Was man wahrnimmt, hängt vom eigenen Standpunkt ab.
Dieser Standpunkt entsteht durch eine Vielzahl von Eindrücken, im Grunde wie bei der Prägung einer Münze. Und wie bei einer Münze, lässt sich die Prägung durch entsprechenden Druck wieder verändern. Dieser und anderer Druck, prägen unsere Emotionen und unser Denken. Wird dieses Denken mittels Selbstreflexion nicht hinterfragt, entsteht ein Glaubensmuster, dass zur Störung in der Wahrnehmung führt (kognitive Dissonanz). Aus diesem Grund können so viele Menschen bestimmte Wahrheiten nicht als solche erkennen und leben in einer Art religiösen Vakuum. Zumindest solange, bis die Realität bei ihnen anklopft und sie plötzlich und unerwartet mit dieser konfrontiert werden.
Es gibt über solche Menschen unterschiedliche Geschichten. Welche die in nicht eingeschalteten Kühlwagen erfroren sind und auch Menschen die entweder krank oder gesund wurden, nur weil sie glaubten. Der Glaube ist bekanntlich mächtiger als das Schwert und kann ganze Berge versetzen. Spätestens seit dem Doppelspaltexperiment in der Quantenphysik weiß man, dass der „Beobachter“ einen sehr starken Einfluss auf das „Objekt“ hat. Dies macht es zunächst jedoch noch schwieriger, die Realität als solche wahrzunehmen, da man nicht weiß, ob es sich um einen Punkt oder Welle handelt.
Was bedeutet dies für unseren Standpunkt?
Eigentlich nur, dass dieser nicht unbedingt stimmen muss, denn unterschiedliche Prägungen/Konditionierungen erzeugen unterschiedliche Blickrichtungen. So entstehen die verschiedenen religiösen Ansichten, die letztlich doch alle auf das Eine schauen, es aber unterschiedlich wahrnehmen. Dasselbe Prinzip „funktioniert“ in allen Glaubensrichtungen, egal welchen Namen man diesen auch gegeben hat oder zu kennen glaubt. Deshalb muss sich jeder Glaube immer an der Realität messen lassen oder er wird zerbrechen. Alles Starre wird früher oder später brechen, weshalb ein allzu fester Standpunkt ebenfalls scheitern wird, falls er nicht der Wahrheit folgt. Seinen Standpunkt zunächst zu vergrößern, stellt dabei nur bedingt einen Widerspruch dar, denn auch jeder Standpunkt sollte möglichst genau studiert/beleuchtet werden. Die Wahrheit ist stets vorhanden, muss aber meist aus dem geprägten Glaubensmuster geschält werden. Dies gelingt nur durch Einnehmen eines weiteren Standpunktes, welcher die Wahrnehmung verändert und somit die Sicht auf alle Dinge klarer werden lässt. Es ist wichtig sich alle Seiten anzusehen, um ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten, das sich jedoch ebenfalls immer wieder verändert, denn Veränderung ist das einzig Stetige. Ein Fundament, auf dem ein Gebäude aus Wissen steht, gründet deshalb auf vielen unterschiedlichen Standpunkten. Dies alles ist Teil unseres Weges, der zu Wissen und dadurch zu Erkenntnis führt. Und dieser Weg ist zwar gegeben, aber nicht starr. Viele Abzweigungen können genommen werden, allerdings keine Abkürzungen.
Unsere Wahrnehmung kann noch so gut sein, unser Wissen noch so groß, solange wir dies nicht in Erkenntnis umsetzen, hält uns das große Glaubensmuster dennoch gefangen. Auch hier kann ich wieder aus eigener Erfahrung sprechen. Dinge vorab zu wissen und dennoch entgegengesetzt zu handeln, bekommt stets eine entsprechende Wirkung, die sich in meinem Fall, immer stärker auf meinen Rücken ausgewirkt hat, trotz entsprechender Prophylaxe. Ich habe mich zu lange und insgesamt schon zu oft, für etwas krumm gemacht, von dem ich weiß, dass es zumindest für mich nicht mehr sinnvoll ist. In diesem Fall war es „nur“ ein (Arbeits-) Verhältnis und der Arbeitgeber wie ein Bruder, weshalb die Entscheidung dann doch etwas länger dauerte. Manchmal braucht es den steinigen und schweren Weg, um sich über den „lediglich“ anstrengenden Weg zu freuen. Dies schärft die Wahrnehmung oder trübt sie ein, je nachdem in welche Richtung man strebt.
Alle gemachten Erfahrungen hat man dann irgendwann erfahren und kann dadurch bei Begegnungen mit gewissen Standpunkten, diesen entsprechendes Verständnis entgegen bringen, da die eigene erweiterte Wahrnehmung, die schwarzen Flecken bestimmter Blickrichtungen inzwischen kennengelernt hat und man deshalb freundlich darauf hinweisen kann. Doch auch wenn immer nur einige Wenige bereit sind, etwas Licht ins oft dogmatische Dunkel zu lassen, so wurde doch ein Same gesät, der solange schlummert, bis sich der Standort des Betrachters verändert hat, um dann auszutreiben und irgendwann Früchte zu tragen. Dies ist der Grund, warum die geistige Welt hier auf die inkarnierten Seelen einwirkt und somit auffordert sich ins Licht zu bewegen. Denn nur im Licht können wirklich großartige Dinge entstehen.
Erkenne dich deshalb immer wieder selbst…!
Beste Grüße von Holger ([email protected])
Die richtige Zeit
Auf meiner Reise zu mir selbst, habe ich zunächst angefangen Artikel zu schreiben. Als es dann immer mehr und tiefgründiger wurde, ist daraus ein Buch geworden.
Ich möchte dieses Buch hiermit allen kostenlos im PDF-Format zur Verfügung stellen (zum downloaden auf das Bild klicken), denn Informationen sollten immer kostenlos zur Verfügung stehen. Sich aus diesen Informationen Wissen anzueignen kostet allerdings einige Mühen.
Titelbild: © Holger Schmid
[„Aus: Zen-Buddhismus: “ Alles ist der eine Geist, die eine Wirklichkeit. Alle Vielheit ist Illusion . Ein großer Zen-Meister unserer Zeit, Zensho W. Kopp, schreibt: „Diese eine Wirklichkeit kann nur dann erfahren werden, wenn all das, was die Wirklichkeit des einen Geistes nicht ist, fällt. Aber wie kommt man dahin?“ Er gibt darauf die folgende, erstaunlich einfache Antwort: „Der Weg zur Erfahrung deines wahren Angesichts vor deiner Geburt, dieser Weg zur Erleuchtung ist nichts anderes als ‚der alltägliche Weg.“ Dieser Weg kann also überall gegangen werden, wo immer man sich gerade befindet und auch zu jeder Zeit. Wir brauchen deshalb nicht in ferne Länder zu reisen oder uns in eine Einsiedelei zurückzuziehen. Denn mitten im weltlichen Treiben, bei jedweder Tätigkeit, offenbart sich die göttliche Wirklichkeit.“
Darum ist es wichtig zu erkennen, wie man aus der uns aufgezwungenen Dunkelheit über die Liebe-Nächstenliebe, wieder in wahre Recht und Ordnung, also ins Licht zu gehen ist, um wieder als lebendes göttliches Wesen, frei zu sein, nicht als Werkzeug in einer Kiste, sondern als Souverän, der genau weiß, welches Werkzeug aus der Kiste zu nehmen ist, um die Aufgabe des Seins und Werdens zu meistern um zu gedeihen. So sei es.
Wieder ein schöner Gedankengang von dem Mann, :holger, der Familie Schmid. „]