Hiobsbotschaft – schlechte Nachrichten?

Hiobsbotschaft, die Nachricht, die besser ist, als Du denkst

Heute habe ich für Dich eine Hiobsbotschaft. Keine Angst, diese Botschaft ist, wenn Du den Beitrag bis zum Schluss liest, besser als Du gerade denkst. Nein, das, was Du gleich in Dein Bewusstsein aufnimmst, ist alles andere als negativ. Es ist eine wirklich mutmachende Geschichte. Also bleib dran und lies.

Hiob, der Feind Gottes?

Moment, wie bitte, Hiob der Feind Gottes oder war er, eine von Gott angepisste – angefeindete – Persönlichkeit? Nun, aus dem Hebräischen klingt Hiob zwar wie ojev („Feind“), aber das wird seinem Ruf nicht gerecht. Er war, wie es in Hiob 1 Vers 1 geschrieben steht, ein rechtschaffener, redlicher und gottesfürchtiger Zeitgenosse. Er mied das Böse wie der Teufel das Weihwasser.

Zeitliche und geologische Verortung

Die zeitliche und geologische Verortung zu beantworten, ist schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Es lässt sich auch keinen Bezug zum Volk Israel feststellen, aber der liebe Gott war ihm wohl nicht unbekannt. Im Buch Hiob kommt auf jeden Fall öfter Jahwe, der Bundesname Gottes, vor. Von einer innigen Beziehung kann man also ausgehen. Aber warum musste der Fromme leiden? Ist das Deine Frage? Gute Frage – lies weiter.

Hiob nur eine Symbolfigur für einen frommen Leidenden?

War Hiob nur eine Symbolfigur für einen frommen Leidenden oder war er tatsächlich eine historische Person? Nun, darüber streiten sich die Geister. Immerhin wird Hiob im Alten Testament noch in Hesekiel 14,14 gemeinsam mit Daniel und Noah genannt, welche ja zweifellos als hysterische (historische) Personen angesehen werden. Aber selbst dabei bin ich mir nicht ganz sicher, denn es soll ja Menschen geben, welche die Heilige Schrift als Ansammlung von Märchen sehen.

Insbesondere dann bin ich skeptisch, wenn ein unbekannter Israelit die Geschichte Hiobs unter Einfluss des heiligen Himbeergeists daraus ein literarisches Meisterwerk geschaffen hat, kann das für den einen oder anderen Freigeist schon Fragen aufwerfen. Immerhin hat die Hiobsbotschaft schon Sinn, denn sie spendet ja den Gläubigen zu allen Zeiten Trost und Hoffnung.

Ist ein Leben in Gottesfurcht automatisch ein Segen?

Ist ein Leben in Gottesfurcht automatisch ein Segen oder im Fall Hiob ein Fluch? Wie passt es denn zusammen, dass ein so gottesfürchtiger Mensch wie der Hiob so unsägliches Leid erfahren musste, wenn er doch genau nach den Gesetzen des Höchsten, einwandfrei nach den Regeln lebte? Sorry, beim ersten oberflächlichen Hinsehen der Hiobsbotschaft kann man das Leid nicht zufriedenstellend erklären. Aber halt nur dann, wenn man oberflächlich und mit negativen Emotionen an die Geschichte rangeht.

Gott und Satan ebenbürtige Gegner?

Im Buch Hiob wird klargestellt, dass Gott und Satan keine ebenbürtigen Gegner sind. Um die Behauptung Satans im Prolog, dass Hiob ja nur so lange Gott dient, solange er ihn segnet (Hiob 1,11), zu widerlegen, veranlasst Gott es darauf ankommen zu lassen. Gott gestattet daraufhin Satan, Hiobs Gesundheit und Besitz anzugreifen. Er verbietet ihm jedoch Hiob zu töten. Ich weiß, eine harte Prüfung, aber Hiob hält, wie das Ende der Geschichte zeigt, stand.

