Zigarettenentwöhnung mit EFT – Die häufigsten Glaubenssätze

Je detaillierter Sie auf die einzelnen Aspekte Ihrer Sucht eingehen, umso schneller und effektiver erreichen Sie Ihr Ziel einer dauerhaften Rauchfreiheit. Alle Aspekte in Bezug auf das Rauchen lassen sich in eines der folgenden Gruppen zusammenfassend einteilen: 1. Ängste und Unsicherheiten; 2. Ungeduld; 3. Zweifel; 4. Aber-Gedanken; 5. Wut und Ärger. Diese Einteilung in 5 Gruppen dient der Vereinfachung bzw. groben Orientierung; sie stellen einen Negativreiz auf den energetischen Körper dar und blockieren so den gesunden freien Energiefluss – sie können zu konkreten Glaubenssätzen formuliert und anschließend mit den Emotional Freedom Techniques (EFT) neutralisiert werden. In diesem Artikel möchte ich Ihnen die häufigsten Glaubenssätze im Detail vorstellen.

Glaubenssätze – Eine kurze Unterhaltung mit einem Ex-Raucher

Vor kurzem führte ich eine nette Unterhaltung mit einem stolzen Ex-Raucher. Der Mann, schon etwas älter, bemerkte nach einem beiläufig-kurzen Gruß, ohne sich vorzustellen, wohl, dass ich an einem Artikel zum Thema Raucherentwöhnung arbeitete – sein Interesse war sofort geweckt und er blieb stehen und sagte: „Kennen Sie das Buch von Allen Carr – ich habe es gelesen und wurde daraufhin zum Nichtraucher. Es war wie ein Wunder! Es hatte sich gelohnt! Ich fühlte mich wunderbar!“, „…aber dann, etwa 2 Jahre später, fing ich wieder an zu rauchen“, „…aber irgendwann habe ich es für immer geschafft – bin nun seit über 7 Jahren Nichtraucher.“
Was glauben Sie, woran es gelegen hatte, dass Sie erneut mit dem Rauchen anfingen, fragte ich Ihn? Seine Antwort: „Wissen Sie, meine Erfahrung hat gezeigt, dass man in bestimmten Rauchsituationen einfach nicht schwach werden darf; diese Gefahr besteht für mich immer noch. Und wenn ich doch einmal schwach werde, dann habe ich zumindest einige Jahre gesund gelebt.“ Hierauf verabschiedete er sich so kurz. Offenkundig glaubte er, irgendwann einmal wieder rückfällig zu werden.
Seine Antwort erhielt eine Reihe von negativen Glaubenssätzen, über die er sich höchstwahrscheinlich nicht einmal im Klaren war; wahrscheinlich war er sich nicht einmal bewusst, dass ihn diese Glaubenssätze bereits den Weg zu einem Rückfall eröffnen und dass er diese negativen Glaubenssätze spielend leicht neutralisieren und damit jeder Gelegenheit widerstehen kann. Wie sollte er auch, wenn er nicht einmal weiß, dass er in Glaubenssätzen spricht? Diese kurze Begegnung machte mir klar, wie wichtig die Arbeit mit negativen Glaubenssätzen ist – unerkannte Glaubenssätze sind wie Fallstricken.

Ängste und Unsicherheiten

Ängste und Unsicherheiten sind die häufigsten Hindernisse auf dem Weg zum Nichtraucher; sie begegnen dem Aufhörwilligen als erstes und sollen deshalb etwas genauer erklärt werden.
Viele Raucher befürchten während und vor allem nach einer Raucherentwöhnung aus Frust und Langeweile mehr zu essen, und damit auch dicker und unattraktiver zu werden. Oft ist es auch so, dass das Rauchen zu einem festen Verhaltensrepertoire und zur Identität eines jeden Rauchers gehört, mit dem man seine Unsicherheiten zu überspielen versuchte – z.B. hatte man bisher die unangenehme Stille bei einem Gespräch elegant mit einer Zigarette überbrückt. Wenn man nun nicht mehr raucht, so befürchten viele (vor allem „starke“) Raucher, könnten all die Unsicherheiten reaktiviert und von anderen Menschen bemerkt werden.
Viele stellen sich auch die Fragen: Was kommt eigentlich danach (nach der Entwöhnung)? Bin ich bereit für eine erfolgreiche Entwöhnung? Kann ich mich dem neuen Lebensgefühl stellen? Kann ich das neue Ich, das für ein Leben in dauerhafter Rauchfreiheit erforderlich ist, auch ausfüllen? Und was mache ich bloß mit meinen Händen, wenn ich nervös bin? Wie erkläre ich mir überhaupt mein Aufhören? All das und mehr geht einem durch den verrauchten Kopf. Das Weiterrauchen erscheint einem dabei, allen Risiken zum Trotz, unendlich attraktiver, als die anfänglichen Mühen, sich diesen Fragen zu stellen.

