Wohin mit unserer Wut?

In den vergangenen Tagen habe ich zum ersten Mal das Video von Micheal Jackson’s Earth Song angeschaut, das 1995 in Tansania entstand. Ich verstand seine Wut über die Zerstörung der Erde und des Lebens auf ihr, denn ich konnte sie nachvollziehen. Auch verstehe ich die Ohnmacht und Hilflosigkeit, aus der heraus diese Wut entsteht. Viele Menschen sind deshalb auch auf Gott wütend, weil er nach ihrer Meinung dies alles geschehen lässt. Gott könnte ebenfalls wütend auf die Menschen sein, hat er sie doch mit allem Notwendigen ausgestattet, um gegen jede Art von Tyrannei und Ungerechtigkeit zu bestehen.

Alle Menschen auf der Erde kennen dieses mächtige Gefühl der Wut, ebenso das der Angst. Im Grunde ist diese Wut ein Ventil, dass bei zu viel Druck „öffnet“, um den Körper vor „innerem“ Schaden zu bewahren. Dieser Druck entsteht aus einer Überforderung, einer Überlastung die zu einem Ungleichgewicht zwischen Gefühl und Verstand führt. Dieses Gefühl der Überlastung entsteht daraus, dass man sich ungerecht behandelt fühlt und gleichzeitig aus seiner eigentlich bequemen Komfortzone gerissen wird. Man versteht die Welt nicht mehr, denn man hatte geglaubt alles richtig zu machen. Es ist daher zunächst der Verstand der überfordert wird und dann in dieses ohnmächtige Gefühl umschlägt, was dann ebenfalls häufig dazu führt, dass wir um uns schlagen. Man kennt dies auch unter dem Begriff: „Da brennt einem die Sicherung durch“. Diese Sicherung für den Verstand ist ähnlich einem sogenannten Schutzschalter für den Stromkreislauf im Haus oder Fahrzeugen, der ebenfalls vor Überspannungen schützt. Bei der elektro-chemischen Mensch-Maschine wird dabei das Nervensystem geschützt, über das unsere Seele mit dieser stofflichen „Maschine“ verwebt ist.

Auslöser für diese Art der Überspannung gibt es sicherlich unzählig viele, Kategorien immer zwei. Die erste ist die vermutlich häufigste und sie lautet: „Schuld sind immer die anderen“. Die zweite ist deshalb weniger häufig, weil eigentlich eher für die Fortgeschrittenen, denn sie lautet: „Ich bin ja selbst schuld“.

Mit der ersten Variante, lassen sich die Menschen von einer Ecke in die andere treiben und sie wird wohl am besten mit dem lateinischen Ausdruck: „divide et impera“ beschreiben, teile und herrsche. Denn selbst wenn zwei das Gleiche tun, dann scheint es noch lange nicht dasselbe zu sein. Die zweite Variante entsteht nach einem gewissen Reifeprozess, der dieses erste Muster erkennt und daraus dann ein gewisses Erkennen ableitet.

Gegen den Menschen benutzt werden dann meist beide. Zunächst die erste und wenn diese nicht mehr funktioniert, die zweite Variante. Ein Beispiel dazu wäre: „Jedes Volk bekommt die Regierung die es verdient“. So wird es zumindest gerne verkauft, aber wie schon so oft beschrieben, ist die Realität auch hier eine andere und „die Gewählten“ lediglich ein Indikator in welche Richtung es geht und wie schnell.

Immer noch zur ersten Kategorie gehören daher all jene, die dies zwar erkannt haben, aber sich dennoch über diejenigen aufregen, zu denen sie kurz zuvor ebenfalls noch gehört haben. Wobei kurz zuvor, manchmal auch Jahre sein können.

Die zweite Kategorie ist ein wenig komplexer, denn je nach Konditionierung kann diese Variante schon von klein an dazu benutzt werden, um das Kind und später das große Kind / Erwachsener entsprechend zu „steuern“. Dies funktioniert nicht nur bei Einzelkindern sehr gut, indem man ihnen einredet sie wären egoistisch und selbstbezogen. Auch bei „gereiften“ Menschenkindern die zusammen mit den „östlichen Lehren“ den Kampf gegen das Ego, also gegen das ICH und damit gegen sich selbst begonnen haben, entsteht ebenfalls eine Teilung, nämlich die der Persönlichkeit, was eine Vorstufe zur Schizophrenie bedeutet.

