein unangenehmes Gefühl hatten.
  3. Stellen Sie sich vor, Sie säßen in einem leeren Kino, ganz allein, ohne irgendwelche störenden Faktoren. Fühlen Sie sich wohl dabei. Nun beobachten Sie sich selbst auf der großen Leinwand.
  4. Stellen Sie sich nun vor, dass Sie (während Sie im Kino sitzen) anfingen, über die Sitzreihen hin zum Vorführraum zu schweben.
  5. Das Ich, das nun im Vorführraum steht, beobachtet nun das andere Ich, das noch auf einem der Kinosessel sitzt und „Sie“ als Film auf der Kinoleinwand beobachtet.
  6. Schauen Sie sich nun in aller Ruhe einen Film von diesem „Ich“ an, einen Film der an einem Zeitpunkt spielt, in dem das Erröten noch ansteht, also noch bevor Sie erröten. Der Film sollte auf einer kleinen Leinwand in schwarz-weiß laufen.
  7. Halten Sie dann den Film an, oder blenden Sie einfach eine weiße Leinwand ein.
  8. Das Ich aus dem Vorführraum und das Ich auf dem Sessel, schweben nun in das Ende des Films.
  9. Spulen Sie den Film Rückwärts und lassen Ihn bis zum Ende durchlaufen, bis an den Punkt an dem Sie erröten und darüber hinaus. Geben Sie diesem Film Farbe und Klang. Diese sollten so angenehm wie möglich sein. Auch sollte das Bild nun die gesamte Leinwand erfassen.
  10. Wiederholen Sie den positiv veränderten Film so oft, bis sich die negativen Gefühle und Empfindungen in positive umgewandelt haben.

Tipp!
Versuchen Sie beim nächstem mal das Erröten zu erzwingen. Sie haben richtig gelesen. Sie werden sich wundern, dass das „Erzwingen“ des „Errötens“ nicht funktionieren wird. Es wir von mal zu mal immer schwieriger und seltener zu Erröten.

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