Die Europäische Gemeinschaft bleibt nach Ansicht eines der führenden Nachrichtenmagazine der BBC in vielen Dingen nichts mehr als eine Art Medienbeobachtungsgruppe. Die Analyse des populären Nachrichtenmagazins „Newsnight“ in 40 Ausgaben von Januar bis März diesen Jahres ergab, dass bei den in der Sendung eingeladenen „Gästen“ 25 für den Verbleib Großbritanniens in der EU waren, 14 dagegen. Unter den Gästen, die Gelegenheit hatten ihre Standpunkte und ein „für und wieder“ hinsichtlich der Thematik zu erläutern, waren unter anderem der ehemalige Präsident der EU-Kommission Jose Manuel Barroso und der ehemalige schwedische Ministerpräsident Carl Bildt.
Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU
Die BBC ist immer auch das Sprachrohr der britischen Regierung gewesen, obwohl viele Briten noch die irrgläubige Meinung vertreten, sie sei eine unabhängige Nachrichtenorganisation. Es scheint klar, dass das britische Establishment sich nahezu hoffnungslos gibt, Großbritannien auf Dauer in der Europäischen Gemeinschaft zu halten. Ein möglicher „Brexit“ könnte auch für andere Länder der Auslöser sein die EU zu verlassen und damit ihren endgültigen Zusammenbruch einleiten. Sollten die europäischen Staaten wieder vermehrt ihre nationalen Souveränitäten zurückgewinnen wollen, wird die Arbeit der Eliten, die eine globale Regierung anstreben, erschwert. Die Debatte, ob Großbritannien in der EU verbleiben soll dauert eigentlich schon Jahre an und der britische Premier David Cameron hat den 23. Juni zum Datum des darüber entscheidenden Referendums festgelegt.
Die EU als Sprungbrett zu einer globalen Regierung
Cameron versuchte in der letzten Zeit viele EU-Gegner, die zu viel Bürokratie, Technokratie und Einmischung aus Brüssel ablehnen, zu beschwichtigen. Cameron begab sich hierbei auf einen Drahtseilakt, bei dem er hin und wieder die jeweiligen Seiten wechselte. Einige von Camerons Ausführungen erreichten so nicht das britische Unterhaus, sondern das „Royal Institute of International Affairs, das sogenannte „Catham Haus“, welches viele Experten und Journalisten als eine Art britische Schattenregierung ansehen. Das Exekutivorgan der EU, die Europäische Kommission ist kooperativer Partner des Catham-Hauses. Hauptaugenmerk der führenden westlichen Regierungen liegt auf einen Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union, denn die EU ist weit mehr als nur ein Verband innerhalb Europas, es ist das Sprungbrett in Richtung zu einer globalen Regierung.
Die Schaffung der „Eine-Welt-Regierung“
Die Europäische Union war immer eine Schlüsselkomponente im strategischen Spiel der Mächtigen, um nationale Selbstbestimmung zu zerschlagen, Handelsblöcke aufzuweichen und verschmelzen zu lassen. Alan Sked, Professor an der Londoner „School of Economics“ und Gründer der „UK Independence Party“ (UKIP) merkte an, das die EU eine „Auslese“ getroffen hat und systematisch an der Schaffung der „Eine-Welt-Regierung“ arbeitet. Der ehemalige Präsident des Europäischen Rates, Herman van Rompuy, ging sogar noch einen Schritt weiter und proklamierte, dass bereits das Jahr 2009 das erste Jahr der globalen Regierungsgewalt war. Van Rompuy ergänzte, dass auch die Kopenhagener Klimakonferenz ein Schritt zum globalen Management unseres Planeten darstellte.
