Im Laufe eins stofflichen Lebens, sammelt man doch so einiges an Erlebnissen. Manche vergisst man scheinbar und bestimmte hinterlassen einen etwas tieferen Eindruck. Beide Varianten können sowohl als auch sein, soll heißen, gute und weniger gute. Doch in der Summe, bieten sie alle die Möglichkeit, uns auf unserer relativ kurzen Reise im stofflichen Körper recht schnell weiterzuentwickeln. Dieser Körper ist daher unser wichtigstes Transportmittel und dennoch gehen wir damit meist sehr schlampig um. Für viele äußere Bedingungen können wir zunächst wenig bis nichts, jedoch liegt es an uns, auch diese offen anzusprechen und auf eine Verbesserung zu drängen. Ich weiß dass es so scheint, als ob ein Einzelner dazu nicht in der Lage wäre, aber dennoch trägt jeder zum Gelingen eines großen Ganzen bei, indem er bei sich selbst anfängt und anderen auf diese Art als Vorbild dient. Der Mensch braucht immer eine gewisse Art von Inspiration, die ihm Dinge zeigt, die er vorher für unmöglich gehalten hat oder über die er sich noch überhaupt keine Gedanken gemacht hat. Geht nicht, gibt’s nicht und schon ein kleiner Funke kann ein großes Feuer entfachen.
In „Transformation durch Schmerz“, habe ich kurz beschrieben, warum es hin und wieder ein schmerzhaftes Erlebnis braucht, um sich auf den notwendigen Weg zu machen. Unsere Bequemlichkeit, steht uns leider allzu häufig mitten im Weg und wir erkennen dann die entsprechende Kreuzung nicht oder ignorieren sie ganz einfach.
Ich habe nun ein halbes Jahr sehr intensiv in mein Transportmittel investiert und inzwischen funktioniert es wieder gut. Von der Schulnote vier, mit der ich gestartet bin und welche für die Meisten wohl eine zwei gewesen wäre, bin ich nun auf jener zwei gelandet. Der Weg dorthin war wie beschrieben sehr schmerzhaft und rückblickend bin ich mir nicht sicher, wie ich dies immer wieder durchstehen konnte.
Kurz zum Zeitaufwand. Jeden Morgen anderthalb Stunden dehnen und immer wieder das Erstaunen, wie sehr die Geschmeidigkeit schon nach einer oft kurzen Nacht zurückgeht. Kein Wunder, dass es nach Tagen immer schlechter wird. Abends dasselbe noch einmal, außer es war ein „Trainingstag“. Diese sind jeden zweiten Tag nachmittags und dauern zwei Stunden. Es ist fast dasselbe Programm wie Morgens, jedoch kommen noch zu den sonstigen Übungen, die Hauptsächlich eine Mischung aus Yoga und Pilates sind, noch ein paar klassische Kraftübungen (Liegestütz, Rumpfbeuge und Klimmzüge) dazu. Abends dann die Hauptattraktion, der Faszienball, welcher ursprünglich ein Tennisball/Vollgummiball war, aber relativ früh durch einen Korkball ersetzt wurde und der den Fausthandschuh, wieder in einen Fingerhandschuh umwandelt, bildlich gesprochen. Dauer zwischen drei und dreieinhalb Stunden. Dieser Ball findet, wie schon in Transformation angedeutet, jede noch so kleine Verspannung/Verfilzung der Muskulatur oder wie ich sie nenne, meine Kieselsteine. Diese waren am Anfang unglaublich schmerzhaft und einige sind es noch, doch viele lösten sich relativ schnell und „kullerten“ wenn der Ball kam, einfach zur Seite, taten aber so zumindest nicht mehr weh. Diese Rolling Stones wurden aber ein sehr wichtiger Teil meiner spirituellen Reise, denn sie führten mich beim Bearbeiten regelmäßig fast bis zur Ohnmacht.
Anfangs rollte ich noch jeden Abend, weil ich es gewohnt bin, unangenehme Dinge möglichst zeitnah zu Erledigen und mir vieles recht schnell gelingt. Das ging ein paar Wochen gut, bis ich dann drei Tage flach lag und mich nur noch fürs Gassigehen aufrappeln konnte. Es fühlte sich so an, als würde ich nun mein stoffliches Kleid ablegen und sterben. Danach habe ich den zwei Tage Rhythmus eingeführt und es wurde etwas erträglicher. Außerdem musste ich Einsehen, dass die Regenerationszeit des Körpers, mit zunehmendem Alter abnimmt, weshalb ich inzwischen die Option „steter Tropfen“ gewählt habe. Interessanter Weise durchlebte ich bei diesem Rollerball, immer wieder eine Reise in meine Vergangenheit und ebenso erlebte der Körper eine Rückabwicklung seiner Beschwerden. So kamen dann auch Schulter- und Nackenprobleme wieder, ebenso wie die Erinnerung, als junger Familienvater viele Nächte vom Schmerz geplagt, aufrecht im Sitzen geschlafen zu haben, weil es nur so einigermaßen erträglich war.
