Wie wir in diesem Artikel schon näher erläutert haben, kann es durchaus Sinn machen, einen Teil seiner Ersparnisse in Gold anzulegen. Wer Monat für Monat mit kleinen Beträgen Gold ansparen möchte, kann das mit einem sogenannten Goldsparplan. In den letzten Jahren sind in diesem Bereich zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichsten Modellen und Tarifen entstanden. Viele davon mit hohen Gebühren und manche offenbar auch nicht mit der Absicht, Gold für Ihre Kunden zu kaufen. Unter anderem zeigten dies die Skandale um die BWF-Stiftung oder die österreichische Goldprofessionell.
Seriöser Anbieter oder Abzocker?
Doch es gibt auch gute und seriöse Angebote mit sehr geringen Gebühren am Markt, etwa von etablierten Edelmetallhändlern oder internationalen Tresorgoldanbietern. Für den Laien ist es allerdings gar nicht so einfach zu erkennen, welche Angebote gut sind, und bei welchen man mit horrenden Gebühren über den Tisch gezogen wird. Oftmals sind die Gebühren gut versteckt (etwa in überhöhten Kaufpreisen), oder deren Ausmaß auf den ersten Blick kaum erkennbar. So klingt etwa eine Lagergebühr von 0,15% pro Monat nicht nach viel. Wenn dann noch die Mehrwertsteuer dazukommt, heißt das allerdings nicht anderes, als das jedes Jahr mehr als 2% des angesparten Goldes wieder eingezogen wird.
Hohe Abschlussgebühren oder Einrichtungskosten werden oft mit dem Versprechen klein geredet, dass man diese etwa in Form eines Treuebonus nach gewisser Zeit oder Einzahlung einer gewissen Summe rückvergütet bekommt. Jedoch geht es hier häufig um Zeiträume von 10 Jahren oder mehr. Niemand kann garantieren, dass der Anbieter nach so langer Zeit überhaupt noch existiert.
Und selbst wenn: geht man von einem steigenden Goldpreis aus (was man in der Regel tut, wenn man sich für die Anlage in Gold entscheidet), bedeutet das, dass man in 10 Jahren um den gleichen Betrag deutlich weniger Gold bekommt, als heute. Damit wäre eine hohe Einrichtungsgebühr trotz Rückvergütung ein Verlustgeschäft.
Große Unterschiede nicht nur bei Gebühren
Was bei fast allen Anbietern allerdings klar geregelt ist, sind die Eigentumsverhältnisse. Als Kunde ist man in aller Regel Eigentümer am erworbenen Gold. Im Falle einer Insolvenz des Anbieters ist das Gold also Sondervermögen und fließt nicht in die Insolvenzmasse.
Große Unterschiede bestehen jedoch in der Form, in der Gold tatsächlich gekauft und gelagert wird. Bei vielen Anbietern erwirbt man sogenanntes „Bruchteileigentum“ an größeren Barren. Wenn man also beispielsweise in einem Monat um 50 Euro Gold kauft, erwirbt man damit das Eigentum eines Anteils eines größeren Goldbarren. Liegt der Verkaufspreis also zu diesem Zeitpunkt bei 40 Euro pro Gramm, erhält man also einen Anteil von 1,25 Gramm. Hat man die Absicht, sich das Gold später ausliefern zu lassen, lohnt es sich, einen Blick auf die diesbezüglichen Konditionen zu werfen. Denn diese sind höchst unterschiedlich. Bei manchen Anbietern kann man sich zwar bereits kleinste Einheiten (oft ab 1 Gramm) ausliefern lassen, was jedoch meist mit hohen Kosten verbunden ist. Andere bieten überhaupt nur physische Entnahmen ab 100 Gramm an, was in der Regel dann aber auch kostengünstiger ist.
Ganze Barren oder Münzen?
Neben Bruchteileigentum gibt es auch die Möglichkeit, auf ganze Barren oder Münzen anzusparen. Bei diesen Modellen überweist man also monatlich den gewünschten Betrag an den Anbieter und sobald das angesparte Guthaben dafür ausreicht, wird die gewünschte Münze oder der Barren gekauft. Diese werden dann – je nach Anbieter – entweder eingelagert oder auch direkt an den Kunden versendet.
Neben den beiden genannten Varianten gibt es jedoch auch noch einige Misch- und Sonderformen. Für den Kunden ist es also kaum möglich, hier den Überblick zu bewahren. Nicht zuletzt aufgrund dieser verschiedenen Modelle, gibt es auch höchst unterschiedliche Gebühren-Strukturen. Auf den ersten Blick ist bei denen oft kaum erkennbar, was denn nun auf längere Sicht tatsächlich günstiger ist. Eine gute Orientierungshilfe bietet in diesem Bereich die Website Goldsparpläne.com. Hier werden nicht nur die verschiedenen Formen von Goldsparplänen ausführlich erklärt, sondern auch mehr als 30 Anbieter umfangreich analysiert und verglichen.
Fazit
Die Antwort auf die Frage, ob sich ein Goldsparplan lohnt, lautet also – wie so oft: es kommt ganz darauf an. Grundsätzlich ist es mit Sicherheit keine schlechte Idee, jeden Monat einen kleinen Betrag in Gold anzulegen. Mittlerweile gibt es am Markt einige sehr gute Anbieter mit geringen Gebühren und sehr guten Vertragsbedingungen. Entscheidet man sich für den erstbesten Goldsparplan, der einem von einem Finanzvermittler aufgeschwatzt wird, kann das jedoch auch ganz ordentlich nach hinten losgehen.