Planet Plastik: Vergiftung durch Wasser aus Plastikflaschen

Das Dilemma mit Plastikflaschen und Wasser aus PET-Flaschen

Wir leben im Plastik-Zeitalter. Aber auch sonst sind Plastikflaschen anscheinend sehr beliebt. Die Argumente seitens der Industrie und des Handels für diese Form von Verpackung sind immer die gleichen: PET-Flaschen sind bruchfest; sie sind wesentlich leichter als Glasflaschen; sie verbrauchen beim Transport deutlich weniger Energie; die Getränkekisten sind deutlich leichter zu tragen, weswegen sich der Konsument beim Kauf auch immer für Plastik entscheidet, und schließlich ist der Kunde ja König. Man könnte meinen, Plastikflaschen und Wasser aus PET-Flaschen hätten nur Vorteile. Sie sind gut für die Gesundheit und gut für die Umwelt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. In diesem Artikel erfahren Sie warum.

Gift im Wasser von Plastikflaschen

Wasser ist ein lebenswichtiges Element, ohne dass das Leben auf diesem Planeten nicht möglich wäre. Nicht erst seit dem Arzt und Wasser-Guru Fereydoon Batmanghelidj ist jedem klar, dass die Ursachen vieler Erkrankungen in einem chronischen Wassermangel des Körpers zu suchen sind. Inzwischen hat sich dies auch bis zum letzten Winkel unserer Republik hinein rumgesprochen. Jeder weiß: Ein gesundheitsbewusster Mensch sollte stets bemüht sein mindestens zwei Liter Wasser am Tag zu trinken! Doch leider trinken die allermeisten Menschen ihr Wasser aus Plastikflaschen bzw. PET-Flaschen, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sie damit ihrer Gesundheit mehr Schaden als nutzen, denn was bringt es uns – in gutem Gewissen – täglich Wasser zu trinken, wenn man sich damit doch nur immer wieder aufs neue vergiftet? Inzwischen wissen immer mehr Menschen, welche Gefahren ein Wasserkonsum aus PET-Flaschen birgt – meiner Meinung nach, wissen es immer noch viel zu wenige Menschen. PET-Flaschen sind im Gegenzug zu Glasflaschen nicht nur eine viel größere Umweltbelastung, sie enthalten zudem auch Hormone, die weiblich machen, aber auch Weichmacher. Das schlimmste kommt noch. PET-Einwegflaschen geben Acetaldehyd ans Wasser ab, dieser Stoff gilt erwiesenermaßen als krebserregend. Die Folgen von Krebs und die Auswirkungen eines gestörten Hormonhaushalt sind jedem klar. Wichtiger, da in größeren Mengen vorhanden, sind jedoch die Weichmacher, allen voran das sogenannte Bisphenol. Diese chemische Verbindung ist mittlerweile allgegenwärtig, genauso wie das Plastik selbst. Und warum verwendet die Industrie nun diesen Weichmacher? Um die Plastikflaschen geschmeidiger und elastischer zu machen. Diese Industriechemikalien sind gesundheitsgefährdende Weichmacher, die wir zwangsläufig beim Trinken aus Plastikflaschen aufnehmen. Und über all das gibt es bestätigende, langjährige und intensive Laboruntersuchungen.

Hoffnung durch Verbote für Weichmacher?

Es gibt jedoch eine kleine Hoffnung, dass diese Gifte zumindest teilweise verboten werden. So soll z.B. ab 2015 das Verbot für den Weichmacher DEHP verschärft werden. Dann dürfen in der Europäischen Union DEHP und anderen Weichmacher nur noch mit Einzelzulassung verwendet werden. Das entspricht einem “Quasi-Verbot” und gilt für alle Verbraucherprodukte.
Leider muss ich Ihre Hoffnungen etwas abbremsen, denn was für die EU gilt, das gilt nicht in den USA; und wie Sie wissen laufen seit kurzem Verhandlungen über ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (TTIP – Transatlantic Trade and Investment Partnership), welches wahrscheinlich das zaghafte Vorhaben der EU in Sache Weichmacher-Verbot durchkreuzen könnte – denn leider sieht es so aus, als würden die US-Konzerne das Rennen machen. Die Zukunft wird’s zeigen.
Auch HR-Online berichtet über das Verbot von Weichmachern in der EU deutlich nüchtern:

