Emotional Freedom Techniques (EFT) ist eine Art Klopf-Akupressur mit psychotherapeutischer Komponente. Es ist vor allem aber auch ein Selbsthilfeinstrument, das ihnen ermöglicht, Veränderungen in ihrem Leben herbeizuführen. Dieses Veränderungspotential bezieht sich nicht nur auf Emotionen und Gefühle – die Bezeichnung EFT ließe dies ja vermuten -, sondern auch auf unser Verhalten, unsere Glaubenssätze, ja sogar auf unseren psychischen, physischen und psychosomatischen Zustand. Dieser Artikel, ist ihr Einstieg in diese schnell und sanft wirkende Heilmethode. Sie erfahren grundlegendes zur Entstehung, Wirkung und Anwendung der Grundtechnik der EFT. Viel Erfolg!
Emotional Freedom Techniques – Wie und was wird geheilt?
Im EFT gehen wir davon aus, dass der Ursache aller negativen Emotionen eine Störung unseres Energiesystems im Körper zu Grunde liegt; ist dieses System gestört, so ist auch der Körper gestört, und zeigt damit letztlich auch Krankheitssymptome. Etwas anders formuliert, geht man davon aus, dass z.B. eine belastende Erinnerung aus der Kindheit, eine Art Kurzschluss im Energiesystem verursacht, welche wiederum zu einer negativen Emotion führt, die dann anschließend in Form eines Glaubenssatzes unser ganzes Selbstbild, und somit auch unser Verhalten steuert. Durch den gestörten Energiefluss, gerät unsere gesamte Körper-Geist-Seele-Einheit in Dysbalance und wird hierdurch krank – und dies äußert sich in vielfältiger Art und Weise.
Die Palette an Krankheitsbildern, die mit dieser Methode geheilt, oder zumindest positiv beeinflusst werden können, ist schier unüberschaubar. Mann könnte EFT auch als eine „Body-Mind“ Behandlung ansehen, die besonders mit dem Meridian-System, also dem Energiesystem des Körpers arbeitet bzw. diese nutzt, um eine tiefgehende Heilung und Transformation hervorzubringen. EFT ist damit in der Tat eine „Allround-Methode“. Das Erlernen dieser wunderbaren Methode ist ziemlich einfach. Es erfordert keinerlei Vorkenntnisse und kann wirklich von Jedem erlernt werden, der auch willens ist.
Die Anfänge – Von der Gedankenfeld-Therapie zu den EFT’s
Begründet wurde EFT von Gary Craig, einem Ingenieur der Stanford Universität, der sich u.a. auch für Psychotherapie, hier vor allem für das neurolinguistische Programmieren interessierte. Gary Craig entdeckte und erlernte im Laufe der Zeit auch eine Therapieform mit der Bezeichnung Thought Field Therapy (TFT), eine Therapieform, die Dr. Roger Callahan aus den Erkenntnissen mit Kinesiologie und traditioneller chinesischer Medizin (TCM) heraus entwickelte. Beide experimentierten viel mit dieser Methode, die später auch das gedankliche und technische Fundament der EFT für Gary Craig werden sollte. Thought Field Therapy (Gedankenfeld-Therapie), war und ist ein recht komplizierter Therapieansatz, bei der man zunächst belastete Meridiane austestete, um daraufhin ein individuelles, problemabhängiges und komplexes System von „Klopf-Algorhytmen“ anzuwenden.
Dadurch war es in sehr vielen Fällen möglich, die jeweiligen Probleme der Hilfesuchenden schnell und dennoch sanft aufzulösen, und das nachhaltig. Trotz alledem blieb TFT bis zum heutigen Tag, insbesondere im Vergleich mit EFT, eine ziemlich aufwendige Methode, die nur fähigen Therapeuten zur Verfügung stand, die sich mit dem recht komplizierten System der TCM auskannten, und auch die einzelnen Krankheitsbilder die sie damit behandeln wollten genauesten verstanden. TFT war somit alles andere als ein Selbsthilfeinstrument. Gary Craig war ein sehr eifriger Schüler Callahans, und war wie Dr. Callahan ziemlich erfolgreich mit TFT, aber auch sehr experimentierfreudig. Er experimentierte – genauso wie Dr. Roger Callahan – viel mit der neu entdeckten Methode herum. Er wollte die Methode weiterentwickeln, sie verbessern, ihre Schwachstellen ausmerzen. Schließlich entwickelte er aus der TFT, die EFT, welche viel leichter in der Anwendung war. Nun war es möglich, dass wirklich jeder die Selbstheilung erlernen und anwenden konnte. Der große Unterschied zum TFT bestand nun darin, dass alle Meridiane in die Behandlung miteinbezogen wurden, egal ob sie gestört waren, oder nicht. Eine noch größere Veränderung – vor allem aber Erleichterung – im Ansatz von Gary Craig war, dass immer dieselbe Klopfsequenz bei allen Beschwerden angewendet wurde. Doch hierzu später genaueres.
