Raucherkrankheiten: Die fatalen Folgen am Verdauungssystem

Das Rauchen betrifft nicht nur die Organe, die vom Rauchen ganz offensichtlich betroffen sind, also die Lungen und das Herz-Kreislauf-System, sondern auch die Organe des Verdauungssystems. Dies scheint nur sehr wenigen Rauchern bewusst zu sein. Oder haben Sie beim Thema Raucherkrankheiten an die Verdauungsorgane gedacht? In diesem Artikel erläutere ich Ihnen die unbeachteten Auswirkungen des Rauchens auf die Gesundheit Ihres Verdauungsapparats, dazu gehören: Lippen, Zunge, Mund- und Rachenraum, Speiseröhre, Magen und 12-Fingerdarm.

Erkrankungen der oberen Verdauungsorgane

Ich vermute, dass viele Raucher hierbei an die unteren Verdauungsorgane (Magen und Darm) denken. Dabei hat der obere Abschnitt des Verdauungssystems – also der Mund-Rachen-Raum – einen direkten Kontakt mit den Giftstoffen aus der Zigarette. Dies hat zur Folge, dass bei chronischem Zigarettenkonsum (Giftstoffkonsum) diese Organe entarten können. Aber auch die unteren Organe (Magen und 12-Fingerdarm) werden so indirekt in Ihrer Funktion beeinträchtigt; es kommt hierbei u.a. zu Entzündungen, die chronisch werden können, oder gar zu Geschwüren; von hier ab ist der Weg bis zum Krebs nicht mehr weit. Im Grunde genommen kann bei entsprechend langem starken Konsum jedes Organ erkranken – dies ist unvermeidlich, dar im Körper alles ineinandergreift und zusammenwirkt.

Gastritis – Entzündung der Magenschleimhaut

Sehr häufig kommt es auf Grund der Wirkungen der Vielzahl an Giften im Zigarettenrauch zu einer Minderdurchblutung, vor Allem der Schleimhäute, was zu chronischen Entzündungen führt. Auch eine Gastritis (Entzündung der Magenschleimhaut) tritt bei Rauchern vermehrt auf – viel häufiger als bei Nichtrauchern. Gastritis stört die Nahrungsverwertung, was zu ausgeprägten Magenkrankheiten wie z.B. Blutarmut führt; aber auch zu Folge-Komplikationen wie Geschwüren, und einem sich daraus ergebenden höheren Magenkrebsrisiko. Viele nehmen eine Gastritis nicht allzu ernst. Zumindest zu Beginn sieht man leicht über die Symptome hinweg: Schmerzen, Übelkeit, Brechreiz. Dies sind unklare Warnzeichen, die aber sehr ernst genommen werden müssen. Der Verlauf einer Gastritis sieht folgendermaßen aus:
Zunächst entzündet sich die Oberfläche der Magenschleimhaut, dann das eigentliche Gewebe; später kommt es zum allmählichen Schwund der Schleimhaut und letztlich zum gänzlichen Abbau. Verstärkt bzw. beschleunigt wird das Ganze zusätzlich, wenn man sich schlecht ernährt und auch seelisch angeschlagen ist – was einen Stressfaktor darstellt und den Organismus zusätzlich belastet. All dies führt über kurz oder lang zu Entartungen der schutzlos gereizten Zellen – und zum Schluss zum Magen-Darm-Krebs. Deshalb sollten Raucher bereits bei den ersten Anzeichen von Störungen des Verdauungssystems handeln – die Therapie der ersten Stunde lautet Rauchverzicht; sonst bleiben alle weiteren Maßnahmen zur Heilung sinnlos bzw. verkommen zu einem bloßen Verwalten des Elends.

