Wenn Reality Transsurfing bei dir nicht greift

Vielleicht kennst du dieses eigenartige Auf und Ab: Du liest, hörst, schaust, bist motiviert, spürst sogar für ein paar Tage so etwas wie Aufwind – und dann wachst du plötzlich in deinem alten Leben auf. Gleiche Sorgen, gleiche Gedankenschleifen, gleiche Reizbarkeit. In dir entsteht der Verdacht: Reality Transsurfing klappt nicht. Und weil der Verstand schnelle Antworten liebt, sucht er den Schuldigen entweder im System oder in dir. Beides macht dich schwächer. Nützlicher ist eine dritte Möglichkeit: Du hast nicht „versagt“, du hast nur eine unsichtbare Dynamik übersehen, die jedes Veränderungsmodell sabotiert – egal, wie klug es klingt.

Reality Transsurfing klappt nicht: Der unsichtbare Startfehler

Der häufigste Startfehler hat nichts mit Willenskraft zu tun, sondern mit Halbherzigkeit, die sich wie Vernunft tarnt. Ein Teil von dir will wirklich raus aus der alten Spur. Ein anderer Teil hält heimlich den Notausgang offen, falls es unbequem wird. Das ist menschlich, aber es erzeugt einen inneren Spalt: Du probierst eine neue Sichtweise, während du gleichzeitig weiter Beweise für die alte sammelst. Du merkst es an Sätzen, die wie Tatsachen klingen: „Bei mir ist das halt schwer“, „Ich bin nun mal so“, „Das klappt für andere.“ So entsteht ein stiller Vertrag mit dem Gestern, und jeder neue Impuls muss gegen diesen Vertrag anrennen.

Stell dir eine Frau vor, die morgens beschließt, ihre Arbeitssituation zu verändern. Sie setzt sich hin, schreibt Ziele auf, fühlt kurz diesen hellen Mut. Zwei Stunden später scrollt sie durch Nachrichten, liest Streit, spürt Druck, telefoniert mit einer Freundin, die die Welt grundsätzlich für ungerecht hält. Abends liegt sie im Bett und wundert sich, warum sie wieder müde, klein und wütend ist. Nichts Spektakuläres ist passiert – und genau das ist der Punkt. Veränderung scheitert selten an großen Katastrophen. Sie scheitert an kleinen Einladungen, die du unbewusst verschickst.

Wenn du dann sagst, Reality Transsurfing klappt nicht trotz Übungen, ist das oft nicht die Wahrheit, sondern eine Diagnose zu früh. Die bessere Frage lautet: Welche Gewohnheiten, Reize und Beziehungen ziehen dir täglich Energie ab, bis du wieder im alten Skript landest?

Pendeln erkennen und stoppen: Wie du Energie zurückholst

Du brauchst dafür kein mystisches Weltbild, nur eine nüchterne Beobachtung: Aufmerksamkeit ist eine Ressource. Alles, was dich emotional packt, will mehr davon. Streit, Drama, Dauerempörung, Abwertung, süßer Eskapismus – das sind keine „Fehler“, sondern Magneten. Sobald du dich daran festbeißt, verlierst du Handlungsfreiheit. Genau hier beginnt Pendeln erkennen und stoppen: Du bemerkst den Moment, in dem etwas dich ziehen will, und entscheidest dich, nicht einzusteigen.

Das klingt simpel, ist aber eine Königsdisziplin, weil es dich aus einer vertrauten Rolle herauslöst. Viele Menschen sind nicht nur an Probleme gewöhnt, sie sind an das Gefühl gewöhnt, recht zu haben. Leid ist dann nicht nur Schmerz, sondern Identität: „So ist mein Leben eben.“ Der Gewinn ist ein seltsamer Trost, weil er die Welt erklärbar macht. Nur erklärt er sie auf Kosten deiner Zukunft.

Ein praktischer Wendepunkt ist kein großes Ritual, sondern ein Mikro-Moment: Du spürst, wie du dich in eine alte Story hineinsteigerst, und du stoppst nicht das Gefühl, sondern die Fütterung. Du setzt keinen inneren Krieg an, du veränderst die Richtung. Genau darum geht es bei negative Gedanken loswerden ohne Kampf: Nicht ausradieren, sondern umlenken. Nicht „wegdrücken“, sondern eine bessere Aufgabe geben. Was wäre jetzt der nächste kleine Schritt, der dich stärkt, statt dich zu betäuben? Welche Handlung würde deinem Körper signalisieren: Ich bin wieder am Steuer?

Das kann eine kurze, konkrete Entscheidung sein: heute kein Streit, der nichts löst. Heute keine Diskussionen, die dich nur aufwühlen. Heute keine Gewohnheit, die dich morgen schwächer macht. Du musst nicht perfekt sein, du musst nur schneller merken, wann du abdriftest. Je früher du es bemerkst, desto weniger Kraft kostet die Korrektur.

Reality Transsurfing klappt nicht, wenn du am Alten klebst

Ein zweiter Stolperstein ist die Verwechslung von Wunsch und Weg. Viele wollen ein Ergebnis, aber sie wollen es auf die alte Art erreichen. Sie legen neue Begriffe über eine alte Strategie: Druck, Kontrolle, Beweisführung, „ich muss das jetzt durchziehen“. Damit wird aus einem Entwicklungsweg ein Zerren am Leben. Das fühlt sich wie Einsatz an, ist aber oft nur eine raffinierte Form von Angst.

