Der Schuldkomplex

Es ergeben sich im Grunde immer wieder dieselben Fragen, zu den immer gleichen Themen, nachdem zuvor scheinbar alles (zumindest relativ) gut gelaufen ist. Und es ist dabei im Grunde egal, ob es sich um eine Partnerschaft, Krieg oder eine sonstige Auseinandersetzung handelt. Aber was genau ist der „Auslöser“ und wie funktioniert dieser „Mechanismus“, weshalb scheinbar aufgeklärte Menschen und Gesellschaften immer wieder die gleichen Programme durchlaufen?

Es handelt sich dabei um die Wirkung, von einem antrainierten „Schuld-Sühnekomplex“, verursacht durch eine Konditionierung, die es wohl auf natürliche Art und Weise in der Natur überhaupt nicht gibt und die lediglich beim Menschen zu finden ist. Auch ein Hund weiß wann er etwas angestellt hat, aber bei der nächsten Gelegenheit wird es wohl dennoch wieder tun, weil er sich eben keiner Schuld bewusst ist und da der Mensch kaum weiter in seiner Entwicklung, als sein eigenes Haustier ist, handelt er dabei wohl ebenso unbewusst. Aber auch hier greift wieder das Ursache-Wirkungsprinzip und Mensch und Tier lernen dabei hauptsächlich durch die Menge der Schmerzen. Manche jedoch würde man vermutlich sogar „totschlagen“ können und sie würden immer noch das gleiche „Fehlverhalten“ an den Tag legen.

Doch wer legt denn überhaupt fest, was richtig und was falsch ist?

Ist es der einzelne Mensch, die Familie, das Dorf oder die Stadt oder ist es eine übergeordnete Institution? Der einzelne Mensch, ausgestattet mit einem freien Willen, kann im Grunde tun und lassen was er will. Zumindest solange er keine anderen Menschen drum herum hat. Sobald auch nur ein Mensch hinzukommt, hat sein Handeln schon weitaus größere Konsequenzen. Mit jedem weiteren Menschen, wachsen die Kompromisse die dieser Mensch eingehen muss, möchte er mit möglichst wenig Schmerzen durch sein weiteres stoffliches Leben gehen. Es handelt sich dabei allerdings nicht nur um körperliche Schmerzen, sondern je nach Entwicklungsstand vor allem um sogenannte seelische Schmerzen. Die Regel hierzu lautet: Je weiter der Mensch in seiner Entwicklung fortgeschritten ist – desto größer das seelische Aua.

Die stärkste „Prägung“ erhalten wir in den ersten drei Lebensjahren, die dann bereits mit dreizehn Jahren meist schon wieder endet, obwohl ein lebenslanges Lernen möglich wäre. Dort geben normalerweise die Eltern oder Großeltern ihre eigene Konditionierung an die Kinder weiter. Wurden diese schon entsprechend konditioniert, haben es die nachfolgenden Erzieher und Erzieherinnen wesentlich einfacher, die kleinen Menschen weiter in die gewünschte Form zu pressen. Selbstverständlich sind die für die Entwicklung des Menschen wirklich wichtigen Inhalte, in keinem dieser Lehrpläne enthalten. Und so wird Generation um Generation immer weiter „verfeinert“. Das gewünschte Ergebnis ist ein pflegeleichter, weil entsprechend gehorsamer und vor allem keine „dummen Fragen“ stellender Befehlsempfänger, der am besten nonverbal seine Aufgaben und Pflichten wahrnimmt.

