Müssen Deutsche sich auch inte­grieren? Der Versuch einer Antwort

Um alles Vorwegzunehmen: Ja!!! Ja!!! und noch einmal Ja!!!. Wir, die „Deutschen“ sind mehr denn je aufgefordert UNS ZU INTEGRIEREN!!
Wut- und Aufschrei zu diesen und gegen diese eineinhalb Zeilen – ich höre und spüre sie hautnah.
Aber ich bitte doch erst einmal um etwas Einhalt, Besinnung, Zuhören und Lesen.
Es geht um den Artikel „Müssen Deutsche sich auch integrieren?“ von Equapio.
Dazu eine ganz persönliche Vorbemerkung: Ja, ich liebe das Leben. Ich liebe dieses, UNSER Land. Und im Augenblick empfinde ich dies so viel tiefer, emotionaler und auch dankbarer als vielleicht bisher.
„Auferstanden“ aus der „Grube“ einer als unendlich langwierig empfundenen Krankheit end­lich wieder am Schreibtisch.
Ich habe nach dem Lesen dieses Artikels alle in den letzten Wochen ge­schriebenen Wut- und Entsetzens­manuskripte erst einmal beiseite gelegt. Sie alle waren entstanden in ei­ner Situation der extremen Dop­pelbelastung. Das merkt man ihnen zu sehr an.
Die eine Belastung, die vergleichsweise so viel kleinere, war halt die Krankheit. Und sie war die kleine­re, weil ich selbst dazu beitragen konnte, sie zu überwinden und – und dies in besonderem Maße – weil ich umgeben war von Menschen die ihr ganzes Herzblut darauf gerichtet hatten, mit mir gemeinsam diesen „Todesengel“ erfolgreich zu bezwingen; übrigens ganz viele „Ausländer“.
Die weit aus größere Belastung war die Ohnmächtigkeit, mit der ich rund um die Uhr medial, informati­onsmäßig und voller politischer Dumpf- und Stumpfsinnigkeit berieselt, beschallt, manipuliert und desin­formiert, verhetzt und verblödet wurde bzw. werden sollte.
Schlimmer als die Krankheit war für mich als freien, unabhängigen Journalisten, den bezahlten -, heißt gekauften , den stigmatisierenden -, den fehl-, falsch- und zielgerichtet desinformierenden – und also schlussendlich lügenden Systemmedien ausgeliefert zu sein.
Und dann kommt mir heute Morgen dieser erfrischende Artikel unter die Augen und in die Finger.

Ich sage Danke! Danke, dem Autor, allein schon für die Fragestellung „Müssen Deut­sche sich auch integrieren?“ und Equapio für die Veröffentlichung.