“Doch auch hier gibt es noch ein ‘Aber’. Denn es gibt ein weiteres Problem: Seit DEHP und die anderen schädlichen Phthalate in geringeren Mengen eingesetzt werden, steigt die Verwendung von Ersatz-Weichmachern. Ein verbotenes Phthalat wird dann oft durch mehrere andere ersetzt. Doch das ist nicht unbedingt besser, so Dr. Andreas Gies vom Umweltbundesamt: “Ob wir einen Weichmacher in einer hohen Konzentration oder 10 Weichmacher in einer niedrigen Konzentration haben, macht am Ende die gleiche Wirkung.” Und er kritisiert: “Wir bewerten heute in der EU jeden Stoff einzeln. Das können wir nicht mehr tun, weil wir wissen, diese Stoffe wirken zusammen auf den Körper. Sie wirken zusammen, sie wirken gleichzeitig und sie wirken additiv. Wir müssen dahin kommen, diese Stoffe gemeinsam zu bewerten, für ganze Stoffgruppen eine Bewertung durchzuführen und auch für ganze Stoffgruppen eine Regulation durchzuführen.” [Quelle: HR-Online]

Die Wirkung von Weichmachern

DEHP und andere Weichmacher, haben eine hormonähnliche Wirkung und beeinflussen die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit negativ. Es besteht die Annahme, das Weichmacher zu Schäden im Mutterleib führen, sich somit auch auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Phthalate wirken sich wohl zudem besonders auf die sexuelle Entwicklung aus. Daher wird vor allem Kinder und Jugendlichen bis zur Pubertät, sowie Schwangeren und stillenden Müttern empfohlen auf Wasser aus Plastikflaschen zu verzichten.

“Gottseidank werden die kleinsten geschützt”, oder etwa nicht?

Nein, leider nicht. Selbst Säuglinge kommen damit in Kontakt und nehmen Weichmacher wie Bisphenol zwangsläufig mit der Babynahrung auf.

Plastik Planet – Wir leben im Plastik-Zeitalter

Wir leben regelrecht im “Plastik-Zeitalter” und sind überall davon umgeben. In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen übrigens den Dokumentarfilm “Plastic Planet”, welcher auf erschütternde Weise deutlich macht, wie ernst die Lage ist. Laut diesem Dokumentarfilm, gibt es keinen Tropfen Wasser im Ozean, das nicht mit Plastikpartikeln zugemüllt ist. All der Plastikmüll in den Weltmeeren, soll zusammen genommen sogar die Ausmaße eines eigenständigen Kontinentes annehmen. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob Sie es auch wirklich verstanden haben. Weltweit kommen gigantische Mengen an PET-Plastikflaschen zusammen. Zu besseren Verdeutlichung, besser gesagt zur Abschreckung, nenne ich Ihnen weiter unten im Text ganz konkrete Zahlen.

Plastik wird aus Erdöl hergestellt

PET steht übrigens für PolyEthylen-Therephthalat. Doch keine Sorge, solche Wortungeheuer werden Ihnen in diesem Text nicht an den Kopf geworfen. Doch einige Begriffe lassen sich leider nicht vermeiden. Sie halten sich jedoch sehr in Grenzen. Viel wichtiger ist es zu wissen, dass diese Substanz aus Erdöl hergestellt wird, einem Stoff, der zu Recht als das schwarze Gold bezeichnet wird, und um den es weltweit Kriege gibt. Der Abbau von Erdöl ist also nicht nur mit starker Umweltbelastung assoziiert, sondern auch mit vielen sozialen Spannungen, die das Leben auf diesem Planeten so langsam unerträglich machen.
Plastik und Erdöl hängen also eng zusammen. Aus einem Liter Erdöl entstehen z.B. 12 PET-Getränkeflaschen. Spätestens jetzt müsste jeder Verbraucher zu Glasflaschen greifen, doch der Absatz an Plastikflaschen oder auch PET-Kunststoffflaschen steigt stetig. Wieviel Liter an Erdöl könnte eingespart werden, wenn wir ausschließlich Glasflaschen verwenden würden? Das wäre eine ungeheure Menge! Der weltweite Hunger (eigentlich Sucht) nach Erdöl, der uns auch Kriege führen lässt, würde zumindest reduziert werden. Doch bevor wir zu weit ausschweifen, kommen hier wie versprochen einige Zahlen und Fakten, die eine sehr klare Sprache sprechen. Lassen Sie alles auf sich einwirken.
Hier ein Link zum Dokumentarfilm “Plastic Planet

Plastik: Zahlen und Fakten

  • Eine durchschnittliche Familie, die täglich nur 4 Liter an Getränken trinkt, bewegt bzw. verbraucht etwa 2 Tonnen Plastik jährlich.
  • Pro Sekunde werden weltweit ca. 1500 Plastikflaschen verbraucht.
  • Jährlich werden weltweit etwa 89 Milliarden Liter Wasser in Plastikflaschen abgefüllt, und das mit steigender Tendenz.
  • Der allergrößte Teil dieser Flaschen (ca. 80 %) landet im Müll.
  • Allein in Deutschland sind ca. 800 Millionen PET-Flaschen pro Jahr im Umlauf.
  • Ein Produkt aus Plastik (PET-F) benötigt 500-700 Jahre, bis es komplett abgebaut wird. Solange ist auch eine Plastikflasche im Umweltkreislauf und richtet Schaden an.
  • Was fast keiner zu wissen scheint: Inzwischen gibt es zwischen der US-Insel Hawaii und dem amerikanischen Festland eine Plastikinsel in der Größe Europas. Laut Schätzungen wiegt dieser geschaffene Kontinent 3 Millionen Tonnen.
  • Die Umweltbelastung durch Flaschenwasser verursacht 90-1000 Mal mehr Umweltschäden, als Leitungswasser.
  • Laut der Umweltorganisation Greenpeace, aber auch wissenschaftlichen Berechnungen zur Folge, treiben im Meer sechsmal so viel Plastik umher wie Plankton. Gratuliere! Die Fische freuen sich riesig! Jedoch landet mit jedem Fisch auf unseren Tellern auch etwas Plastik in unserem Körper. Guten Appetit!

