Zahnersatz: Welches Material darf es sein?

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Gesetzliche Kassen sparen. Hochwertiger Zahnersatz nur für wohlhabende Patienten.
dentures in his hand on a white background

Zahnersatz, der Zankapfel der Gesundheitspolitik

Das Thema Zahnersatz ist ein Dauerthema der Gesundheitspolitik. Zahntechnisch ist heute vieles möglich, was den Zahnarztpatienten nicht nur kraftvoll zubeißen lässt, sondern auch noch passabel aussieht. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen allerdings oft nur noch einen Bruchteil der anfallenden Kosten, so dass zeitgemäße Lösungen in vielen Fällen nur mit einer saftigen Selbstbeteiligung möglich sind. Das ist ein Grund, beim Zahnersatz genau hinzuschauen.
Im Laufe der Zeit unterliegen die menschlichen Zähne starken Verschleißerscheinungen. Nach und nach wird die gesunde Oberfläche abgetragen, durch Inhaltsstoffe in den Nahrungsmitteln angegriffen oder vollständig zerstört. Schon in jungen Jahren kann es daher notwendig sein, zu Zahnersatz zu greifen. Wer zum ersten Mal mit dem Thema konfrontiert wird, der steht vor einer schweren Entscheidung. Welches Material soll es sein? Welche Art von Zahnersatz wird notwendig? Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • Kronen für kleine Defekte an den Zähnen
  • Brücken für deutlich größere Defekte und als Ersatz für einen fehlenden Zahn
  • Prothesen zum Herausnehmen
  • Implantate, die im Kiefer befestigt werden
  • Geschiebe als besonders preiswerte Alternative

Zahnersatz-Materialien

Die Auswahl der passenden Materialien ist immer auch abhängig davon, welche Art von Zahnersatz eingesetzt werden soll. Besonders häufig kommen Edelstahl und Gold, Keramik und Amalgam aber auch Kunststoff und Titan zum Einsatz.

Amalgam – die umstrittene Füllung

Bei Amalgam handelt es sich um ein Material, das mit Metall angereichert ist. Damit das Material geformt werden kann ist es notwendig, die Bestandteile Kupfer, Zinn, Silber und Quecksilber miteinander in Verbindung zu bringen. Die Kosten für alle Zahnfüllungen sind abhängig davon, wie großflächig gearbeitet werden muss. Für die Befüllung von einem offenen Zahn mit Amalgam können mit Kosten in Höhe von rund 20 bis hin zu 40 Euro gerechnet werden, die jedoch von den Krankenkassen übernommen werden. Viele Patienten möchten nicht, dass bei ihren Zähnen die Füllung zu sehen ist. Daher ist die Ästhetik ein weiterer, wichtiger Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Grundsätzlich sind Amalgamfüllungen sehr deutlich zu sehen. Das Material hat eine silberne Färbung und setzt sich damit stark von dem Zahn ab. Daher werden diese Füllungen vor allem bei Zähnen eingesetzt, die im hinteren Kieferbereich liegen. Bei der Toxizität für Amalgam gehen die Meinungen stark auseinander. Dafür ist das darin enthaltene Quecksilber verantwortlich. Der beim Kauen oder Zähneknirschen freigesetzte Dampf kann in den Körper gehen und dort Auswirkungen hinterlassen. Zudem werden Wechselwirkungen mit technischen Geräten vermutet, wie den häufig verwendeten Mobiltelefonen. Im Idealfall wird daher ein Zahnarzt von der Verwendung von Amalgam abraten.

Zahnersatz mit Kunststofffüllung – häufig nur mit Eigenanteil des Patienten
Zahnersatz mit Kunststofffüllung – meist nur mit Selbstbeteiligung durch den Patienten © sicherlachen.de

Kunststoff als ästhetische Alternative

Gerade bei Verletzungen oder Problemen an den vorderen Zähnen ist es wichtig, auf die Ästhetik zu achten. Die Kunststofffüllungen lassen sich relativ schnell und problemlos in der Praxis selbst herstellen. Ist eine große Fläche des Zahns betroffen, so setzt der Zahnarzt hier eine Matrize zur Hilfe ein. Der Kunststoff wird dann mit Hilfe von UV-Licht ausgehärtet. Dabei kann er sich allerdings etwas zusammenziehen, was mögliche Probleme nach sich ziehen kann. Hier ist es besonders wichtig, dass der behandelnde Zahnarzt anschließend prüft, ob die Füllung den Patienten stören kann. Aus toxischer Sicht gehört Kunststoff definitiv zu den Füllungen, die deutlich weniger belastet sind. Dennoch können Nebenwirkungen nie ganz ausgeschlossen werden. Anders als beim Amalgam ist es aber durchaus möglich, die Kunststofffüllung auch bei schwangeren Patientinnen einzusetzen. Die Kosten für die Kunststofffüllungen liegen bei rund 150 Euro. Hier wird meist nicht der gesamte Betrag von den Krankenkassen übernommen.