Das zum ganz persönlichen Vorweg.
Deutsche vs. Ausländer, Integration vs. Migration, Annahme vs. Einbringung, Akzeptanz vs. Tole­ranz, Aufnehmen vs. Aufgenommen werden, Forderungen vs. Förderungen, Überzeugen vs. Erzwin­gen, Ge­setz vs. Ethik. All das sind Begriffspaare, die sich – wie viele andere auch – um das wohl der­zeit hitzigst debattierte Thema “Ausländer” ranken. Die Emotionen kochen hoch.
Ganz offensichtlich ist es zum „Konsens“ verkommen, nur noch gnadenlose Befürworter und ebenso gnadenlose Gegner von Integration zu unterscheiden. Den „Gut-Menschen“ und den – ja, was jetzt ei­gentlich, „Bös-“ oder „Schlecht-Menschen“ steht lediglich die scheinbare Front der Schweiger und Kleinredner gegenüber. Bei genauerem Hinschauen allerdings wird deutlich, das letztere sehr wohl eine ihnen zugewiesene Rolle der jeweiligen „Meinungs- und Stimmungspartei“ spielen.
Populisten, Schaum­schläger, Wichtigtuer und Alleswisser, Politiker und Möchtegern-Politiker, – sie alle gruppieren sich um diese Thematik. Viel, bunt und schillernd, wie nachts über einer Campinglampe. Nur viel lauter, viel brutaler und beschämend viel primitiver, als es die Insekten einer Sommernacht sein könnten.
Dieses Tun, dieses Geschrei haben nicht nur einen Grund. Das ganze hat auch einen Zweck. Und es hat Methode.
Der Grund? Sie tun dies zum ersten – das m.E. vor allem und noch immer positiv unterstellt – zum Zweck der eigenen „Profilierung“. Es geht darum, sich selbst und die eigenen (zumeist Schein-)Argu­mente los werden zu können. Jeder schafft sich sein eigenes Podium und kann sich sicher sein, auch sein eigenes Publikum zu haben. Und das Publikum lechzt geradezu nach immer neuen öffentlichen Zerfleichszenen. Es mutet an wie im altern Rom oder im Mittelalter. Das Thema bietet sich gerade zu auch an: Mit den „Ausländern“ ist es absolut wie mit Fußball, Kindererziehung, Schulbildung und Sex.
Jeder in diesem Land macht naturgemäß damit ureigene Erfahrungen. Na, da kann man doch mitre­den, da ist man a priori EXPERTE !!! Unter dem geht es nicht. „Expertenwissen“ wo man hin sieht und hin hört. Von der Politik aller inhaltli­chen Schattierungen und jeder Selbst- und/oder zugewiesenen Ver­ortungen bis zum letzten Stammtisch und zur Zusammenkunft im Verein, von der Familie, bis zum – wie ich es jetzt über Wochen erleben konnte – Kranken­zimmer: das spätestens dritte Thema – „DIE AUSLÄNDER“.
Sinn und Zweck solchermaßen kurzsichtiger, heuchelnder oder verlogener Eifrigkeit in den „Ausländer“-Debatten auf allen Ebenen, bis hinein in höchsten politischen, doch so demokratischen, parlamentari­schen Gremien erschließen sich relativ einfach. Da ist zunächst die zutiefst bewiesene Wahrheit: „Wenn du Hintergründe wissen willst, dann folge dem Geld!“. Aber, da ist auch die vor allem journalis­tisch interessante Frage: WARUM wird WANN WORÜBER NICHT GESPROCHEN ?!.
Der politische, wirtschaftliche, rechtliche und kulturelle Bestand nicht nur Deutschlands sondern nahezu jeder Ethnie, jeden europäischen Staates und Volkes steht zur Debatte: Dazu bedurfte es keiner „Aus­länder“ und daran haben sie keinerlei Anteil.
Die Menschen (nicht nur) unseres Landes werden von einer ihnen aufgezwungenen Selbstaufgabe ge­radezu überrollt.
Die Integration eines der ältesten Kulturvölker in ein völlig unbestimmtes Etwas, das uns als Schimäre, als unabdingbares „EUROPA“ verkauft wird; wie stellt man sich denn diese INTEGRATION vor? Ist das Motto etwa „EUROPA GIBT VOR UND DEUTSCHLAND GIBT SICH AUF!!“
Genau nach diesem Muster will man uns glauben machen, geht auch bei den „Ausländern“. Hallo, „Nachtigall ick hör Dir trapsen“, sagt in so einer Situation der Berliner. Nur eines nicht: Keine Debatte über das, was Integration tatsächlich bedeutet.
Und damit so etwas nicht passiert, wird vereinfacht, verleugnet, verheimlicht, trivialisiert, gelogen und gehetzt. Selbst die letzte Ikone der Reste einer ehemals recht stolzen Demokratie werden dem Altar des unter „Europa“ verkauften Mammons geopfert: frank, frech und frei, werden Kritiker, Zweifler, Rufer mit der Nazi-Keule, dem Totschlagargument schlechthin, nieder gemacht. Wer nicht mit macht, gehört nicht mehr dazu, ist ein Nazi, Populist und Hetzer.

Das alles geschieht mehr oder weniger auf dem Rücken der „Ausländer“; nicht wegen ihnen.

