Jede Rauchsituation (oder Rauchgelegenheit) – vor dem Fernseher, zum Abendessen, die obligatorische „Zigarette danach“ uvm. – erzeugt im Gehirn assoziative Verknüpfungen und wird so zu einem Automatismus (Konditionierung); Diese Konditionierungen sind oft ursächlich dafür, dass es vielen Rauchern schwer fällt, sich von ihrer Sucht zu befreien – und weshalb auch viele rückfällig werden, wenn Sie es dann doch mal geschafft haben. Man bleibt solange abstinent, bis die nächste verführerische Rauchsituation unwiderstehlich lockt.
Wenn Sie nun diese destruktiven neuronalen Verbindungen zwischen Situation und Zigarette auflösen, kommen Sie erst gar nicht mehr auf den Gedanken, sich in einer bestimmten Situation eine Zigarette anzuzünden – das Rauchen ist dann nicht mehr ein antrainierter Bestandteil Ihres Verhaltensrepertoires; es ist kein festes Reaktionsmuster auf eine bestimmte Situation (z.B. Zigarette beim Fernsehen). Mit der Movie-Technique aus dem Technikarsenal der Emotional Freedom Techniques, können Sie jede Situation entschärfen. Neugierig? Dann lesen Sie weiter!
Rauchsituation – die Macht der Gewohnheit
Mit der Zeit bzw. im Laufe Ihrer Raucherkarriere, wurden diese Situationen zu einer festen Gewohnheit, zu einem Automatismus, den Sie nicht mehr hinterfragen. Ihr heutiges „Raucher-Gehirn“, geprägt durch Ihr Rauchverhalten, verführt Sie jedes Mal aufs Neue; es wirkt wie eine angelernte Programmierung (Konditionierung), durch die Sie jede der obigen Situationen als eine willkommene Gelegenheit zum Rauchen wahrnehmen. Auch wenn Sie nicht mehr rauchen, so wirkt doch die Rauchsituation im Gehirn des jeweiligen Raucher als individuelle Hirnspur im Sinne der neuronalen Plastizität nach; Ihr Gehirn assoziiert die Rauchsituation (den Ort, das Ritual) mit dem Rauchen einer Zigarette und dem entspannenden erlösenden Gefühl und führt Sie somit immer wieder in Versuchung.
Mögliche Rauchsituationen
Es gibt unzählige Rauchsituationen bzw. Möglichkeiten zum Zigarettenkonsum. Versuchen Sie herauszufinden, bei welchen Gelegenheiten Sie rauchen.
Im Folgenden habe ich Ihnen mögliche Situationen aufgelistet, bei denen die meisten Raucher zur Zigarette greifen. Natürlich treffen nicht alle auf Sie zu; und vielleicht haben Sie ganz eigene individuelle Rauchsituationen, die sich nicht auf der Liste wiederfinden. Ergänzen Sie in diesem Fall die Liste unten und bearbeiten Sie anschließend alle auf Sie zutreffenden Rauchsituationen mit Hilfe der Emotional Freedom Techniques (EFT).
Mögliche Rauchsituationen sind:
- Beim Frühstück
- Nach dem Mittagessen
- Zum Kaffee
- Zur Beruhigung
- Auf der Zugfahrt
- Während der Autofahrt
- Beim Warten auf etwas
- Auf dem Weg zur Arbeit
- Nach stressigen Diskussionen mit dem Chef
- Vor einer Verhandlung
- Nach einem Meeting
- Zum Feierabendbier
- Nach einem harten Arbeitstag
- Morgens nach dem Aufstehen
- Zum Entspannen bei Müdigkeit
- Zur Belohnung
- Bei Feierlichkeiten
- Nach neuen Ereignissen
- Vor dem Fernseher
- Abends alleine zu Hause
- Sich etwas gönnen
- In geselliger Rund
- Als obligatorische „Zigarette danach“
- Die Stille in der Gesprächsrunde überdecken
- Langeweile
- Bei Unsicherheit
Die eigene Liste mit Rauchsituationen
Erstellen Sie eine Liste mit allen Rauchsituationen, die auf Sie zutreffen bzw. die Ihnen einfallen, in denen Sie üblicherweise geraucht haben. Es reicht hierbei vollkommen aus, wenn Sie das erste was Ihnen einfällt auswählen – oder irgendeines der zutreffenden Beispiele aus der obigen Liste. Seien Sie bei der Beschreibung dieser Rauchsituation so genau wie möglich. Eine detaillierte Beschreibung der ausgewählten Rauchsituation beinhaltet bereits eine ideale Zusammenstellung von Glaubenssätzen zur jeweiligen Rauchsituation, die Sie anschließend mit den EFTs bearbeiten können.