Titan als Inlay oder Implantat

Ein relativ neues Material in der Zahntechnik ist Titan, das sowohl für Inlays als auch für Implantate verwendet wird. Titan ist nicht ganz einfach zu bearbeiten. Wer sich also dafür entscheidet, der braucht einen Zahnarzt mit guten Verbindungen zu einem Labor, dass die Verarbeitung im Angebot hat. Nicht zu unterschätzen sind außerdem die Kosten, die für die Erstellung und den Einsatz eines solchen Zahnersatzes anfallen. Einer der wohl größten Vorteile von Titan ist dabei jedoch, dass gegen diesen Stoff bisher keine Allergien bekannt sind und Titan somit bei jedem eingesetzt werden kann. Auch die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich lang. Bei der Ästhetik allerdings ist es ähnlich wie Amalgam und wird vor allem für die hinteren Zähne verwendet.

Gold als Material für den Zahnersatz

Immer mehr Menschen lassen sich auch ihre Zähne etwas kosten und setzen bei der Auswahl auf Gold. Das hat nicht unbedingt einen ästhetischen Hintergrund, denn eine Goldfüllung ist deutlich in den Zähnen zu sehen. Stattdessen liegt dies vor allem an der sehr hohen Qualität, die von Gold als Zahnersatzmaterial geboten wird. Es ist robust, besonders lange haltbar und lässt sich gut verarbeiten. Bei guter Pflege ist es das Material, das am längsten hält. Allerdings sind auch hier einige Allergien bekannt und es ist möglich, dass ein Patient auf den Stoff reagiert. Ekzeme am Zahnfleisch oder auch ein unangenehmes Gefühl im Mund können auf eine Allergie hindeuten. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Kosten für die Goldfüllung. Je nach Größe liegen diese bei rund 200 bis hin zu 500 Euro, von denen nur ein sehr geringer Anteil von der Krankenkasse übernommen wird.

Keramik als sehr gute Wahl

Der häufigste Griff geht noch immer zur Keramikfüllung. Sie ist die Alternative zum Kunststoff, vor allem von der ästhetischen Sicht her. Die reine und helle Farbe passt sich hervorragend an die Zähne an, so dass Keramikfüllungen durchaus auch bei den Vorderzähnen eingesetzt werden können. Die Optik ist ebenso ein großer Vorteil wie die sehr gute Verträglichkeit, die immer wieder nachgewiesen wird. Einzige Problematik ist für viele Patienten der Preis. Hier werden gut und gerne rund 500 bis 800 Euro verlangt. Auf lange Sicht jedoch ist dies durchaus gerechtfertigt, da Keramikfüllungen sehr lange halten und auch keiner intensiven Pflege bedürfen.

Zement für die schnelle und einfache Füllung

Besonders einfach und schnell geht die Zahnfüllung mit Zement. Sie kann jedoch nur bei Zähnen eingesetzt werden, die deutlich geringen Belastungen unterliegen. Das bedeutet, sowohl Milchzähne als auch schmale Zahnhälse kommen hier in Frage. Backen- und Frontzähne jedoch eher nicht. Gerne wird Zement auch als Füllung unter anderen Materialien, wie Kunststoff, genutzt. Das verringert die Kosten für die Kunststofffüllung. Die Bioverträglichkeit von Zement ist sehr gut. Allerdings kann dieses Material Flüssigkeiten aufnehmen und schnell Risse oder andere Schäden davontragen. Von der Ästhetik her gilt es als relativ angenehm. Die helle Farbe fällt wenig auf und passt sich gut an die Zähne an. Zusätzliche Kosten für diese Füllung haben Patienten nicht zu erwarten. Sie wird komplett von der Kasse übernommen.

Zusammenfassung

Die Liste an Materialien, die für die Zahnfüllungen eingesetzt werden können, ist lang. Während vor allem Amalgam sehr umstritten ist, setzen sich Gold und Titan ebenso wie Keramik immer mehr durch. Damit geht der Trend deutlich zu hochpreisigen aber auch sehr hochwertigen Füllungen mit einer langen Lebensdauer und einer ansprechenden Ästhetik. Der Griff in den Geldbeutel des Patienten bleibt dabei leider nicht aus.
https://www.youtube.com/watch?v=cfbOCbBUtnE

Quellenangaben

[-] equapio.com: Amalgam
[-] zmk-aktuell.de: Zur Toxikologie und Allergologie von Zahnkunststoff-Materialien
[-] dr-gumpert.de: Zahnfüllung Kunststoff
[-] stern.de: Amalgam, Gold oder Kunststoff – was ist besser?
[-] zahnersatzguenstig.com: Kosten Zahnfüllungen
[-] onmeda.de: Amalgam
[-] optimale-zahnbehandlung.ch: Amalgam-Füllungen
[-] myzahnarzt.com: Die Zementfüllung

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