Magen- und 12-Fingerdarm-Geschwür

Die Ursache für ein Geschwür dieser Organe ist eine Entzündung der Schleimhäute an Magen und 12-Finger-Darm, die wiederum durch eine bakterielle Infektion mit Helicobacter Pylori verursacht wird. Diese Erkrankungen kommen auch bei Nichtrauchern vor; das Rauchen verstärkt jedoch die Anfälligkeit der Schleimhäute für dieses Bakterium zusätzlich.
Wie Sie bereits wissen, wird durch das Rauchen die Durchblutung der Schleimhäute gestört, doch dabei bleibt es nicht, auch die Produktion von Magensäure leidet unter dem giftigen Rauch der Zigarette. Raucher leiden besonders häufig daran. Wer sich zudem noch falsch (bzw. unregelmäßig) ernährt, so z.B. zur Zigarette greift, anstatt vollwertig zu essen, der setzt seinen Körper zusätzlichen Stress aus, was zur einer weiteren gestörten Durchblutung führt. All dies geschieht nicht unbemerkt. Warnzeichen, die näher untersucht gehören, sind:

  • Allgemeine Verdauungsstörungen wie Appetitmangel
  • Übelkeit
  • Völlegefühl und
  • Schmerzen.

Die Schmerzen treten hierbei zu Beginn erst nüchtern und dann nach dem Essen auf. Beim 12-Fingerdarm-Geschwür treten die Schmerzen etwa 2-4 Stunden nach dem Essen auf und strahlen sogar bis zum Rücken aus und können mit anderen schmerzhaften Beschwerden verwechselt werden – man hat also nicht den Eindruck, dass die Rückenschmerzen vom 12-Fingerdarm ausgehen. Ein derartiges Geschwür kann die Bauchhöhle durchbrechen, was zu einer Bauchfellentzündung führen kann, was eine akute Lebensgefahr darstellt. Ohne einen radikalen Rauchverzicht, sind die Chancen einer Abheilung sehr gering bis unmöglich. Mit der Zeit erhöht sich so auch das Krebsrisiko.

Lippen-, Zungen- und Mundkrebs

Die Lippen, die Zunge und der Mund, sind die ersten Stellen, die mit dem Rauch aus der Zigarette in Kontakt kommen. Chronisches Rauchen stellt für diese Körperteile eine Dauerreizung dar und kann im Verlauf zu Entartungen führen, so z.B. zu einem Lippenkarzinom (überwiegend untere Lippe). Ohne Behandlung drohen Metastasen durch Aussaat. Besonders aufmerksam sollte man sein, wenn man an den Lippen weißliche, schwielenartige oder warzenartige Verdickungen feststellt.
Was für die Lippen gilt, gilt auch für Zunge und Mund. Auch hier kommt es ohne rechtzeitige Behandlung zu Wucherungen, die bis zum Rachen und von dort aus dann in andere Körperregionen übergehen können – beim Fortschreiten schwindet die Aussicht auf Heilung rapide. Bei radikalem Rauchverzicht, kann sich dieses Vorkrebsstadium zurückbilden; wer in dieser Phase nicht auf Zigarettenkonsum verzichten kann, dem droht akuter Krebs mit (langem) Siechtum und Tod.

Speiseröhrenkrebs

Die Mundhöhle ist ein warmes Feuchtgebiet. Und so kommt es, das der Rauch der Zigarette im Mundraum Dunst bildet, der sich dann mit der Spucke vermengt – aus dem Tabakrauch wird so Tabaksaft, der verschluckt wird. Dieser verschluckte Tabaksaft reizt die Schleimhaut der Speiseröhre; passiert dies über eine längere Zeit, kann die Schleimhaut, und damit die Speiseröhre entarten, d.h. zu Krebs führen. Alkoholkonsum und schlechte Ernährung, können zu zusätzlichen Reizungen führen, was das Geschehen unnötig verschlimmert. Bis dahin verengt die verhärtete Entartung die Speiseröhre – was zunächst keine nennenswerten Symptome verursacht.
Mögliche Warnzeichen zu Beginn können sein:

  • Schluckbeschwerden,
  • Mundgeruch,
  • mäßiger Schmerz hinter dem Brustbein,
  • teilweise auch Erbrechen.