Die grundlegende Klopf-Routine der EFT
Konkret werden in den Emotional Freedom Techniques 14 Akupunktur-Punkte sanft und rhythmisch beklopft – mit 1-2 Fingern ca. 7-mal. Währenddessen werden präzise, auf das jeweilige Problem abgestimmte Affirmationen, Glaubenssätze und Problem-Erinnerungssätze ausgesprochen. Dieses Prozedere wird solange fortgeführt, bis alle Akupunkturpunkte durchgeklopft sind. Anschließend erfolgt eine Zwischenübung, die sogenannte „9-Gamut-Folge“ – welche ich ihnen später genauer beschreiben werde. Daraufhin folgt eine weitere Klopfrunde mit den gleichen Akupunkturpunkten. Diese Klopfrunde mit Zwischenübung, wird auch Sequenz genannt. Nach Abschluss jeder Sequenz, wird das behandelte Problem auf einer Skale von 1-10 seiner Intensität nach bewertet. Im Normalfall sinkt der Belastungswert – z.B. von einer 8 auf eine 4. Sie wiederholen nun die beschriebene Sequenz, bis die Belastungsintensität auf eine 0 herabgesunken ist. Damit wären sie im Idealfall ihr Problem los. Jedoch zeigen sich in allen Fällen neue Aspekte des behandelten Problems. Diese müssen, jeder für sich mit der gleichen Routine, auf 0 herabgesenkt werden.
Das EFT-Grundrezept/Basistechnik besteht aus folgenden Zutaten:
- Einstimmung auf das Problem und Intensitätsbewertung
- Klopfrunde
- 9-Gamut-Sequenz
- Weitere Klopfrunde
- Abschließende Neubewertung der Belastungs-Intensität
- Bearbeitung weiterer Aspekte des Problems
- Neue positive Glaubenssätze installieren
- Erfolg durch Provokation austesten
Die EFT-Klopfpunkte
Die nun beschriebenen Punkte sind entweder paarig angelegt, oder kommen lediglich als Einzelpunkte vor. Alle Punkte können zwar paarig beklopft werden – vor allem die Punkte am Kopf -, jedoch ist dies nicht an allen Punkten problemlos möglich. Für die Wirkung spielt es aber auch keine Rolle, ob sie die paarigen Punkte nur einzeln beklopfen oder nicht.
- Blase 2 (paarig): Diese Punkte liegen jeweils auf der Innenseite der Augenbrauen, genauer gesagt senkrecht über dem inneren Augenwinkel in der Nähe der Nasenwurzel. Es ist wichtig das sie an den Augenbrauen klopfen und nicht dazwischen, wo das sogenannte „dritte Auge“ liegt.
- Gallenblase 1 (paarig): Diese Punkte liegen auf dem Knochen der Augenhöhlen, und zwar am äußeren Augenrand auf Pupillenhöhe.
- Magen 1 (paarig): Diese Punkte liegen mittig auf dem Jochbein, also am Knochen unter dem jeweiligen Auge.
- Lenker-/Gouverneursgefäß 26 (Einzelpunkt): Dieser Punkt liegt zwischen der Nase und der Oberlippe, etwas über der Oberlippenfurche.
- Zentralgefäß 24 (Einzelpunkt): Dieser Punkt liegt in der Kuhle über dem Kinn, unmittelbar unterhalb der Unterlippe.
- Niere 27 (paarig): Diese Punkte liegen in einem Winkel zwischen Schlüsselbein und Brustbein, etwas 2-3 cm von der Brustbein-Mitte entfernt in einer Vertiefung.