Ein guter Rat für Deutschland

Nicht jeder auf der Welt kann sich Wasser aus Glasflaschen leisten. Außerdem hat das Leitungswasser an vielen Orten der Welt keine Trinkwasserqualität. Deshalb ist es vielerorts üblich, sein Wasser abgefüllt in Plastikflaschen zu kaufen. Ob das wirklich so sehr vorteilhafter ist, darüber kann man streiten, jedenfalls ist es in der dritten Welt empfehlenswerter, weil gesünder. In Deutschland sieht die Situation ganz anders aus. Hier gilt das Trinkwasser aus der Leitung als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Weltweit kann kein Leitungswasser mit dem Leitungswasser aus Deutschland konkurrieren.
Trotz dieser Tatsache, verwenden die meisten Menschen in Deutschland Plastikflaschen und bevorzugen das geschmacklose und farblose Wasser aus der PET-Flasche. Dieser Umstand ist umso unverständlicher, wenn man sich bewusst macht, dass das Wasser aus der PET-Flasche 2-3-mal so teuer ist, als das Wasser aus der Leitung. Kein Wunder, wird doch jährlich Millionen in die Vermarktung von Wasser aus Plastikflaschen investiert. Der vermehrte Konsum lässt sich nur mit einem genialen Marketing-Trick erklären. Warum sollten Menschen sonst Geld für ein extrem überteuertes, mit Kohlensäure und anderen Stoffen versetztes Wasser ausgeben, was zudem eigentlich dasselbe Wasser ist, das auch für die Leitung verwendet wird. Leider ahnen das die Wenigsten.

Wasser aus einer Heilquelle trinken

Das Wasser in Deutschland, egal ob aus der Leitung oder aus der Flasche, hat immer Lebensmittelqualität. Der einzige Unterschied liegt im Preis. Wer besseres Wasser trinken will, der sollte ohnehin Wasser aus einer Heilquelle (aus Glasflaschen) trinken. Alles andere ist Augenwischerei. Schonen Sie die Umwelt und Ihr Portemonnaie und trinken Sie ihr Wasser aus dem heimischen Wasserhahn. In Deutschland macht es einfach keinen Sinn Wasser aus Plastikflaschen zu überteuerten Preisen zu trinken, wenn wir doch in einer Region der Welt leben, in der die Qualität des Wassers aus der Leitung, die Qualität des Wassers aus Plastikflaschen aus anderen Regionen der Welt bei weitem schlägt.
Statt PlastikWollen Sie die Wahrheit hören? Wasser in Flaschen, ist nichts weiter als Privatisierung des Wassermarktes und dient somit nur einigen wenigen Konzernen – Nestle, Danone, Coca-Cola, Pepsi -, die damit das große Geld machen. Wasser aus Plastikflaschen schadet, wie Sie inzwischen wissen, auch der Umwelt. Wasser ist ein Menschenrecht und sollte für jeden sauber und frei zugänglich sein. Wasser gehört nicht in die Hände von profitgeilen Konzernen.
Kopf hoch! Denn weltweit gibt es zahlreiche Demonstrationen gegen eine derartige Privatisierung. Mein Rat: schließen Sie sich diesem Boykott an und warten Sie nicht auf Frau Merkel oder darauf, dass es die große Politik regelt. Gehen Sie wählen… nicht irgendeine Partei… machen Sie Ihre persönliche Wahl, und zwar jeden Tag, ob an der Kasse beim Einkauf oder auf der Straße in Form einer Demonstration. Sie können aber auch einzelnen Konzernen ernste Briefe schreiben.
Beginnen Sie den Boykott… Jetzt!

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für Ihr Plädoyer gegen die Plastikflasch, ich stehe da ganz auf Ihrer Seite. Doch bin ich irritiert: Wie bitte sollen etwa 80 Millionen Einwohner Deutschlands mit jährlich 800 Millionen PET-Flaschen auskommen? Das wären ja pro Person nur 10 Flaschen im Jahr – und das wären so dermaßen wenige, dass wir fast von einer müllfreien Gesellschaft sprechen können.

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