Brexit – FRED geht von Bord
Das Tanzorchester an Bord der „Titanic“ spielte noch, während sich die Katastrophe schon ereignete. Man sagt auch: Wenn ein Schiff untergeht, verlassen kleine Nagetiere als Erste das Schiff. Und damit sind nicht die englischen Bürger gemeint, die es irgendwie geschafft haben, dass es ihnen noch erlaubt wird, über einige Dinge von allgemeinem Interesse diskutieren und abstimmen zu dürfen. Mit dem Brexit haben sie von ihrem Recht Gebrauch gemacht. Bravo!
Mit dem Schiff, der „Titanic“, ist natürlich der vollkommen überflüssige, riesige und undemokratische Verwaltungsapparat der Europäischen Union gemeint. Von welchen Ratten kleinen Nagetieren, nennen wir sie Freds, spreche ich also? Das Akronym „FRED“ steht hier übrigens nicht zufällig für Fatal, Räuberisch, Erpresserisch und Diebisch. Wussten Sie übrigens, dass es im Zusammenhang mit dem Untergang der Titanic Hinweise auf Vorwissen, wenn nicht sogar auf eine aktive Beteiligung, von J.P. Morgan gibt?
Der Schwindel mit der Titanic
Mit an Bord der Titanic waren einige prominente Gegner der von J.P. Morgan anvisierten Federal Reserve Bank. Zufällig gehörte Morgan das „White Star“ Schifffahrtsunternehmen, ein Versicherungsschwindel scheint stattgefunden zu haben, unter dessen vielen Opfern zufällig (?) auch Morgans Gegner John Jacob Astor, Isador Strauss und Benjamin Guggenheim waren. Morgan selbst wollte übrigens auch auf der sogenannten Jungfernfahrt der „Titanic“ mitfahren, da überfiel ihn ein plötzlicher Schwindel und er sagte ab. [1]
Der nachfolgende 2 Jahre alte, jedoch nach wie vor aktuelle, Beitrag von Ken Jebsen beleuchtet die internationale (Geld-)Situation treffend und von verschiedenen Seiten. Nicht dass ich einen Zusammenhang zur aktuellen Brexit-Situation unterstelle, oder vielleicht doch? Unser korruptes Geldsystem ist und bleibt die Hauptursache unserer Probleme und daran ändert ein Pseudo-Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union NICHTS, weder für die Engländer noch für den Rest von Europa.
Was Großbritannien und den Brexit angeht, lassen Sie mich in allgemeiner und moderater Form folgende diplomatische Aussage treffen: England, gemeint ist die britische Krone, stand seit vielen Jahren nicht mehr auf Seiten der Verlierer. Der letzte „Verlust“, wenn man das so sagen kann, bestand in der offiziellen Aufgabe des Britischen Empire im Verlauf und in Folge der beiden Weltkriege (was die inoffizielle Bilanz angeht – die ist geheim).
Zwischenbilanz Großbritannien
…England hat wenige militärische Niederlagen erlitten und strategisch-langfristig keinen Krieg verloren, ihm sind die Erfahrungen von Niederlage, Besatzung, Kollaboration und Diktatur im 20. Jahrhundert erspart geblieben, und es kennt nicht, wie die meisten europäischen Staaten die Einheit von Staat und Nation. [2]
Wenn man sich in der Weltgeschichte so umschaut, dann gibt es nur wenige Länder, die im Verlauf der letzten 100 – 150 Jahre nicht besetzt waren und Kriege, die im Heimatland ausgetragen wurden, erleben mussten. Es gibt jedoch Ausnahmen, z.B. die USA, England, der Vatikanstaat, die Schweiz. Ein nettes Kleeblatt könnte man sagen.
Während seiner Blütezeit besaß das Britische Empire ein Viertel der Erdoberfläche. Alle Kriege, die Großbritannien jemals geführt hat, wurden nun in dem Buch „All the Countries We’ve Ever Invaded: And the Few We Never Got Round To“ des Autors Stuart Laycock, untersucht und grafisch auf einer Weltkarte dargestellt (siehe hier).
Dabei stellte sich heraus, dass Großbritannien bereits 90% aller Länder dieser Welt angegriffen und erobert hat. Fast 200 verschiedene Länder gibt es auf der Welt und nur 22 von ihnen wurden bisher nicht von Briten überfallen und eingenommen.