- Milz-Pankreas 21 (paarig): Diese Punkte liegen unter den Armen, etwa 10 cm unterhalb der Achselhöhle. Bei Frauen wären dies die Brustansätze.
- Leber 14 (Einzelpunkt): Dieser Punkt liegt direkt unterhalb der Brustwarze zwischen der 6. Und 7. Rippe.
- Lunge 11 (paarig): Diese Punkte liegen am sogenannten Nagelfalz des Daumens, also am fleischigen Winkel bzw. äußeren Rand des Daumennagels. Diese Punkte sind den übrigen Finger zugewandt.
- Dickdarm 1 (paarig): Diese Punkte liegen ebenfalls am Nagelfalz, hier jedoch auf der dem Daumen zugewandten Seite des Zeigefingers.
- Kreislauf-Sexus 9 (paarig): Diese Punkte liegen ebenfalls am Nagelfalz, hier jedoch auf der dem Zeigefinger zugewandten Seite des Mittelfingers.
- Herz 9 (paarig): Diese Punkte liegen ebenfalls am Nagelfalz, hier jedoch auf der dem Mittelfinger zugewandten Seite des kleinen Fingers.
- Dünndarm 3 (paarig): Diese Punkte werden auch als Karate Chop Punkte bezeichnet. Sie sind druckempfindlich und daher schnell zu finden. Sie liegen mittig an der Handkante, dort wo auch die Lebenslinie der Hand endet.
- Dreifach-Erwärmer 3 (paarig): Diese Punkte werden auch Gamut-Punkte genannt. Sie liegen auf dem Handrücken, und zwar mittig zwischen den Knochen des Ringfingers und des kleinen Fingers; oder anders ausgedrückt, etwa daumenbreit vom Karate Chop Punkt (siehe 13) – hin zur Handrücken-Mitte – entfernt.
Die 9-Gamut Zwischenübung
Mit der 9-Gamut Zwischenübung, auch 9-Gamut-Folge genannt, aktivieren sie verschiedene Hirnbereiche und erreichen so eine Wirkungsverstärkung der Klopfsequenzen. Die einzelnen Übungschritte sorgen für eine Verschaltung und Balancierung von rechter und linker Gehirnhälfte, dadurch wird die gesamte Übung ganzheitlicher; somit werden durch die Integrierung aller Hirnbereiche, auch alle Aspekte eines Problems mit in die Behandlung einbezogen. Es gibt in den EFT’s eine Reihe ebenso wirkungsvoller Energieübungen, die sich sehr gut mit der 9-Gamut-Folge kombinieren lassen, diese sind jedoch im Sinne dieses Artikels uninteressant und sollen hier erstmal unbehandelt bleiben – sie sind für unsere Zwecke und für den Erfolg nicht wichtig bzw. nötig.
Was wird ganz konkret gemacht? Es ist ziemlich simpel! Während sie an ihr Problem denken, klopfen Sie durchgehend den Akupunkturpunkt „Dreifach-Erwärmer 3“ (Gamut-Punkt). Halten sie während der gesamten Übung ihren Kopf gerade und atmen hierbei ruhig und tief in den Bauch ein. Die Bezeichnung 9-Gamut, weist eigentlich darauf hin, dass die Übung aus 9 Einheiten besteht; ich habe jedoch zum besseren Verständnis, die Übung in 11 Schritten beschrieben.
Nun beginnen Sie mit den folgenden Übungsschritten:
- Die Augen schließen
- Die Augen öffnen
- Nach rechts unten blicken
- Nach links unten blicken
- Die Augen einmal im Uhrzeigersinn kreisen
- Die Augen einmal gegen den Uhrzeigersinn kreisen
- Kurz ein beliebiges Lied summen
- Von 5 rückwärts bis 1 zählen
- Erneut ein Lied ihrer Wahl summen
- Tief durch die Nase einatmen und durch den Mund ausatmen
- Mit dem Klopfen aufhören
Schritt für Schritt Anleitung der EFT-Basismethode
- Zu Anfang der Behandlung mit der Basistechnik der EFT’s, sollten Sie sich folgende Frage stellen: „Bin ich wirklich bereit, dieses Problem vollständig loszulassen?“. Wenn Sie innerlich etwas spüren, dass Ihnen mitteilt, das Sie dass Problem nicht überwinden können weil Sie es brauchen, oder nicht überwinden wollen, dann ist dies bereits ein Problem, dass Sie zuvor beklopfen müssen. Erst hiernach können Sie mit anderen Problemen fortfahren. Sie müssen sich eine genaue, stimmige und aussagekräftige Kernaussage zu ihrem Problem formulieren. Ihr Problem kann aus mehreren Aspekten bestehen, die Sie alle einzeln bearbeiten müssten. Ihre erste Kernaussage muss also auch präzise auf diesem einen Aspekt abgestimmt sein; erst hiernach formulieren Sie weitere Kernaussagen für weitere Aspekte ihres Problems. Bespiel einer solchen Kernaussage wäre zum Beispiel: „Dieser ziehende Schmerz in der rechten Schulter“.
