Transformation durch Schmerz

Wie schon beschrieben, ist der Mensch von Natur aus eher bequem, sobald seine Grundbedürfnisse gestillt sind. Und auch wenn jeder Mensch seinem Leben einen unterschiedlichen Sinn gibt, weshalb sein Antrieb zu „mehr“, mal stärker und mal schwächer ausgeprägt ist, so wäre dennoch ein einziges stoffliches Leben für „alle“ Erfahrungen viel zu kurz. Und wie wohl ebenso oft schon beschrieben, dient dieses Stoffliche, dem Zweck einer beschleunigten Entwicklung, einer Transformation von einem kleinen unbewussten Wesen, in ein bewusstes lichtvolles Sein.

Wiedermal kann ich auch hier aus dem „Nähkästchen“ plaudern, denn dies sind zugleich die anschaulichsten Beispiele. In meinem Dasein hier, habe ich bereits im Teenageralter angefangen meinen Körper zu trainieren. Bei meiner Berufswahl zum Zimmermann, war dies schon eine recht gute Vorbereitung, auf die körperlich meist sehr anstrengenden Arbeiten und um die doch recht einseitige Auslastung besser kompensieren zu können, setzte ich mein Training stets fort. Dies half mir in sehr vielen Jahren, sehr viele Tonnen an Material zu bewegen, ohne allzu große körperliche Probleme zu haben. Und dies obwohl ich bereits als junger Mann ein kleines Bandscheibenproblem hatte, welches sich allerdings auch jährlich einmal kurz meldete. Doch wie so oft in solch einem Leben, war genug eben doch zu wenig, wie ich nun wieder einmal feststellen musste. In meiner Wahrnehmung hatte ich nämlich mindestens einen blinden Fleck und dies hauptsächlich im Bereich des Rückens, da half auch kein Spiegel. Man kann einiges manchmal sogar recht lange ignorieren, aber irgendwann holt einen die Wirkung dann halt eben doch ein. Ein einseitiger Bewegungsablauf in immer nur eine Richtung und sich ständig krumm machen für Dinge die irgendwann dann doch nicht mehr ganz so wichtig sind, bewirken im Laufe der Zeit eben eine verkürzte und verklebte Muskulatur, die dann wiederum zu Fehlhaltung und dadurch zu Schmerz führt.

Es ist im Grunde immer derselbe Prozess der hier abläuft, weshalb auch dies nur ein Beispiel von vielen ist. Und der erste Weg in meinem Fall war, zunächst ausgiebiges Dehnen und nach der Hunderunde nochmals ein ausgiebiger (6 km) schneller Spaziergang in sogenannten Barfußschuhen. Was zunächst Erleichterung brachte, wie zuvor schon die Umstellung auf die entsprechenden Schuhe. Doch die Schuhe zeigten auch gleichzeitig die entsprechenden Defizite auf.

Eine „Steine werfende Griechin“ ebenfalls mit Hund, welche mit ihrem Mann eine Physiotherapie-Praxis betreibt und die ich immer wieder mal treffe, gab mir den entsprechenden Tipp, es mal mit einem Tennisball zu probieren, was ich allerdings mit einem Gummiball in gleicher Größe tat. Und was soll ich sagen, dieser kleine Kerl findet wirklich all meine muskulären Defizite auf den Punkt genau (keine Ahnung an wen der mich erinnert). Wie ebenfalls schon beschrieben, bin ich ein großer Befürworter von einfachen Lösungen, auch wenn sie manchmal sehr schmerzhaft sein können. Aber wie „Sie“ ebenfalls bemerkte, habe ich nun die Hände frei und kann mich ganz auf die entsprechende „Arbeit“ konzentrieren, was mir nun eine weitere Wahrnehmung ermöglicht und so mehr Licht auf meinen angespannten Körper wirft.

Alles was ich oder Andere immer wieder schreiben, bedeutet doch lediglich die unterschiedlichen Blickwinkel auszuleuchten und danach zu schauen oder sich daran zu erinnern, aber aus Bequemlichkeit immer solange ignoriert wird, bis die Unannehmlichkeiten dann doch zu groß werden, um sie weiterhin noch vernachlässigen zu können. Weshalb jegliche Transformation entweder durch Schmerz oder aber durch Liebe ausgelöst wird, bevor sie dann wirklich stattfindet, wobei uns die Liebe dabei vermutlich viel besser gefallen würde. Transformation mit Schmerz nennt der Mensch deshalb meist Revolution, die Variante mit Liebe ist als Evolution bekannt. Doch alle Theorie, ersetzt bei beiden Möglichkeiten niemals die Praxis. Learning by doing…!

Legt man diesen Blickwinkel auf alle Lebewesen, so kann man erkennen, dass das Wesen auf welchem wir unsere stofflichen Erfahrungen machen, ebenfalls an diesen Punkt der Transformation kommen wird, da der Schmerz der fehlgeleiteten unbewussten Masse Mensch, irgendwann das erträgliche Maß übersteigt. Denn die ganzheitliche Betrachtung weiß, wie im Kleinen so im Großen. Und wie in „freiem Fall“ beschrieben, liegt dieser Tag vermutlich nur ein erdgeschichtliches Blinzeln weit entfernt. Jedoch wird auch diese Transformation nicht dazu führen, dass alle Lebewesen auf der Erde in ein höheres Bewusstsein wie durch Zauberhand geraten. Diejenigen diesen Wandel hier im Stoff „überstehen“, werden sich allerdings wieder vielem bewusst sein oder werden.

Anders als der freie Wille, lassen uns Ursache und entsprechende Wirkung aber letztlich keine Wahl, denn wie der kleine Ball, findet auch das was man hier als Leben bezeichnet, immer seinen Weg zum richtigen (Zeit-)Punkt. Doch auch dies ist Teil einer notwendigen Transformation, weil „das Bessere“ immer „des Guten“ Tod bedeutet.

Erkenne dich selbst…!

Beste Grüße von Holger ([email protected])


Die richtige Zeit

Titelblatt Essenz des Lebens

Auf meiner Reise zu mir selbst, habe ich zunächst angefangen Artikel zu schreiben. Als es dann immer mehr und tiefgründiger wurde, ist daraus ein Buch geworden.

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Titelbild: © Holger Schmid

Holger Schmid
Holger Schmid
Er hat Kinder, Familie, Freunde und viele Bekannte, und möchte dass wir alle in Zukunft unser Leben so führen können, wie es eigentlich für uns vorgesehen ist. Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, ganz ohne Angst. Holger Schmid inspiriert die Leser mit seinen Erkenntnissen, Fragen und Denkanstößen!

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