Revolution im Bereich Lieferservices
Domino’s macht es vor und könnte eine neue Technologie massentauglich machen: In Hamburg werden in Zukunft vereinzelt kleine Roboter eingesetzt, die die Pizza in einem Umkreis von knapp zwei Kilometern um die jeweilige Filiale herum ausliefern werden. Domino’s, eine amerikanische Fast-Food-Kette, die sich auf Pizza spezialisiert hat, arbeitet für diese Unternehmung mit der englischen Firma Starship Technologies zusammen. Diese wurde im Jahr 2014 von den Co-Gründern des Internet-Telefonie-Dienstes Skype Janus Friis und Ahti Heinla gegründet und hat sich nichts weniger zur Aufgabe gemacht, als die Auslieferungsmethode zu revolutionieren.
Zu diesem Zwecke wurde ein kastenförmiger Roboter entwickelt, welcher sechs Räder besitzt und autonom, ohne menschliche Hilfe in einem Radius von etwa vier Kilometern Essen und Getränke ausliefern kann. Transportiert werden können bis zu sechs Pizzen, die zudem noch warm beim jeweiligen Kunden ankommen, da die Transportbox wärmeisoliert ist. Diese Isolierung ermöglicht es zudem, Getränke und auch Eis kühl durch die Straßen zu manövrieren. Der Roboter wird mit der Hilfe des Satellitennavigationssystems GPS gesteuert. Während der Testphase wurden mit Amsterdam und Hamburg zwei europäische Städte ausgewählt, die im Hinblick auf ihre Infrastruktur besonders geeignet scheinen, da der Roboter auf den Gehwegen fährt und eine Maximalgeschwindigkeit von etwa sechs Kilometern pro Stunde erreicht. Ausgestattet ist das kleine Vehikel zudem mit Sensoren und Kameras, die es dem Roboter erlauben, seine Geschwindigkeit auf die aktuelle Verkehrssituation und –geschwindigkeit anzupassen.
Zusammenarbeit ermöglicht Chancen
Kooperationen mit anderen Unternehmen sind in der Auslieferungsbranche zudem alles andere als unüblich. Domino’s selbst ist vor geraumer Zeit eine Zusammenarbeit mit pizza.de eingegangen. Hierbei handelt es sich um eine Internetseite, welche die zahlreichen Lieferunternehmen in einer Stadt auflistet und somit dem Kunden einen übersichtlichen Überblick bietet.
Doch nicht nur in der Branche der Fast-Food-Ketten kommt es zu Zusammenarbeiten. Auch bei großen Versandhändler wie Amazon und Co entstehen Stück für Stück neue Auslieferungsmodelle, die in Kooperation mit anderen Firmen entwickelt werden. So plant Amazon unter dem Titel „Amazon Prime Air“ das Ausliefern von bis zu 2,5 Kilogramm schweren Paketen mittels einer Drohne, die lediglich eine halbe Stunde benötigen soll, um das Paket in einem Radius von etwa 15 Kilometern auszuliefern.
Die Zukunft der Auslieferung
Noch ein Stück weiter geht der größte Onlinehändler Chinas, JD.com. Aufgrund der ausbaufähigen Infrastruktur in den ländlichen Gebieten Chinas plant das Unternehmen Auslieferungen mit einem Radius von 300 Kilometern. Hier wird ebenfalls eine Drohne verwendet, die jedoch stolze 1000 Kilogramm transportieren können soll. Dies würde bedeuten, dass sogar Kleinwagen (vergleichbar: VW Polo) als Luftfracht transportiert werden können.
Zwar sind diese technischen Möglichkeiten noch Zukunftsmusik, der Anfang scheint jedoch bereits gemacht.