Denn sind sie gar nicht wirklich DAS Problem unseres Landes, unserer Gesellschaft, unserer Zeit.
Der unter dem Schutzbegriff „Globalisierung“ (klar, wer ist da schon Experte?!) national wie internatio­nal in einem historisch einmaligen Maße forcierte Angriff gegen alle Inhalte, Formen und Träger, gegen jeden noch verbliebenen Rest an moralischem Gewissen der Völker und Ethnien im Sinne der Gründer der Vereinten Nationen vom 24. Oktober 1945 (wobei hierzu selbstredend ganz, ganz viel anzumerken wäre; aber eben nicht an dieser Stelle) und den daraus erwachsenden Folgen wäre wirklich DAS The­ma. Verbunden mit der Frage nach entsprechendem nationalen, europäischen und nach globalem Wi­derstand.
Da passen die „Ausländer“ nicht nur bestens. Dafür wurde dieses Thema milliardenschwer ZIELGE­RICHTET ETABLIERT !!!
„Leute , lasst uns über „Ausländer und Juden“ reden; Nicht aber gegen die sozialen (!!!) Feinde, Geg­ner und Fremdkörper einher humanistisch organisierten Menschengemeinschaft“, so höre ich es tönen.
„Leute, lasst uns über „polizeiliche Kriminalstatistik „ reden; Nicht aber über die organisierte und legali­sierte Schwerstkriminalität des weltweit in bester Harmonie agierenden Finanz- und Großkapitals.“ Das ist der Wunsch dieser Hydra.
„Leute, lasst uns über einen Messer schwingenden Jungerwachsenen Reden, dessen Großmutter aus der Walachei, aus Katalonien (würde momentan aller bestens passen), aus Anatolien oder von mir aus auch aus „Tausend und einer Nacht“ – dem Orient also gekommen ist“. Aber, bitte, redet doch auf kei­nen Fall über die Beerdigung unserer deutschen Demokratie und über die Totgeburt der europäischen Demokratie, denn die hat es NIE gegeben. Und bei beiden schlägt man eintönig im Chor nun auch noch auf die Reste und „Nachgeburten“ ein.
Gib dem Volk ein Thema, an dem es sich völlig ungefährlich für etablierte Machtstrukturen „austoben“ kann; schmeiß dem Volk Brocken vor und hin, an denen sich sein Heißhunger auf Kritik und Polemik gegen seine „Fütterer“ und Herren beruhigend stillen lässt. Schaff „dem Volk“ einen Popanz, schaff ei­nen „Feind“, der nach Möglichkeit noch unter so vielen steht oder zu stehen scheint, um seine mittler­weile substantielle Forderung nach Teilhabe Macht, Politik, politischer Entscheidungsfindung kanalisie­ren und beherrschen zu können.
Nichts, aber auch gar nichts passt besser ins Kalkül der Kartelle und ihrer politischen Strippenzieher und Vollstrecker aller Länder und dort auf allen Ebenen – auch in diesem, unserem Land, in Deutsch­land.

Und genau deshalb MÜSSEN SICH DIE DEUTSCHEN INTEGRIEREN !!!