Im Spätstadium kann dann keine feste Nahrung mehr aufgenommen werden, was zu einem rapiden Gewichtsverlust mit raschem körperlichem Verfall (gar Tod) führt. Im Frühstadium besteht noch eine Chance auf eine Heilung, später wird die Prognose zunehmend schlechter. Deshalb sollten Raucher bei den kleinste Anzeichen und Beschwerden einen Arzt konsultieren und Alles abklären lassen – am klügsten wäre ein sofortiger Rauchverzicht.

Gökhan Siris
Gökhan Siris
Er ist Heilpraktiker, psychologischer Berater, Matrix Reimprinting Practitioner, EFT-Coach, BSFF-Coach und freiberuflicher Schriftpsychologe bzw. Graphologe. Er beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit den Themen Gesundheit, Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Naturheilkunde, Esoterik, Spiritualität, Gesellschaft - sowie mit Lebensberatung und Life-Coaching.

3 Kommentare

  1. Ich kann kaum glauben, wie ich es ausgehalten habe, vierzig Jahre zu rauchen. Mein Körper bedankt sich dafür noch bei mir. Ich habe jedoch vor einem halben Jahr mit der Hilfe von Frau Rauchfrei dauerhaft aufgehört. Frau Rauchfrei und ihre Coachings waren wirklich Gold für mich wert.

  2. Gerade auf leeren Magen zu rauchen, also was fast jeder Raucher morgens tut, kann schnell zu einer Gastritis führen. Wenn dann auch noch dazu der Kaffee auf leeren Magen getrunken wird, erhöht sich das Risiko nur noch mehr.
    Es ist schon krass, wie viele Menschen sich selbst Schaden zufügen durch das Rauchen. Die Nikotinsucht ist auf jeden Fall nicht zu unterschätzen.

  3. Ich habe oder besser gesagt hatte das Glück, ich konnte einfach so aufhören. Genauso wie ich auch einfach wieder angefangen hatte. Ich habe mit 13 angefangen zu rauchen. Wir mussten als Schulklasse frühs 1x pro Woche zur „Praktischen Arbeit“ (DDR-Zeiten) in einen Betrieb, der am anderen Ende der Stadt lag. und da gings durch einen Wald wo man ungesehen war. da fing man dann aus Zugzwang an im Klassenverband zu rauchen. Statts der Essensmarken für 2,75 Mark (für eine ganze Woche!) wurden Kippen gekauft … kosteten ja nur 2 Mark. ich habe nie extrem viel geraucht, vllt 7 – 10 Kippen am Tag. bei meiner 1. Schwangerschaft habe ich sofort aufgehört mit rauchen nachdem ich davon wusste. Ich habe zum Glück in der 6. SS-Woche erfahren, dass da was in mir wächst. Habe dann aber irgendwann wieder angefangen. ich habe bis 2010 geraucht. also gut 25 Jahre alles in allem.
    Dann kam der Tag, als man mir einen Kater schenkte. der arme Kerl lebte Zeit seines Lebens bei einer starken Raucherin und war schon krank. wurde aber nie zum Tierarzt gebracht – für Kippen und Sangria hats gereicht, aber für den Kater war kein Geld da (weder für Tierarzt noch gescheites Futter). als ich dann mit ihm zum Tierarzt bin war es schon zu spät. der Kater hatte Raucherhusten!. wir haben sofort aufgehört in der Wohnung zu rauchen, allenfalls unterwegs oder auf dem Balkon. er bekam Medikamente, die ihm zumindest das abhusten erleichtern sollten. aber für ihn waren alle Messen gesungen, wir haben ihn dann nach einem ganz schlimmen Hustenanfall erlösen lassen. das war für mich dann der Punkt, nie wieder zu rauchen. weder alleine noch in Gegenwart von anderen – weder Mensch noch Tier!. das war am 22.11.2010. ich habe von heute auf morgen aufgehört. mein starker Wille reicht(e), dass ich bis heute rauchfrei geblieben bin.

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