Die Ordnung aus dem Chaos
Im Jahr 2014 hielt Jose Manuel Barroso eine Rede bei der „Yale School of Management“ in den USA, unter dem Titel: „Die Europäische Gemeinschaft in der neuen Weltordnung!“ Barroso sagte, dass die Welt sich in einem großen Maße in einem chaotischen Zustand befinde, aber aus diesem Chaos heraus werde sich eine neue Wertstellung ergeben. Die „Ordnung aus dem Chaos“, eine altbekannte freimaurerische Auffassung, in Bezug darauf, dass die Welt, beziehungsweise der Schöpfungsakt immer wieder vom Menschen neu hervorgerufen werden muss. Barroso sprach weiter von dringend notwendigen und größeren „Regierungsgewaltmechanismen“, um das Chaos aufzulösen und engmaschigere Netze zwischen einer voneinander abhängigen und miteinander verbundenen Welt zu schaffen.
Peter Mandelson, ehemaliger Minister unter Tony Blair und späterer Handelskommissar der EU, sagte im Jahre 2007, während einer Sitzung im Catham-House, dass die Europäische Union eine vielversprechende Durchschnittslösung zur Form der Globalisierung wäre. 1998 musste Mandelson aufgrund einer Kreditaffäre zurücktreten und seine politische Karriere im Vereinigten Königreich beenden. Der Politikwissenschaftler Colin Crouch nannte später dieses Datum als den Zeitpunkt, der endgültig das „postdemokratische Zeitalter“ einleitete, in dem innerhalb einer Demokratie privatwirtschaftliche und öffentliche Interessen nicht mehr getrennt werden. George Soros, Investor, Finanzjongleur und der „Mega-Globalisierer“ mahnte hinsichtlich dieser Thematik vor zu viel Populismus, der die EU bedrohe. Er betonte, die Auflösung der Europäischen Union hätte weltweite globale Integration als Lösung zur Folge.
Verstrickungen und Beschlüsse der Bilderberg-Gruppe
Eine der schattenhaften Netzorganisationen der globalisierenden Supereliten ist die 1954 gegründete Bilderberg-Gruppe. Ihre Verstrickungen und Beschlüsse wirken sich auf das Leben von Millionen aus. Führende Köpfe multinationaler Konzerne, Verantwortliche aus Politik und den Medien geben sich auf den elitären jährlichen Treffen ein Stelldichein. 2009 erschien ein „Wikileaks-Dokument“ mit einem vermeintlichen „Bilderberg-Sitzungsprotokoll“ aus dem Jahre 1955. Das Dokument zeigt auf, dass bereits zu dieser Zeit eine gemeinsame europäische Währung angestrebt wurde. Interessant an diesem Protokoll war auch noch ein anderer vereinbarter Punkt der Konferenz: Während der Diskussion wurde mit Nachdruck auf einen Ausbau der Atomenergie verwiesen, die möglicherweise den hoffnungsvollsten Bereich bilden würde, um Integration zu beschleunigen. 1957 wurde die Europäische Atomgemeinschaft gegründet.
Etienne Davignon, ehemaliger belgischer Politiker, Geschäftsmann und Vize-Präsident der Europäischen Kommission gab an, dass die Bilderberg-Gruppe maßgeblichen Anteil an der Schaffung des EURO in den neunziger Jahren hatte. Davignon ist Ehrenpräsident der Bilderberg-Konferenz und gilt als einer der einflussreichsten Architekten der europäischen Integration. Ein kritisches, sehr gut recherchiertes Buch zur globalen Verschiebung ist das im Jahre 2008 veröffentlichte: „Die Superklasse – die Welt der internationaler Machtelite“ von David Rothkopf. Rothkopf war unter Bill Clinton stellvertretender Staatssekretär im Handelsministerium der USA und ist ein Schützling von Henry Kissinger. Rothkopf arbeitete für viele der sogenannten „Denkfabriken“ und dokumentierte den profunden Übergang der letzten Jahrzehnte in Richtung eines globalen Zustandes, getrieben von inzwischen verschobenen elitären Kräften deren Hauptzielsetzungen sich nicht mehr rein aus politischer Motivation begründen, sondern aus wirtschaftlicher und finanzieller.
Quellenangaben
Wikileaks, The Analyst-Report, Catham-House, BBC-Newsnight, Yale School of Management, Alan Sked (UKIP), Herman van Rompuy, European Commission, EU-Parlament, The House of Commons, Foreign Policy and CFR, Steven McMillan, David Rothkopf, Wikipedia