Diese Welt, Europa und mitten drin Deutschland haben kaum noch irgend etwas gemein mit den siebzi­ger -, achtziger – und anfänglichen neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Spätestens seit der Blut- und Raumpolitik inszenierter, entfesselter und geführter Kriege gegen souve­räne Nationalstaaten, gegen Völker und Ethnien ab dem Kosovo – und bitte, vergesse niemals jemand, wer die dafür verantwortliche, treibende politische Kraft gewesen ist – hat die ach, so gepriesene westli­che “Demokratie“ im Blut von millionen Menschen ihre Unschuld verloren.
In diese neue, immer unmenschlicher gewordene neue Welt, mit Europa und Deutschland als einem Herzstück davon, müssen sich die Deutschen – und wieder einmal gerade auch mit Blick auf ihre be­sondere Verantwortung für das politische Schicksal dieser Welt, Europas und unseres Landes integrie­ren – und dies ganz und gar im Sinne der Fragestellung des o.g. Artikels.
Integration, ob auf national-ethnischer Ebene oder auf zwischen­staatlich/international politisch-demo­kratischer, institutioneller, wirtschaftlicher und monetärer Ebene geht nur erfolgreich, wenn alle betroffe­nen Elemente in einem wirklichen gegen- und wechselseiti­gen Nehmen und Geben, Fordern und För­dern, Bewahren und Gestalten, Normen schützend und schaffend nicht nur miteinander handeln son­dern aufeinander zu gehen, wenn jeder mitgenommen wird.
Geschieht dies nicht, wird Integration nicht als zwei-, gegen- und wechselseitiger Prozess, der davon in ihrem Alltag, in ihrem ganz und zutiefst persönlichen, individuellen und familiären Leben betroffenen Menschen, getragen und gestaltet, wodurch im Ergebnis nur der Zusammenbruch aller bisherigen Werte, Normen und Strukturen stehen kann.
Natürlich, das, was illegitim, kriminell-rechtsbrecherisch und ohne jede Vorwarnung, Vor­bereitung und Ankündigung mit der millionenfachen Flutung unseres Landes über Deutschland und die Deutschen, über Europa und die Europäer langfristig vorbereitet BEWUSST HEREINGEBROCHEN WURDE (!!), ist eine Katastrophe.
Aber das war oder ist nicht der Beginn dieser Katastrophe. Es ist eine neue Etappe, nur eine Facette, eine inszenierte Szene in einem viel größeren und dramatischerem Geschehen.
Das millionenfache Aufeinanderhetzen von Menschen, Ethnien, Nationen und Völkern ist Voraussetzung und Bestandteil des mit aller Brutalität betriebenen Strebens der weltweit agierenden Kartelle, des Groß- und Finanzkapitals, des – ohne jeden nationalen, kulturellen, geschichtlichen oder ethnischen Vorbehalts – grenzenlos agierenden militärisch-industriellen Komplexes: Es ist nacktes Kalkül.

Kapital kennt weder Grenzen noch Moral.

Was „Deutschen“ – aber nicht nur denen – jetzt als „Katastrophe“ erscheint, ist seit langem gewollt, in­szeniert und angestrebt.
Senke das allgemeine Niveau des Daseins und schon wird bald das „Ge­schrei“ nach wachsendem Standard aufhören; mach Barbarei und barbarisches Verhalten zur alltägli­chen Normalität und schon wird bald jeder zum Barbaren gegen den anderen und der „Ruf“ nach der „starken Hand“ kommt von ganz allein.
Von Rosa Luxemburg stammt der bemerkenswerte Gedanke, das, wenn es nicht gelingt, wirtschaftli­chen Fortschritt mit der Demokratie zu verbinden, die Menschheit in der Barbarei enden wird.
Und vielleicht blasen das Kapital und seine politischen Vollstrecker ja deshalb gegen jeden Rest der Demokratie.
Und zum Schluss noch ganz böse einen oben drauf. Max Weber, hat über den Schöpfer des folgenden Satzes gesagt, dieser sei, neben ihm selbst (m.W. also) der einzige wahre große Kopf des 19. Jahrhun­derts gewesen. Der Satz:
„Die Deutschen sind immer zweimal in der Gegenwart der Freiheit. Wenn sie als Idee geboren und wenn sie politisch zu Grabe getragen wird!“
Auch die Deutschen müssen sich integrieren!!!

Dr. Lothar Wanderer
Dr. Lothar Wanderer
1955 in Leipzig geboren. Studium: politische Philosophie, Geschichte, Soziologie; Forschungsseminar Sinologie und politische Organisation des Staates und der Zivilgesellschaft; Dipl. Lehrer für politische Wissenschaften; Tätigkeiten: HS-Lehrer, Dozent an Polizeihochschule; 1991 als Polizeirat a.D. aus Polizeidienst ausgeschieden; seit dem überwiegend freiberuflich tätig; u.a. Publikationen, Vorträge, Seminare, Unternehmensberater, Kommunalpolitik. Politisch: demokratisch-Links

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