Einen Grundstein für all das, haben bereits die großen Religionen mit ihrem zornigen Gott gelegt. Die katholische Kirche hat noch einen drauf gesetzt, indem sie indirekt suggeriert, dass der Vater seinen Sohn im Stich gelassen hat, weil er ihn am Kreuz hat sterben lassen. Sehr direkt redet sie dann allerdings von einer Erbschuld, beziehungsweise von der Erbsünde wegen Adam und seiner Eva, mit der die Vereinsmitglieder bereits zur Welt kommen. Dieser Schuldkomplex wird also schon von Anfang an und ständig bis zur Perfektion „geübt“. Nach dem Motto: „Gebt uns ruhig die Schuld, den Rest könnt ihr behalten.“ Wer fleißig mitmacht und alle Kommandos wie Sitz, Platz und bleib, entsprechend ausführt, der kann mit verschiedenen Arten von Belohnung rechnen. Das kann dann entweder was Leckeres sein, freundlicher Zuspruch und/oder Streicheleinheiten. Wer dann bei „hier“ zu seinem Herrn und Meister kommt, der hat dann schließlich alles richtig gemacht und sollte ohne Bestrafung durch den Tag kommen. Man nennt es auch das Prinzip: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…!“ Und als zusätzliches Leckerli musst du dafür auch noch dankbar sein, denn stell dir vor du wärst wo anders „gelandet“, zum Beispiel bei den Nachbarn oder noch schlimmer irgendwo im Ausland.

Da die Dinge immer im Kleinen wie im Großen und umgekehrt sind, funktioniert dieses Prinzip in so ziemlich allen Größen von Gemeinschaften. Wie wir ja inzwischen wissen, konditionieren sich Gesellschaften deshalb inzwischen sogar selbst. Und da wir als Kinder gelernt haben, auf Mami und Papi zu hören und ihnen für dieses Training deshalb auch sehr dankbar sind, kann deswegen in unserem weiteren Leben eigentlich nichts mehr schief gehen. Sollte dennoch mal irgendetwas daneben laufen, dann sind wir ebenfalls dankbar, dass es nicht schlimmer gekommen ist und vor allem, dass wir keine Schuld daran haben (Gott sei Dank). Und sollte man uns dennoch erfolgreich eine Schuld suggerieren, so werden wir demütig den Kopf senken und versuchen in Zukunft wieder schön brav zu sein. Wir wollen ja nicht, dass Mami und Papi böse mit uns sind.

Was können wir daraus lernen?

Mit dieser einfacher „Lernmethode“ macht man die Menschen gefügig und für alle Dinge die schief laufen, geben sie sich auch noch selber die Schuld und übernehmen dafür die Verantwortung. Das erklärt dann auch, weshalb die Menschen so selten gegen die sogenannte Obrigkeit aufbegehren. Außerdem hat man ihnen suggeriert, dass sie ja schließlich eine Wahl gehabt hätten, also selber Schuld sind. Viele Menschen in diesem Land, haben aufgrund dieser Konditionierung ein sehr schlechtes Bild von sich und ihren Mitmenschen. Darum spricht man inzwischen auch schon beim kleinsten Miteinander, von einer toxischen Beziehung. Ich denke aber, die Seelen die hier inkarnieren sind im Grunde weiter als viele andere, weshalb sie andere im Grunde nicht verletzen wollen und für alle stets das Beste möchten. Auch ist die Schmerzgrenze sicherlich etwas höher, als irgendwo anders. Aber gut gemeint ist nun mal nicht immer gut gemacht. Ich bin mir aber ebenfalls ziemlich sicher, dass „einige“ da gegenteiliger Meinung sind. Nun, auch das verstehe ich nur allzu gut, doch wie bereits erwähnt, im Grunde können die „kleinen Dummbatze“ nur bedingt etwas für ihre unglückliche Lage. Jahrhundertealte Konditionierungen zeigen nun mal ihre Wirkung im entsprechenden Umfeld.

