Dank LSD auf großer Reise!
Ich bin dann mal weg auf großer Reise! Hare, hare, hare Chrisna, Hallelujah Amen – ich kann fliegen und höre das Gras wachsen. Alles ist so leicht, so unbeschreiblich schön. Das ist die eine Seite, aber das Zeugs kann Dir auch die „Zündung verstellen“ und dann erlebst Du einen Höllentrip. So gibt es „Gutes“ und „Schlechtes“ über den Pilz, der Ergot genannt wird, und im deutschsprachigen Bereich auch als Mutterkorn bezeichnet wird, zu berichten. Und Dr. Albert Hofmann, ist dann wohl der Vater von Lysergsäurediethylamid (LSD), denn er hat aus diesem Pilz einige pharmazeutische Kinder gezeugt. Das Erste hieß Metagin und machte sich als Geburtshelfer einen Namen. Es half dem Weibchen, leichter zu gebären, es hatte geburtsunterstützende Eigenschaften. Und das zweite Kind, das war die Droge von dem ich in diesem Beitrag berichten möchte.
Albert Hofmann, der Vater von der Wunderdroge LSD!
Zu diesem Beitrag hat mich der Musiker Thomas D. von den „Fantastischen Vier“ inspiriert. In einem Interview anlässlich des Internationalen Symposiums zum 100. Geburtstag von Albert Hofmann stellte er klar, dass LSD keine Droge im herkömmlichen Sinne ist, sondern eine Substanz, die den menschlichen Geist in eine neue Dimension eintauchen lässt. Man konsumiert LSD nicht, um sich zu berauschen, nein, man begibt sich auf eine spirituelle Reise. [1]
Der Ursprung von LSD
Die Geschichte von LSD begann vor ca. 11.000 Jahren vor Christus
Zuerst eine kleine Zeitreise zur Geschichte des Mutterkorns, die so ca. 11.000 Jahren vor Christus begann, wo sich Sammler und Jäger im Vorland des Taurus- und Zagros-Gebirge in Ober-Mesopotamien niederließen und dort anfingen, Wildgras zu sammeln. Zwischen Iran und Irak wurden erste Steinbauten errichtet. Diese Ackerbauern zogen dann zwischen 7.000 – 6.000 v. Chr. hinunter zum persischen Golf und gründeteten zu dieser Zeit die erste Hochkultur – die „Sumerer“. Dort finden sich auch Hinweise auf den Garten Eden, das erste Menschenpaar, die Schöpfung aus der Erde und auch zur Sinflut.
Aus dem Pilzparasit wurde LSD
So ging die Geschichte weiter. So wurde aus dem Mutterkorn, aus einem Pilzparasit des Roggens, ein Rauschtrank für Götter hergestellt. In Griechenland hieß das Lebenselixier ′Amrosia′ und galt dort als Götterspeise. Dem Zweibeiner war die Suppe bis zum heutigen Tage nicht immer sehr bekömmlich. So berichteten die Assyrer über eine „schädigende Pustel im Ohr des Korns“ und deshalb war es nicht verwunderlich, dass im Jahre 875 durch parasitäres Mutterkorn-Mehl Menschen in einen Rausch verfielen und es dadurch zur ersten bekannten Massenhysterie in Xanten, Norddeutschland, kam.
Weil in weiten Teilen Europas Hungerleidende verdorbenes Mehl zu sich nahmen, breitete sich die Epidemie aus. Um dem Wahnsinn ein Ende zu machen, die Dämonen zu vertreiben, ließ man religiöse Zeremonien durchführen. Als eine wirksame und einziges effektives Heilmittel gegen die Krankheit schien Musik und Tanz zu sein. Damals war es noch das Rumgehopse, da stürzte auch mal eine Brücke ein. Heute geht es etwas gepflegter in den Standardtänzen zu und da wackelt höchstens mal die Bude- das Tanzlokal.
Die Wirkung von LSD
Tanzen bis zur Erschöpfung
Der Tanz-Wahnsinn erreichte im Jahre 1418 Straßburg, wo tausende Menschen die Straßen füllten um rund um die Uhr bis zur Erschöpfung, und mit Schaum vor dem Mund, rockten. Später wurde die Tanz-Manie zu einem Thema der medizinischen Forschung und verlor den unheiligen Charakter als das Werk von Dämonen und man unterließ es fortan, Tanzwütige auf die Scheiterhaufen zu schmeißen. Leider verteufeln auch heute noch gewisse religiöse Gruppen, so genannte Sekten, das Tanzen. Das finde ich sch…. ade!