Ja, denn am Ende der Geschichte wird sonnenklar, dass Hiob zwar an Gott gezweifelt hat, aber ihm nicht den Laufpass gegeben hat. Die Hiobsbotschaft ist deshalb für jeden Gläubigen eine Offenbarung. Die Offenbarung, dass die Gerechten Gott um seiner selbst willen lieben und nicht nur wegen seiner guten Gaben wegen. Das wird auch dadurch deutlich, weil Satan nur in den einLEIDenden Worten erwähnt wird. Und das ist sicher nicht dem Zufall geschuldet, sondern zeigt vielmehr, welche Rolle Satan im Plan Gottes spielt, nämlich nur eine untergeordnete Nebenrolle.

Die Gerechtigkeit Gottes auch im Leid?

Entgegen der weit verbreiteten Meinung gibt das Buch Hiob aber keine Antwort auf die sogenannte Frage nach der Gerechtigkeit Gottes. Angesichts all des Elends und des Leidens in der Welt, lässt die Hiobsbotschaft diese Frage erstmal offen. Auch wenn die Frage, warum der Gottesfürchtige leiden muss, in über 35 Kapitel, mit dem, was wir für gerecht halten, nicht in Einklang zu bringen ist, fällt die Antwort Gottes ganz anders aus, wie man es vielleicht erwarten würde.

Gott stellt ganz einfach klar, dass er der Chef dieser Welt ist, und deshalb auch die Freiheit und das Recht hat, so zu regieren, wie er es für richtig hält. Basta, da guckste blöd. Ja, auch ich schau gerade blöd aus der Wäsche, denn ich bin mir, aufgrund meiner vielen aktuellen gesundheitlichen Probleme, nicht ganz sicher, ob ich mit Gott nicht mal ein ernstes Wort reden sollte.

Fühle mich derzeit wie der Apostel Paulus

Ich fühle mich ja aktuell gerade wie Paulus. Ein Mann Gottes, von dem berichtet wird, dass er einen Stachel im Fleisch trug. Vermutlich war Paulus körperlich beeinträchtigt. Die Wissenschaft, die seit der Corona-Plandemie selten oder seither nie mehr Wissen schafft, sah bei Paulus Anhaltspunkte für eine rheumatische Erkrankung, eine Arthrose oder gar ein epileptisches Leiden.[1]http://pastor-storch.de/2008/06/04/galater-412b-15-die-krankheitstheorie/

Der „Stachel im Fleisch“ entstand aber meiner Meinung nach sicher auch durch seine strafrechtliche Verfolgung. So viel zum Paulus, der mir gerade in den Sinn gekommen ist. Mir wäre es auf jeden Fall recht, wenn mir Gott die vielen Stacheln im Fleisch entfernt, und ich dann locker die nächsten Jahre bis zu meinem „Geist aufgeben Tag“, gesundheitlich gut dastehen könnte. Das nur nebenbei. Weiter im Text.

Gott ist übrigens auch der Herr über das Böse in dieser Welt. Alles, was ist, muss Gott dienen. Es macht also nicht Sinn, mit Gott auf Augenhöhe zu diskutieren. Ich bin der Verzweiflung nahe. Nein, ich erwarte, wie es in der Hiobsbotschaft geschrieben steht, dass ich, wie Hiob, Frieden in der Souveränität Gottes finde. Und genau so mache ich es, denn ansonsten würde ich ja an meiner Krankheit zerbrechen und meinen Frust in Alkohol ertränken. Das lass ich – ich vertraue Gott. Alles dient zu meinem Besten.

Was uns die Hiobsbotschaft lehrt

„Das Buch Hiob lehrt uns somit, dass menschliches Leid oftmals ein Geheimnis ist und bleibt. So wie Hiob keine Ahnung von der Anfangsszene im Himmel hatte, so können wir oftmals vieles, was in dieser Welt passiert, nicht ergründen. Daher sollten wir uns auch davor hüten, leidende Mitmenschen mit vorschnellen Antworten zu trösten, so wie Hiobs Freunde es taten. Sie sagten zwar manche durchaus wahren Dinge über Gott, lagen aber mit ihrer Einschätzung der Situation völlig daneben (vgl. Hiob 42,7).“[2]https://www.evangelium21.net/media/2433/10-dinge-die-du-ueber-das-buch-hiob-wissen-solltest

Da möchte ich einen Satz hervorheben, nämlich „daher sollten wir uns auch davor hüten, leidende Mitmenschen mit vorschnellen Antworten zu trösten.“ Diese Worte sollten sich bitte alle, die mit guten RatSCHLÄGEN zuschlagen, hinter die Ohren schreiben. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, dass das menschliche Leid oftmals ein Geheimnis ist und bleibt.