Meine Behauptung beruht vor allem auf der Geschichte dieses Gebiets, indem sich die hier Inkarnierten eher gegenseitig auf die Mütze klopften, als mit ihren Nachbarn Streit anzufangen. Hinzu kommen Jahrhunderte der Dichter und Denker, sowie der großen Erfinder. Sehr viele Nobelpreisträger kamen aus diesem Gebiet. Sicherlich kommt (hoffentlich bald) wieder eine Zeit, in der die inkarnierten Seelen in diesem Land ihre Prüfung bestehen, indem sie ihren konditionierten Schuldkomplex ablegen und dann wieder zu einem Vorbild auf diesem Planeten werden, egal was man ihnen dann von außerhalb suggerieren mag. Es ist vermutlich das Handicap des Gutmütigen, möglichst jeder Art von Auseinandersetzung mit seinen Mitmenschen aus dem Weg gehen zu wollen. Eine Auseinandersetzung sollte nämlich immer zuerst mit seinem eigenen Tun und Handeln stattfinden. Dennoch sollte er sich dabei nicht wundern, wenn er von seinen Brüdern und Schwestern immer wieder auf die Mütze bekommt, weil diesen unter anderem gelehrt wurde, von sich auf andere zu schließen. Allerdings geschieht dann irgendwann dasselbe, wie bei einer Herde friedlich grasender Büffel. Geraten diese in Zorn oder Panik, dann rennen sie erst einmal alles nieder was sich ihnen in den Weg stellt. Diese Möglichkeit des Selbstschutzes, wurde in der Vergangenheit ebenfalls schon einige Male entsprechend ausgenutzt, um die Herde für niedere Zwecke zu missbrauchen. Wobei auch hier der Herdentrieb greift und die Meisten lediglich mitmachen, weil eben die Meisten mitmachen. Was dann allerdings beim Wiederaufbau wieder nützlich ist und sie gemeinsam ganze Arbeit leisten lässt.

Das heißt aber auch, je weiter eine Gesellschaft in ihrer Entwicklung fortgeschritten ist, desto einfacher ist sie durch entsprechende Konditionierung zu kontrollieren. Es ist nun aber an der Zeit, sich von all diesen konditionierten Schuldkomplexen zu befreien und endlich damit anzufangen aktuelle und vergangene Ereignisse zu hinterfragen und zu erkennen, wer denn immer wieder Vorteile aus diesen Vorurteilen zieht. Dieses Ausnutzen der Gutmütigkeit von Menschen, welche lediglich für sich und ihre Umwelt, ein selbst-bestimmtes Leben in Freiheit und mit der entsprechenden Ruhe genießen möchten, sollte nun möglichst schnell ein Ende finden, bevor die Herde die Verantwortlichen und ihre Helfer in Grund und Boden trampelt. Denn eines ist sicher, die Allermeisten wollen lediglich die Essenz des Lebens im hier und jetzt genießen: Liebe, Freude, Dankbarkeit und Wertschätzung. Die Verbundenheit der Menschen untereinander, ebenso mit dem Tier, ist umso größer, je mehr wir diese Essenz leben können. Das Lernen durch Schmerz mag zwar Einigen schnell und effizient erscheinen, aber für eine sinnvolle Entwicklung braucht es vor allem die Essenz des Lebens. Dies zu Erkennen wäre die eigentliche Revolution, die dann auch zu einer beschleunigten Evolution führen würde, welche sich so viele sehnlichst wünschen.

Mensch, erkenne dich selbst…!

Beste Grüße von Holger ([email protected])


Die richtige Zeit

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Auf meiner Reise zu mir selbst, habe ich zunächst angefangen Artikel zu schreiben. Als es dann immer mehr und tiefgründiger wurde, ist daraus ein Buch geworden.

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Titelbild von Andrzej Kułak auf Pixabay

Holger Schmid
Holger Schmid
Er hat Kinder, Familie, Freunde und viele Bekannte, und möchte dass wir alle in Zukunft unser Leben so führen können, wie es eigentlich für uns vorgesehen ist. Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, ganz ohne Angst. Holger Schmid inspiriert die Leser mit seinen Erkenntnissen, Fragen und Denkanstößen!

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