Die Ängste und Unsicherheiten, die am häufigsten auftauchen sind:

  • Akzeptanzverlust in der angestammten Raucherclique.
  • Der Trennungsschmerz von einer liebgewonnenen Gewohnheit – ein langjähriger Teil von mir, ein Stück Identität geht verloren.
  • Man könnte für seinen Aufhörversuch (mit dem man scheitern könnte) belächelt, oder nicht ernst genommen werden.
  • Man bekommt keine ausreichende Unterstützung aus dem Umfeld.
  • Zu dem Rauchverzicht gehört auch ein neuer gesünderer Lebensstil – das könnte eventuell anstrengend werden.
  • Man muss liebgewonnene Rituale und Gewohnheiten aufgeben, die man sich zu dem Rauchern antrainiert hatte.
  • Die Raucherpausen fallen weg; die Arbeitszeit erhöht sich.
  • Die Zigarette als Rückzugsmöglichkeit fällt weg.
  • Die Zigarette als Freudespender fällt weg; Langeweile macht sich zunehmend breit.
  • Die Zigarette als Unterstützung für eine Ausrede entfällt.
  • Die Befürchtung ohne Zigaretten nicht leben zu können – oder nicht richtig zu funktionieren.
  • Gefahr des Rückfalls – verschwendete Zeit voller Entbehrungen.
  • Mögliche Gefühlsausbrüche: Enttäuschung, Aggressivität, Nervosität; dies beeinflusst natürlich das Verhalten und somit auch die Fremdwahrnehmung negativ.
  • Man kann Stresssituationen nicht mehr souverän meistern; und wirkt sichtlich unkonzentrierter.

Aus dieser Liste an möglichen Ängsten und Unsicherheiten, kann man sich individuelle Glaubenssätze ausformulieren. Diese Glaubenssätze kann man anschließend mit den Emotional Freedom Techniques bearbeiten.
Beispiel: „auch wenn ich befürchte ohne Zigaretten nicht mehr richtig zu funktionieren, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“

Glaubenssätze bei Ungeduld

Die nun folgenden Glaubenssätze sind beispielhaft und unvollständig; jeder Raucher ist individuell – weshalb auch seine Glaubenssätze von denen unten abweichen können, aber nicht müssen. Im Regelfall decken die unten aufgelisteten Glaubenssätze den weitaus größten Teil der möglichen Glaubenssätze in Bezug auf die Ungeduld beim Rauchverzicht ab. Bei Bedarf können Sie die unten aufgeführte Liste individuell ergänzen.

  • „Auch wenn ich denke, dass es für eine Entwöhnung zu spät ist, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich immer noch rauche, liebe und akzeptiere ich mich von ganzem Herzen.“
  • „Auch wenn ich noch nicht alles zum Thema Raucherentwöhnung verstanden habe, kann ich aufhören und mich lieben und akzeptieren.“
  • „Auch wenn die Klopfakupressur (EFT) nicht auf Anhieb wirkt, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Klopfen mit EFT nichts bringt, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich ungeduldig bin und nicht abwarten kann, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich noch keine Veränderung in Richtung Rauchfreiheit spüre, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“