Außer dem Ball benutze ich ein weiteres Hilfsmittel, eine sogenannte Pilatesrolle, die nun richtig gut hilft, die Tiefenmuskulatur entlang der Wirbelsäule zu stärken. Zusätzlich zu den technischen Mitteln, sind Nahrungsergänzungsmittel und Mikronährstoffe im Einsatz, da die guten natürlich Dinge „zufällig“ immer weniger in den Lebensmitteln enthalten sind. An den Schmerzzentren DMSO und seit ein paar Wochen Methylenblau, welches für Schutz und Optimierung der Mitochondrienfunktion sorgt und somit zu einer besseren Energieversorgung des Körpers führt. Mitochondrien sind wichtige Bestandteile von Zellen mit Zellkern und werden auch als „Kraftwerke der Zelle“ bezeichnet, weil sie der Zelle die notwendige Energie für alle lebenswichtigen Prozesse bereitstellen. Diese Prozesse werden noch zusätzlich durch K2 mit D3 unterstützt. Alle Hilfsmittel, haben mir somit geholfen, so wie mir alle Übungen insgesamt geholfen haben. Ich denke das muss man heutzutage erwähnen, auch das ich kein Arzt bin und das übliche Blabla. Jedenfalls begannen sich nach zwei Tagen Methylenblau (zwei Tropfen auf ein Glas Wasser), meine Kieselsteine zu lösen, die sich für mich als meine alten und schlechten Erfahrungen darstellen, welche wohl immer noch an mir kleben. Manche Steine brauchen eine längere Verweildauer und entsprechenden Druck durch den Ball. Bevor sich ein „Stein“ löst, nimmt der Schmerz noch einmal ordentlich zu. Auch dies ein Grund, warum es immer entsprechende Zeit für solche Maßnahmen braucht. Übrigens muss sich der Körper nach jedem Lösen wieder neu kalibrieren (aus-/einrichten), was ebenfalls unangenehm sein kann.
Bleiben wir noch kurz beim Thema Zeit. Vierzig Jahre einseitige Arbeit mit dem Körper, macht man nicht in ein paar Wochen wieder rückgängig. Ich denke ich benötige für die angestrebte eins, insgesamt etwa ein Jahr, womöglich auch noch etwas länger. Dafür habe ich mir Zeit genommen und auch die entsprechende Möglichkeit, mit relativ wenig Geld, immer noch ein gutes Leben ohne Mangel zu führen. Müsste ich weiterhin Voll- oder Halbzeit arbeiten, dann bräuchte ich natürlich entsprechend länger. Dennoch würde ich diesen Aufwand betreiben, denn ich strebe für mich immer noch ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit an (auch wenn ich deswegen noch ein wenig Geduld haben muss) und da gehört meine Verpackung einfach mit dazu. Ich will bestimmen wann und wie intensiv ich Schmerzen habe oder dann eben keine mehr. Auch möchte ich nicht so enden wie die Pinguine, welche mir regelmäßig beim Einkaufen über den Weg watscheln.
Außer zum jährlichen Check beim Zahnarzt, war ich in den letzten sechzehn Jahren nur einmal kurz zum Röntgen im Krankenhaus, nachdem ich aus dreieinhalb Metern auf die Verse gefallen war, mit noch ein klein wenig abrollen. Ich habe einmal von einem Arzt gelesen, der meinte, wer alt werden wolle, der solle seinesgleichen und Krankenhäuser entsprechend meiden. Und da ich mich gerade nicht erinnere, wie lange es noch braucht bis ich meine Aufgabe hier erledigt habe, kann ein wenig Vorsorge deshalb grundsätzlich nicht schaden.
Eine körperliche Einschränkung, bedeutet meist ebenso eine mentale Einschränkung und umgekehrt, weshalb ich aus diesem Grund von spiritueller Reise spreche, da es grundsätzlich eine ganzheitliche Sichtweise braucht, nicht nur beim menschlichen Körper, dessen linke Hälfte die weibliche Seite und rechts das männliche Gegenstück darstellen. So macht es dann auch entsprechend wenig Sinn, sich nur um Bauch, Beine, Po zu kümmern, während der Rest verkümmert. Ebenso wenig, reicht nur eine mentale Ausrichtung. Sicherlich ist es möglich, schmerzfrei mental zu reisen oder entspannt auf dem Sofa vorm Fernseher, aber noch bin ich mit dem stofflichen Körper verbunden und die kommende Transformation des Planeten, wird sicherlich kein Kindergeburtstag.
Einerseits bekommt man im Leben nichts geschenkt und dies betrifft sowohl das stoffliche als auch das nichtstoffliche Leben, denn alles muss grundsätzlich von uns selbst erarbeitet werden, aber dennoch werden wir immer wieder reich beschenkt, indem wir alles erhalten was notwendig ist, um unseren Weg ständig weiter gehen zu können.
Und so wäre es nun ebenfalls an der Zeit, dass alle meine Brüder und Schwestern ihre spirituelle Reise fortsetzen.
Das Bild zeigt übrigens den Anfang unserer Reise, wobei es dort damals noch völlig anders aussah, hauptsächlich mit viel Wasser. Für die Ersten liegt das allerdings schon einige Jahre zurück. So ungefähr, eine Zahl mit zwanzig Nullen.
Erkenne dich selbst…!
Beste Grüße von Holger ([email protected])
Die richtige Zeit
Auf meiner Reise zu mir selbst, habe ich zunächst angefangen Artikel zu schreiben. Als es dann immer mehr und tiefgründiger wurde, ist daraus ein Buch geworden.
Ich möchte dieses Buch hiermit allen kostenlos im PDF-Format zur Verfügung stellen (zum downloaden auf das Bild klicken), denn Informationen sollten immer kostenlos zur Verfügung stehen. Sich aus diesen Informationen Wissen anzueignen kostet allerdings einige Mühen.
Titelbild: © Holger Schmid