Hier hilft ein harter, aber befreiender Gedanke: Manchmal passt nicht das Ziel, sondern die Form, wie du es erzwingen willst. Du hältst einen „Quadratstift“ in der Hand und versuchst ihn in ein „Rundloch“ zu drücken, bis deine Stirn heiß wird. Und dann wunderst du dich, warum du erschöpft bist. Realität reagiert auf diese innere Enge mit Widerstand, nicht weil das Universum dich ärgern will, sondern weil du selbst deine Möglichkeiten verengst.

An dieser Stelle wird alte Glaubenssätze loslassen Anleitung plötzlich nicht zur Esoterik, sondern zur Hygiene. Denn ein Glaubenssatz ist oft nur eine alte Theorie, die du so lange wiederholt hast, bis sie sich wie Naturgesetz anfühlt. „Ich bekomme nie das, was ich will.“ „Ich bin nicht der Typ dafür.“ „Andere haben mehr Glück.“ Solange du solche Sätze für Fakten hältst, wirst du sie unbewusst bestätigen – nicht durch Magie, sondern durch Auswahl: Du siehst, was passt, und übersiehst, was dich widerlegen könnte.

Der Wechsel beginnt, wenn du dir eine neue Theorie erlaubst, die nicht naiv ist, sondern offen. Nicht „alles wird leicht“, sondern: „Ich baue mir eine Spur, die mich stärkt.“ Nicht „ich bin schon fertig“, sondern: „Ich werde eine Version von mir, die das tragen kann.“ Genau hier liegt der Moment, in dem du aus der Opferrolle rauskommen kannst, ohne dich zu verurteilen. Du gibst dir Verantwortung zurück, aber nicht als Peitsche, sondern als Schlüssel.

Alternativenfluss verstehen und zulassen – und trotzdem handeln

Viele scheitern nicht an fehlender Vision, sondern an Ungeduld. Sie erwarten eine sofortige Belohnung und werten jedes Stocken als Zeichen, dass es nicht stimmt. Dabei ist Entwicklung oft wie ein neuer Pfad im Wald: Am Anfang ist er schmal, unsicher, voller kleiner Umwege. Du brauchst Wiederholung, bis er begehbar wird. Perfektionismus beim Manifestieren ist deshalb ein stiller Saboteur. Er flüstert: „Wenn ich es nicht makellos kann, lasse ich es lieber.“ Und genau dadurch bleibt alles beim Alten.

Wenn du Alternativenfluss verstehen und zulassen willst, bedeutet das nicht, passiv zu warten. Es bedeutet, die Fixierung zu lösen, dass nur eine einzige Tür die richtige ist. Du hältst die Absicht, aber du lockerst den Griff. Du erlaubst, dass sich Chancen anders zeigen, als dein Kopf es geplant hat. Und dann kommt der entscheidende Teil: du bewegst dich. Nicht hektisch, nicht verzweifelt, sondern mit ruhiger Konsequenz. Du testest, lernst, korrigierst, gehst weiter.

Manchmal ist das der Moment, in dem du Realität bewusst umschreiben musst – nicht durch Wunschdenken, sondern durch neue Standards. Du entscheidest, welche Regeln wirklich deine sind und welche nur geliehene Angst. Du stellst dir eine einfache Frage: Lebe ich nach Maßstäben, die mich wachsen lassen, oder nach Erwartungen, die mich klein halten? Und dann richtest du deinen Alltag so ein, dass er dich nicht permanent zurückzieht: weniger Reizüberflutung, weniger toxische Schleifen, mehr Schlaf, mehr Klarheit, mehr Handlungen, die morgen noch gut sind.

Wenn du jetzt noch einmal denkst, Reality Transsurfing klappt nicht, prüfe einen letzten Punkt: Suchst du nach Löchern, um dich wieder aus der Verantwortung zu stehlen? Oder wählst du den Weg, weil er dir trotz Unvollkommenheit Richtung gibt? Entscheidend ist nicht, ob du nie mehr fällst. Entscheidend ist, wie schnell du dich wieder aufrichtest – und ob du heute eine kleine Sache tust, die deiner Zukunft dient. Genau dort, nahe am Ende des Tages, zeigt sich, ob Reality Transsurfing klappt nicht nur ein Satz bleibt oder ob er sich in eine neue Entscheidung verwandelt.

Gökhan Siris
Gökhan Siris
Gökhan Siris ist Autor und Blogger, Begründer des Kritzelprofiling® und der AbundanceCode®-Methode, freiberuflicher Graphologe, Numerologe, Manifestations-Coach, EFT-Coach, Vielleser, Bewusstseinsforscher, sowie ein Grenzgänger zwischen Verstand und Seele. Seit über zwei Jahrzehnten widmet er sich mit unerschütterlicher Hingabe den großen Lebensthemen: Entfaltung, Heilung, Esoterik, Spiritualität, Gesellschaft und Bewusstsein. Seine Arbeit verbindet intuitive Erkenntnis mit analytischer Schärfe – stets auf der Suche nach dem Wesentlichen hinter dem Sichtbaren. Mit einem feinen Gespür für verborgene Zusammenhänge und einer Sprache, die Herz und Verstand zugleich anspricht, schreibt Gökhan Siris nicht, um zu belehren, sondern um zu erinnern. Seine Texte laden ein, gewohnte Denkweisen zu hinterfragen, alte Muster zu durchbrechen und sich dem inneren Ursprung wieder zu nähern. Dabei versteht er es, komplexe Inhalte klar und berührend zu vermitteln – jenseits von Dogmen, Klischees oder schnellen Antworten. Gökhan Siris steht für Tiefe statt Trends, für Wahrhaftigkeit statt Taktik und für eine neue Form des Denkens, Fühlens und Wirkens. Seine Artikel berühren, provozieren und transformieren – nicht, weil sie dich verändern wollen, sondern weil sie dich erinnern: Du bist nicht der Beobachter. Du bist der Ursprung.

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