Rauchsituation mit der EFT-Movie-Technique bearbeiten
Eine genaue Anleitung zum Ablauf des EFT-Basisrezepts und zu den einzelnen Klopfpunkten finden Sie in einem früheren Equapio-Artikel von mir. Aus Platzgründen kann ich darauf nur verweisen.
Die EFT Filmsequenz-Technik
1. Entwickeln Sie eine repräsentative Filmszene
Zu Beginn der Bearbeitung Ihrer individuellen Rauchsituation mit der EFT-Movie-Technique, müssen Sie sich eine kleine, repräsentative mentale Filmsequenz vorstellen. Diese Szene sollte möglichst nicht länger als eine Minute dauern. Längere Filmszenen deuten darauf hin, dass noch zu oberflächlich gearbeitet wird. Die kleine Filmsequenz, z.B. die Zigarette nach einem Streitgespräch, sollte kurz und knapp, aber aussagekräftig sein. Es geht nicht darum, dass Sie durch Ihre Vorstellung einen perfekten Hollywood-Film auf die innere Leinwand zaubern, vordergründig geht es nur darum, etwas mit Bildern auszudrücken, wozu Worte nur schwer ausreichen würden; auch geht es dabei alle Sinne – und damit verschiedene Hirnbereiche – einzusetzen, um somit das Problem in der Rauchsituation ganzheitlicher zu bearbeiten.
2. Für jeden Krisenpunkt eine eigene Filmsequenz
Diesen Hauptfilm sollten Sie bei Bedarf in viele kleinere Filmsequenzen zerteilen; jedes dieser Sequenzen behandelt einen belastenden Moment bzw. einen Aspekt. Ein solcher Moment, könnte nach unserem Beispiel sein, dass Sie während des Streits das Bedürfnis hatten, die Person am liebsten zu erwürgen; doch stattdessen haben Sie doch lieber zur Zigarettenschachtel und zu den Zigaretten gegriffen.
3. Starten Sie mit einem neutralen Moment
Wenn Sie einen dieser kleinen Filmfetzen herausgesucht haben und in Ihrer Vorstellung lebendig werden lassen, so fangen Sie nicht gleich mit dem Moment der höchsten Belastung an – tasten Sie sich zunächst langsam vor. Der Filmfetzen sollte also mit einem ganz neutral beginnen – kurz vor der eigentlichen Belastung.
4. Schätzen Sie den Belastungswert ein
Nun können Sie mit dem gewohnten Ablauf aus der EFT-Basistechnik beginnen. Es gibt jedoch einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied: Bei der Movie-Technique, sollten Sie jeder einzelnen Filmsequenz einen Titel geben – erst dann folgt die Einschätzung des Belastungswerts auf einer Skala von 0 – 10 (SUD). Ist die Belastung noch zu groß, dann empfehle ich Ihnen zunächst diese erhöhte Belastung im Vorfeld zu bearbeiten. Oder Sie suchen sich eine Situation, bei der Sie eine viel geringere Belastung verspüren, und erst wenn Sie sicherer sind, kehren Sie zur unbearbeiteten zurück.
5. Film ab!
Nun können Sie mit der eigentlichen Bearbeitung – mit der EFT-Klopfsequenz beginnen. Halten Sie an jedem Punkt der Filmsequenz, an dem Sie irgendeine Art von Belastung oder etwas Unangenehmes verspüren, an, um zu klopfen. Auf diese Weise werden die einzelnen Filmsequenzen nacheinander abgearbeitet. Dann können Sie sich den Gesamtfilm noch einmal ansehen und beklopfen noch einmal die Momente, die noch Unbehagen hervorrufen. Das tun Sie solange, bis Sie sich den Film anschauen können, ohne dass Sie eine Belastung verspüren.