Selbstverständlich verstehen wir irgendwann, dass wir im Grunde an so vielen Dingen selbst schuld sind und wir uns im Grunde darum lediglich über unsere eigenen Handlungen aufregen. So viele gute Vorsätze, aber im Nachsatz klemmt es hin und wieder. So viele bunte Blasen und überall Ecken und Kanten, welche die hübschen Bubbels zum Platzen bringen.

Und dann noch zusätzlich von außen der ganze Gegenwind. So viel Doppelmoral und Ignoranz, so viel „sie sagen’s zwar, aber tun’s nicht“, so viele wunderbare Möglichkeiten und gezeigt wird immer nur was alles schief läuft. Ebenso all das viele Leid, das Krieg und Sanktionen mit sich bringen. Aber auch Wind und Sturm gehören mit dazu. Ansonsten ging es uns wie einem Baum der wohlbehütet unter einer Kuppel wächst und aus diesem Grund keine Wurzeln bildet, weshalb er irgendwann einfach umfällt. Deshalb wachsen wir mit all unseren Aufgaben umso stärker.

Doch wohin mit all unserer Wut?

Es gibt dafür leider kein einheitliches Rezept beziehungsweise Anleitung, womit alles gelingt. Dafür sind wir alle viel zu individuell. Dennoch gibt es Möglichkeiten.

Die eine ist: „zurück an Absender“, soll heißen, ich spiegele freundlich aber bestimmt die Handlung meines Gegenübers und zeige dadurch, dass ich das nicht in Ordnung finde.

Die zweite wäre: alle Sportarten bei denen der Körper sich so richtig austoben und dadurch die angestaute Energie wieder abfließen kann.

Die dritte ist: „der Biophilla-Effekt“, welcher besagt, dass man „Waldbaden“ geht, weil dort ein erhöhter chemisch-elektrischer Austausch mit der Natur stattfindet und wir unsere „Stresshormone“ gegen „Glückshormone“ tauschen.

Die vierte ist: „Akzeptanz“, weil eben gewisse Dinge nicht zu ändern sind und oft sogar so sein müssen wie sie sind, weil eben alles Ursache und Wirkung ist.

Und sicherlich gibt es weitere Möglichkeiten, denn so wie jeder für sich seinen Sinn im Leben suchen muss, so muss er auch für sich sein eigenes Rezept finden.

All das ist natürlich noch keine Garantie dafür, dass einen nicht hin und wieder mal die Wut überkommt. Selbst unser großer Bruder warf „vor ein paar Jahren“ die Geldwechsler wütend aus dem Tempel. Genutzt hat es letztlich nur wenig, denn diese haben längst ihre eigenen Tempel und wohl die allermeisten Gläubigen weltweit.

Dennoch ist es sicherlich nicht nur für unser Wohlbefinden sinnvoll, an uns selbst zu arbeiten, um die Veränderung für unsere kleine Welt auf Mutter Erde zu sein, die wir uns so sehr wünschen und die dann ebenso allen anderen zugutekommt.


Die richtige Zeit

Titelblatt Essenz des Lebens

Auf meiner Reise zu mir selbst, habe ich zunächst angefangen Artikel zu schreiben. Als es dann immer mehr und tiefgründiger wurde, ist daraus ein Buch geworden.

Ich möchte dieses Buch hiermit allen kostenlos im PDF-Format zur Verfügung stellen (zum downloaden auf das Bild klicken), denn Informationen sollten immer kostenlos zur Verfügung stehen. Sich aus diesen Informationen Wissen anzueignen kostet allerdings einige Mühen.

Mensch, erkenne dich selbst…!

Beste Grüße von Holger ([email protected])

Titelbild: Waldbaden von © Holger Schmid

Holger Schmid
Holger Schmid
Er hat Kinder, Familie, Freunde und viele Bekannte, und möchte dass wir alle in Zukunft unser Leben so führen können, wie es eigentlich für uns vorgesehen ist. Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, ganz ohne Angst. Holger Schmid inspiriert die Leser mit seinen Erkenntnissen, Fragen und Denkanstößen!

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