Glaubenssätze bei Zweifel

Zweifel eignet sich hervorragend zur Bearbeitung mit EFT. Man kann direkt mit der Einstufung der Belastung auf einer Belastungsskala beginnen – von 0 für keinerlei Zweifel und 10 für absoluten Zweifel. Ganz typisch für Zweifel in Bezug auf die Entwöhnung sind Gedankengänge rund um den Sinn eines rauchfreien Lebens. Häufige Fragen die einem dabei durch den Kopf gehen können sind: Ist es auch wirklich besser aufzuhören? …ob ich es mit den EFT diesmal schaffe mit dem Rauche aufzuhören? Kann man es mit der Technik XY aus den EFTs auch wirklich schaffen, oder ist dies nur eine Wunschvorstellung? Funktioniert EFT auch wirklich, und wenn ja, funktioniert es auch bei mir? Kann man es alleine und mit Hilfe einer Selbsthilfemethode schaffen rauchfrei zu bleiben?
Die genannten Zweifel kann man zu individuellen Glaubenssätzen ausformulieren. Diese Glaubenssätze kann man anschließend mit den Emotional Freedom Techniques (EFT) bearbeiten. Die dargestellten Glaubenssätze kommen sehr häufig vor, sind aber dennoch unvollständig bzw. geben nicht alle Glaubenssätze wieder. Bei Bedarf kann man diese Liste individuell ergänzen.
Beispiel: „auch wenn Zweifel daran haben, dass EFT überhaupt funktioniert, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“

Glaubenssätze bei „Aber-Gedanken“

Die sogenannten „Aber-Gedanken“ wurzeln häufig in dem Selbstbild des Rauchers – dieses wiederum wurzelt in der frühen Kindheit. Sie sind deshalb ganz individuell. Im Laufe des Lebens wurden diese Glaubenssätze bestätigt und fest ins Selbstbild verankert. Um diese Glaubenssätze wirkungsvoll zu enttarnen und neutralisieren, müssen Sie Ihre Grundeinstellungen zu Leben überdenken. Gab und gibt es in Ihrem Leben ein Thema, dass Sie zuerst angehen müssen, dass dringender und wichtiger ist, als die Freiheit vom Rauchen? Im Regelfall ist die Rauchfreiheit ein akutes Anliegen und sollte sofort angegangen werden – Ihre Gesundheit sollte Priorität haben.
Bevor Sie in die tieferen Abgründe Ihrer „Aber-Gedanken“ abtauchen, können Sie mit EFT an folgenden Glaubenssätzen arbeiten:

  • „Ich würde ja gerne mit dem Rauchen aufhören, aber mein derzeitiges Raucherleben ist zu gemütlich – und ich bin doch ein Genussmensch.“
  • „Ich würde nicht mehr rauchen, aber die möglichen Folgen sind für mich nicht schlimm genug – das passiert mir ganz sicher nicht.“
  • Ich würde mit dem Rauchen aufhören, aber man darf doch nicht… (hier einen gelernten Glaubenssatz aus der Kindheit formulieren, der den jetzigen Glaubenssatz als Raucher unterstützt). Beispiel: Ich habe nie etwas geschafft, mit dem Rauchverzicht werde ich erst recht Schwierigkeiten haben.“

Glaubenssätze bei Wut und Ärger

Wut und Ärger sind sehr destruktive Emotionen und können einem die nötige Kraft zu einer erfolgreichen Raucherentwöhnung rauben. Sie tauchen häufig während einer Entwöhnung auf und sollten deshalb zu Beginn mit EFT behandelt werden. Auch diese Glaubenssätze geben nicht das gesamte Spektrum möglicher Glaubenssätze wieder; sie können individuell ergänzt und/oder erweitert werden.

Die häufigsten Glaubenssätze bei Wut und Ärger:

  • „Auch wenn ich es nicht schaffe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn es mich wütend macht, mich ärgert, dass ich mit dem verdammten Rauchen angefangen habe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn es mich ärgert, dass ich damals nicht auf meine Eltern gehört habe, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich noch willensschwach bin, und nicht standhaft bleib und widerstehen kann, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn es mich ärgert, dass ich bei der nächstbesten Gelegenheit rückfällig werden könnte, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich so wütend auf mich bin, dass mich die Zigarettenindustrie, oder wer auch immer, zum Rauchen animieren konnte, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn ich die gutgemeinten Ratschläge und Hilfe ablehne, weil mich die herablassende Art wütend macht und ich so zum Trotz weiterrauche, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“
  • „Auch wenn es mich ärgert, dass mich die Kippe kontrolliert und nicht ich sie, lasse ich los und liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin.“

Gökhan Siris
Gökhan Siris
Er ist Heilpraktiker, psychologischer Berater, Matrix Reimprinting Practitioner, EFT-Coach, BSFF-Coach und freiberuflicher Schriftpsychologe bzw. Graphologe. Er beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit den Themen Gesundheit, Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Naturheilkunde, Esoterik, Spiritualität, Gesellschaft - sowie mit Lebensberatung und Life-Coaching.

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