Als älteste Wärmequelle der Menschen ist Holz heute so gefragt wie eh und je. Die Menschen werden zunehmend umweltbewusster, wodurch die Nachfrage nach Brennholz ständig steigt. Fossile Brennstoffe sind für viele unattraktiv geworden und Holz ist in Form von Pellets, Brennholz für Kamine und Öfen universell einsetzbar.
Wenn Sie Brennholz als nachwachsenden und damit CO2-neutralen Rohstoff selbst schlagen möchten, ist dies in großen Teilen Deutschlands relativ problemlos möglich, wenn man einige Dinge beachtet und das richtige Werkzeug hat. Im Folgenden haben wir einige Tipps für Sie zusammengefasst, die Sie beim Verarbeiten von Brennholz beachten sollten.
Holz als umweltfreundliche Wärme
Als natürliche Wärmequelle kommt Holz in Wohnungen vor allen Dingen in Kaminöfen, Kachelöfen oder Pelletöfen zum Einsatz. Letztere können Sie jedoch nicht selbst herstellen. Wenn Sie in der Übergangszeit für angenehme und vor allen Dingen umweltfreundliche Wärme sorgen möchten, können Sie trockenes und gut abgelagertes Brennholz selbst schlagen. Dazu müssen Sie ofenfertiges Scheitholz herstellen und können sich Brennholz selbst beschaffen. Dies macht natürlich nur dann Sinn, wenn Sie die Erlaubnis zum Schlagen von Brennholz haben, in der Lage sind es selbst zu schlagen und auch bereit sind, Ihre eigene Muskelkraft gegen wohlige Wärme einzutauschen. Nicht umsonst sagt ein altes Sprichwort, dass Holz dreimal warm macht: einmal beim Fällen, einmal beim Verarbeiten und einmal beim Heizen.
Die nötigen Arbeitsschritte, um Brennholz selbst zu machen
Bevor Sie selbst in den Wald gehen, um Holz zu schlagen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass geschlagenes Holz nur über Rückegassen und Waldwege abtransportiert werden darf. Der Waldboden muss verschont bleiben. Sie müssen jedoch Bäume nicht selbst fällen, sondern können häufig auch ungespaltenes und abgelängtes Rundholz zum Abholen „ab Waldweg“ vom Forstamt kaufen.
Dieses Holz können Sie dann je nach Ort selbst im Wald verarbeiten oder zuhause zu Brennholz weiter verarbeiten. Das unbearbeitete Holz müssen Sie dann zuhause spalten. Dies geht mit einer Axt, allerdings kann ein Holzspalter die Arbeit deutlich erleichtern. Die Stämme müssen stets von der Kronseite zur Wurzel entlang der Holzfasern gespalten werden. Frisch geschlagenes Holz lässt sich zudem deutlich einfacher verarbeiten als trockenes, abgelagertes Holz.
Nach dem Spalten können Sie das Holz mit einer Kreis- oder Wippsäge auf die benötigte Länge sägen. Gegebenenfalls können Sie es auch mit einer Spaltaxt nachbearbeiten und an einem trockenen Ort aufschichten, damit es endgültig trocknen kann. Je nach Holzart braucht das Holz etwa 12 Monate bis zu drei Jahre, um vollständig zu trocknen und als Brennholz zu dienen. Wenn Sie das Holz länger als vier Jahre lagern, verliert es jedoch an Heizleistung, wodurch sich der Wert der Arbeit reduziert.
Brennholz aus dem Garten – die kommunalen Baumschutzverordnungen beachten
Natürlich können Sie auch eigene Bäume im Garten für Brennholz nutzen. Dabei müssen Sie jedoch die lokalen Vorschriften der kommunalen Baumschutzverordnung beachten. In vielen Gemeinden stehen Bäume ab einem bestimmten Stammumfang unter Schutz und dürfen nur mit einer Ausnahmegenehmigung gefällt werden. Halten Sie sich nicht an die Vorschriften, drohen sehr empfindliche Strafen. Auch im eigenen Garten sollten Sie daher vor dem Fällen stets die zuständigen Behörden kontaktieren und die Maßnahme absprechen. Wenn Sie einen Obstbaum fällen möchten, müssen Sie sich hingegen nicht an diese Regelungen halten, denn sie gelten lediglich für Laub- und Nadelbäume.
Brennholz aus dem Wald – Erlaubnis für den Abtransport
Wenn Sie Kaminholz aus dem Wald holen möchten, müssen Sie ebenfalls die Erlaubnis des zuständigen Försters oder Forstamtes beziehungsweise im Privatwald vom jeweiligen Eigentümer einholen. Im Rahmen einer Begehung vor Ort werden die Stämme markiert, die zum Fällen freigegeben worden sind oder bereits gefällt wurden. Bereits gefällte Bäume müssen lediglich entastet und weiterverarbeitet werden. Bei dieser Art des Holzkaufs spricht man auch von Selbstwerbung.
Safety first – Schutzausrüstung bei der Waldarbeit tragen
Wenn Sie im Wald arbeiten, ist Sicherheit sehr wichtig. Sie sollten daher nie alleine im Wald arbeiten. Jeder Selbstwerber arbeitet stets auf eigene Gefahr hin, so dass entsprechend auch kein Versicherungsschutz greift. Die Waldeigentümer haften ebenfalls nicht bei Unfällen. Eine gute Schutzausrüstung ist daher unverzichtbar. Hierzu gehören insbesondere Handschuhe, ein Helm mit Visier sowie ein Gehörschutz, eine Schnittschutzhose und Sicherheitsschuhe.
Gegebenenfalls Selbstwerberschein beantragen
Beachten Sie, dass manche Bundesländer für die Arbeit mit der Kettensäge im Wald einen Selbstwerberschein fordern. Dabei handelt es sich um eine schriftliche Bestätigung, dass Sie zum qualifizierten Umgang mit der Kettensäge fähig sind und alle Schutzvorschriften kennen. Um einen solchen Schein zu erhalten, müssen Sie einen Motorsägenkurs absolvieren, der von Forstämtern angeboten wird.