- Stufen Sie nun die Intensität dieser Kernaussage auf einer Skala von 0-10 ein. Am besten notieren Sie sich diesen Wert auf einen Zettel. Jeder Aspekt sollte einzeln für sich bewertet werden, hierbei ist es aber egal ob der Wert 10 oder null für einen niedrigen oder eher hohen Belastungswert steht. Sie können aber auch eine prozentuale Skala (mit 0-100%) zur Einstufung verwenden.
- Klopfen Sie mehrmals – für gewöhnlich wird dies dreimal gemacht – den Handkantenpunkt (Karate Chop Punkt), während dabei Ihren Einstimmungssatz laut aussprechen: „Auch wenn ich diesen ziehenden Schmerz in der rechten Schulter habe, liebe und akzeptiere ich mich von ganzem Herzen so wie bin“.
- Klopfen Sie nun alle Akupunkturpunkte der Reihe nach. Lassen Sie hierbei jedoch den Gamut-Punkt (Dreifach-Erwärmer 3) aus. Während dem Klopfen, wiederholen Sie bei jedem einzelnen Punkt einen sogenannten Wiederholungssatz. Konkret für unser Beispiel sagen Sie: „dieser ziehende Schmerz in der rechten Schulter“. Bleiben sie dabei mit Ihrer Aufmerksamkeit beim Schmerz.
- Führen Sie die 9-Gamut-Folge wie zuvor beschrieben durch. Am Anfang kann es recht knifflig werden, deshalb sollten Sie die 9-Gamut-Folge solange üben, bis Sie Ihnen einwandfrei gelingt. Gleiches gilt auch für die Akupunkturpunkte.
- Nun erfolgt eine tiefe Ein- und Ausatmung in den Bauch (ca. 3-mal). Verbinden Sie sich nun wieder mit dem Problem und bewerten Sie erneut die Belastungs-Intensität ihrer Kernaussage (ihres Aspekts). Notieren Sie ggf. diesen neuen Wert. In den allermeisten Fällen, ist der Belastungswert deutlich herabgesunken. Eventuell sind neue Aspekte bezüglich des Problems aus ihrem Unterbewusstsein aufgestiegen, die geradezu danach schreien gleich behandelt zu werden. In diesem Fall müssen Sie sich diesem neuen Aspekt widmen. Keine Sorge, dies ist ein gutes Zeichen und sollte Sie nicht verwirren, denn Sie gelangen anscheinend in immer tiefere Schichten ihres Problems. Sie sollten die Belastung bis zu einem Wert von 0 herunterklopfen und auch den Einstimmungssatz bzw. die Kernaussage dem neuen Wert (z.B. 4) anpassen. Dieser neue Satz könnte dann folgendermaßen lauten: „auch wenn ich noch ein leichtes ziehen an der rechten Schulter spüre, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin, von ganzem Herzen“.
- Wenn Sie nun die Belastung auf eine 0 einstufen, so bedeutet dies die Lösung Ihres Problems. In diesem Fall sollten Sie das Resultat möglichst auf die reale Probe stellen. Tut es auch wirklich nicht mehr weh? Können Sie ihren Arm in alle möglichen Richtungen bewegen? Gibt es noch einen Druck, der aber nicht schmerzt? Sind Sie damit zufrieden den Schmerz losgeworden zu sein, oder wollen Sie sich auch noch von dem neu festgestellten leichten Druck befreien? Arbeiten Sie in diesem Fall an dem neuen Aspekt – oder vielleicht ganz neuen Problem, das sich in Folge der Behandlung aufgetan hat.
https://www.youtube.com/watch?v=Dsj3fDCWJvg