Geburtsunterstützung mit LSD
Von nun an konnten Kräuterhexen und Hebammen ohne Angst ihr Dasein fristen und so konnte die Mutterkornfrucht in der Schulmedizin zu einer der wichtigsten Geburt-unterstützenden Maßnahme eingesetzt werden. Okay, Kräuterhexen werden von gewissen Kreisen auch heute noch verteufelt. Also merke: Nicht alles was verteufelt wird, ist böse. So fand der „gute“ Zaubertrank, das liebe LSD auch Anwendung in der Behandlung von Alterskrankheiten und bei Migräne und Kopfschmerzen. Das möchte ich hiermit ganz besonders positiv hervorheben.
LSD führt zur Ruhelosigkeit und Angstgefühlen
Und hier nun die andere Seite der Medaille. Im Jahre 1938 testete Dr. Albert Hofmann LSD-25 an Versuchstieren. Ergebnis: Ruhelosigkeit. Die Viecher fingen an, durchzudrehen! Mit diesem Ergebnis war er nicht zufrieden, so ließ er die Sache erst mal ruhen. Am 16. April 1943 traf dem Hofmann der Geisteblitz und er kam zur Erkenntnis, dass LSD-25 ein nützliches Kreislauf- und Atemstimulans sein könnte. Das war der Grund, warum er sich nochmals ans Werk machte. Zufälligerweise nahm er bei dieser Arbeit die Substanz durch die Haut seines Finger auf. Das war wohl die Geburt der Wunderdroge LSD, denn die tiefen Eindrücke, die er in seinem „Rausch“ erlebte, hatte sein Leben auf den Kopf gestellt.
Er durchlebte Höhen und Tiefen, denn er sprach von Angstgefühlen, aber auch von schillernden Farben, die er bei seinem Trip hatte. Nur eins hatte er nicht, er hatte am Ende seiner ersten kurzen Reise keinen „Kater“, wie man es beim „guten“ Alkohol kennt, wenn man zu viel davon genossen hat. Prost!
Paranoider Zustand nach Genuss von LSD
LSD nahm Fahrt auf und es wurde damit fleißig weiter experimentiert. So schickte Dr. Max Rinkel, ein Forschungspsychiater in Boston, seinen Mitarbeiter Dr. Hyde auf die lustige Reise, welcher sich jedoch gegen die Wirkung des Zaubermittels wehrte. Ergebnis nach dem Genuss von LSD: „Dachschaden“ – paranoider Zustand. Einem Taxifahrer aus Boston half die LSD-Erfahrung jedoch die Initiative zu ergreifen und endlich bei seiner Mutter auszuziehen!
Fluch und Segen von LSD
Lassen sich mit LSD Geisteskrankheiten beherrschen?
Im Jahre 1952 veröffentlichte Charles Savage seine ersten Untersuchungsergebnisse über die Behandlung mit LSD bei Depressionen. Später entwickelte ein Forschungsteam im Weyburn Krankenhaus, Saskachewan, ein weiter entwickeltes Modell zu erfolgreichen Behandlung von Geisteskranken und Alkoholiker.
Toll, her mit dem Zeugs, vielleicht hilft es auch bei Hirntoten? Es wurde über die nächsten Jahre jedoch auch viel Schindluder getrieben, bei denen häufig unethische Tricks eingesetzt wurden und die der strengen Geheimhaltung unterlagen. Diese Arbeiten wurden durch häufig auftretende Sterbefälle „belohnt“. So starb u.a. der Armee-Bakteriologe und CIA Agent Frank Olsen nach einem verdeckten Mord-Attentat der CIA.
Fazit: Für die einen wurde LSD zum Fluch, und für die anderen zum Segen. So äußerte sich Gary Grant nach einem LSD-Trip: „Ich wurde wiedergeboren!“ und bei Gefängnisinsassen fielen nach einer LSD-Therapie die Rückfälligkeitsraten.
LSD, ein Werk des Teufels?
Und so frage ich mich: Ist LSD vom Teufel oder Gottes Werk? Darüber kläre ich Dich im zweiten Teil dieser Beitragsreihe auf. Für heute reicht’s – 2 Seiten sind voll, aber ich bin noch immer auf der Reise und sammle weitere Eindrücke. Ich geh dann mal zum „Gockel“. Bis neulich!
Lieben Gruß vom Martin M. Luder (info – at – lefpilk.de)