Länder, die im Lauf der Geschichte des Britischen Empire bislang nicht erobert wurden (Stand 2013):
- Andorra
- Weißrussland
- Bolivien
- Burundi
- Zentralafrikanische Republik
- Tschad
- Kongo, Republik
- Guatemala
- Elfenbeinküste
- Kirgistan
- Liechtenstein
- Luxemburg
- Mali
- Marshall Islands
- Monaco
- Mongolei
- Paraguay
- Sao Tome und Principe
- Schweden
- Tadschikistan
- Usbekistan
- Vatikanstadt [3]
Welch seltsamer Umstand, dass zwei der zuvor erwähnten vier Ausnahmestaaten, die nie besetzt waren, England, USA, Vatikan und Schweiz, sich im Lauf der Geschichte als oberste Kriegstreiber erweisen; das Kriegskapital wiederum ist der Schweiz sehr verbunden, während der Vatikanstaat sich darum kümmert, dass die Menschen ihr Leid brav ertragen und nicht aufmucken.
Englands Ausnahmestellung vor dem Brexit
Englands Sonderrolle in der EU ist nicht auf eine Art Zufall zurückzuführen. Großbritannien hat sich nie vollständig auf die EU eingelassen, seine Währung behalten, verschiedene Sonderrechte eingeräumt bekommen, von Vergünstigungen Gebrauch gemacht. Hätte das britische Establishment und die Krone den dringenden Wunsch verspürt, Großbritannien mit Haut und Haar der EU zu verschreiben, dann wäre dies meiner bescheidenen und zugegeben zynischen Meinung nach schon längst geschehen.
Um auf den Vergleich mit der Titanic und den Freds zurückzukommen (wie oben erwähnt, ist kein Volk und kein Bürger gemeint, sondern das, was ich in Ermangelung eines besseren Ausdrucks als „britisches und internationales Establishment“ bezeichnen möchte) …
Die Titanic lief aus und die Freds befanden, dies sei eine gute Gelegenheit für eine nette Kreuzfahrt. Solange sich das Schiff in warmen Gewässern befindet, was ist schon dagegen zu sagen? Doch was tut der intelligente Fred? Er wartet nicht ab, bis das Schiff auf den verdammten Eisberg trifft, und als einziger Ausweg nur das lausig kalte Wasser bleibt. Nein, Fred steigt natürlich am letzten Hafen vor der Katastrophe aus und geht schon mal ins Wettbüro.
Ist der Brexit ein Vorzeichen des Kollaps?
Mit dem Brexit ist Großbritannien natürlich noch lange nicht wirklich aus dem Schneider und aus der EU heraus; jahrelange diplomatische Eiertänze erwarten uns, deren Ausgang ungewiss ist. Spannend bleibt nach wie vor, ob von aggressiven Kräften, die am längst gescheiterten Konzept der EU festhalten wollen, im Lauf der nächsten Jahre noch „schlagende“ Argumente aufgefahren werden, welche die „öffentliche Meinung“ der britischen Bevölkerung wieder zurück in die Arme der EU-Bürokratie treiben. Interessanterweise werden für die zu erwartende „Öffentlichkeitsarbeit“ finanzielle Mittel aufgewendet werden, die von Bürgern kommen, die das britische Volk in keinster Weise überzeugen möchten, wieder heim ins EU-Reich zu kehren, sondern die anstatt dessen lieber selbst mal abstimmen möchten.
Insgesamt meine ich aber, dass mit dem Brexit tatsächlich die Weichen für einen Ausstieg Großbritanniens gestellt sind. Den finanziellen Kollaps und unausweichliche massive Unruhen in der Bevölkerung im Rest Europas voraus ahnend, kappt Großbritannien die Verbindungen zur Titanic, um im Falle eines Unterganges nicht in den tödlichen Strudel hinein gerissen zu werden.
Wo sind eigentlich unsere Rettungsboote? Sollten wir nicht lieber auch mal abstimmen? „Nicht möglich“ heißt es, wegen unserem Grundgesetz, da müsste schon der Bundestag darüber entscheiden und abstimmen.
Und während ich darauf warte und warte und warte, spielt das Orchester weiter …