Aber wie sollten wir denn auf Leid reagieren?

Aber wie sollten wir denn auf Leid reagieren, ist das Deine nächste Frage? Okay, schaue auf Hiob, wie er damit umgegangen ist. Er hat seine Situation nicht locker ertragen oder ist vor Optimismus durch die Decke gehüpft. Vielmehr hat er Gott die Leviten gelesen, er war außer sich vor Wut! Er rang mit Gott, was ihn durch geistige Tiefen und Höhen führte. Er verfluchte unter anderem den Tag seiner Geburt, was ich durchaus verstehen kann, denn auch ich hatte schon solche Gedanken. Aber das auch nur eine Randbemerkung. Nun, ich hatte in meinem Leben schon einen krassen geistigen Tiefpunkt, und genau da fiel mir ein hoffnungsvoller Gedanke zu.

Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen. Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen. Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden.“ (Hiob 19,25-27)[3]https://www.bible.com/de/bible/73/JOB.19.25-27.HFA

Eines möchte ich jedoch festhalten, nämlich, dass meine bisherige Geschichte sicher nicht so dramatisch wie diese vom Hiob war. Im Vergleich dazu ist bei mir ja alles bestens! Was noch? Ach ja, für Hiob waren bis dahin nicht alle Fragen geklärt, aber sein grundlegender Zweifel war jetzt wie weggeflogen.

Ein barmherziger Gott

Was die Hiobsbotschaft klar zeigt, das ist die Tatsache, dass sich Gott nach bestandener Prüfung immer als barmherziger Gott zeigt. Diese Lehre zog im Neuen Testament auch der Apostel Jakobus. Lies Jakobus 5,11!

Siehe, wir preisen die glückselig, die ausgeharrt haben. Vom Ausharren Hiobs habt ihr gehört, und das Ende des Herrn habt ihr gesehen, dass der Herr voll innigen Mitgefühls und barmherzig ist[4]https://www.bibleserver.com/LUT/Jakobus5

So, und jetzt verstehst Du die Hiobsbotschaft sicher etwas besser. Und wenn nicht, dann nehme abschließend den Gedanken mit, dass wir nicht unbedingt alles verstehen müssen. Mit etwas Geduld, welches bei mir etwas verkümmert ist, sollte es aber schon klappen das Geheimnis von Krankheit, Leid und Elend besser zu verstehen. Auf jeden Fall Respekt für Hiob. Was der alles ausgehalten hat, zeigt, dass man an Gott nicht verzweifeln muss. Er wusste eben, dass Gott in der Ausübung seiner Souveränität barmherzig und liebevoll gegenüber seinen Geschöpfen handelt. Amen! Ich habe fertig.

Beste Grüße Martin M. Luder (info-at-lefpilk.de)

Titelbild von Zhivko Dimitrov auf Pixabay

Martin M. Luder
Martin M. Luder
Martin M. Luder schreibt über ernste Themen, die der Mainstream gerne ausklammert. Seine Texte sind mit deftigen Ausdrücken gespickt, die es allerdings auf den Punkt bringen. Seine ironisch-witzige Art macht das Lesen trotz der ernsten Themen zu einem Vergnügen. Martin M. Luder stellt gewöhnlich unangenehme Fragen. Ist er deswegen ein Verschwörungstheoretiker, Rechtsradikaler, Scientologe, Ketzer, Spinner oder Außerirdischer? Er hat zwei Bücher veröffentlicht. Für mehr Infos klicken Sie auf: 1. Buch / 2. Buch.

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