Konkav oder konvex – oder doch eher Typ Pfannkuchen?
Achtung, jetzt wird´s krass, Sie wissen schon wegen ihrem Weltbild, das ins Wanken geraten könnte, falls Sie weiterlesen. Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, sei hier unmissverständlich gesagt: Ich vertrete weder die Flache Erde noch die Hohlwelt-Theorie, sondern den Standpunkt eines Skeptikers, der auch das Vollkugel-Modell solange als Theorie ansieht, bis es zufriedenstellend bewiesen ist.
Der Punkt 1 meiner Liste von Annahmen, die es ohne die Zuhilfenahme von High-Tec und Satellitenaufnahmen zu beweisen oder zu widerlegen galt, harrt noch einer Untersuchung aus. Hier ist die Liste noch mal:
- Die Erde ist eine Kugel
- Die Erde dreht sich um ihre Achse
- Die sich drehende Erde wird von einer Kraft namens Gravitation zusammengehalten
Bislang konnten wir weder den dritten Punkt noch den zweiten beweisen. Im Gegenteil gibt es erhebliche Bedenken gegen die in Punkt 3 ausgedrückte Theorie und auch an der Gültigkeit der zweiten Aussage darf man berechtigte Zweifel anmelden. [Teil 1 und Teil 2]
Aber wie sieht sie denn nun eigentlich aus unsere Erde? Reden wir von einer flachen Erde oder vom Hohlwelt-Modell? Spricht überhaupt etwas für das betagte Kopernikus-Modell? Wenn ich den Aufnahmen von ISS und Satelliten, und Apollo sowieso, nicht trauen kann, kann ich vielleicht mit den vorhandenen Bordmitteln wenigstens irgendwie beweisen, dass die Erde eine Vollkugel ist?
Vergessen Sie übrigens die These, dass ein kleiner werdendes Schiff am Horizont die Vollkugelgestalt der Erde beweisen würde. Wenn Sie das nächste Mal ein Schiff kleiner werden und verschwinden sehen, greifen einfach zu einem geeigneten Teleskop und Sie werden das Schiff in allen seinen Einzelheiten wieder erkennen können, falls es der Seegang zulässt.
Eine Frage der Perspektive
Wie weit kann man bei geeigneten atmosphärischen Bedingungen eigentlich geradeaus schauen, wenn man nicht gerade kurzsichtig ist?
Sicherlich stimmen Sie mit mir überein, dass eine beliebige Wasserfläche eine starke Tendenz hat, eine topfebene Waagerechte zu bilden, vorausgesetzt äußere Einflüsse verhindern dies nicht. Wann genau fängt also eigentlich die Krümmung der Erde an? Ab welcher Entfernung wird sie sichtbar? Ich meine, also nur mal angenommen jetzt, was wäre, wenn man mit einem besonders leistungsstarken Teleskop ein Schiff auf seiner gesamten Reise von z.B. Marseille aus nach Tunis beobachten könnte – wäre das nicht lustig?
Natürlich wird man das Schiff auf seinem Weg nach Tunis niemals während der gesamten Fahrt beobachten können, denn der aufsteigende Wasserdampf des Meeres verhindert die weitere Sicht ebenso effektiv wie eine angenommene Erdkrümmung. Den Beweis der Form unserer Erde durch den Augenschein zu erbringen, wird, wie wir noch sehen werden, von Befürwortern und Gegnern jeder Theorie fleissig in Anspruch genommen und je nach Bedarf gegen das andere Lager verwendet.
Unterdessen sah ich mir wieder mal die „HD-„Aufnahmen der ISS an. Nachdem der Live-Stream ein paar Minuten lang einen völlig schwarzen Bildschirm der Nachtseite zeigte, ist jetzt wieder das Standbild dran, weil angeblich die Verbindung unterbrochen ist oder gerade die Kameras „geswitcht“ werden. Doch kaum fünf Minuten später gibt es wieder ein durchgehend schwarzes Bild. Irgendwie schon komisch, dass die ISS anscheinend laufend über völlig unbesiedelte Gebiete fliegt.
Das Duell – die Flache Erde Mannschaft gegen das Hohlwelt Team
Viele Menschen hat die Frage, welche Form die Erde hat, schon lange vor der Raumfahrt fasziniert, denn sie standen dem kopernikanischen Weltbild mehr als nur kritisch gegenüber. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts und insbesondere gegen dessen Ende hin formierten sich zwei verschiedene Lager der Skeptiker. Als unbewiesen sahen beide an, dass die Erde eine Vollkugel sei, auf deren Oberfläche wir leben, und so ersannen sie Methoden, den „endgültigen“ Beweis für die eigene Theorie zu erbringen. Flache Erde oder Hohlwelt, das war die Frage.
Nun könnte man aus heutiger Sicht natürlich über diesen Disput schmunzeln und zum Tagesgeschäft übergehen, und viele tun das wahrscheinlich auch; andererseits verdient die Einstellung und die Tatkraft der Skeptiker durchaus auch Respekt. Sie waren beseelt von dem Wunsch, zu wissen, denn sie wollten nicht einfach etwas glauben, nur weil es die Allgemeinheit als gegeben ansah. Sie strengten ihren Verstand an und gingen tatkräftig an die Umsetzung von Experimenten, die Klarheit über die Gestalt der Erde erbringen sollten. Zwei der Experimente habe ich herausgegriffen, die im Anschluss beschrieben werden.
Der Geradestreckenbauer-Apparat
Ulysses Grant Morrow und Cyrus Teed führten Ende des 19. Jahrhunderts ein Experiment durch, bei dem sie die Krümmung der Erde mittels eines mechanischen Apparates messen und beweisen wollten. Der mechanische Ansatz schloss die schon damals anerkannten Unsicherheiten in bezug auf die Zuverlässigkeit des menschlichen Auges und Tücken der Optik aus. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wurde der Versuch nie wiederholt.
Kurz gesagt, bauten die beiden (mit der Hilfe vieler anderer) ein über 3 Meilen (ca. 5 km) langes „Lineal“, um diese absolut gerade, waagerechte Strecke mit einer anderen Gerade zu vergleichen – die sie im Meer fanden. Da sie nicht in der Lage waren, ein solches Lineal in einem Stück herzustellen, gingen sie daran, mehrere exakt rechtwinklige Gevierte zu konstruieren, die sie Stück für Stück miteinander verbanden und aneinander setzten, und sich solcherart parallel zum Meer vorwärts bewegten.
Gemäß der überlieferten Beschreibung wurde bei dem Versuch mit unendlicher Vorsicht vorgegangen. Alleine schon die Vorbereitung der Mitarbeiter nahm Monate in Anspruch, das verwendete, abgelagerte Mahagoniholz wurde allen möglichen Bearbeitungsstufen und Prüfungen unterzogen, wobei penibel auf Geradheit und Winkel der Konstruktion geachtet wurde. All dies kostete ein stattliches Sümmchen.
Die beiden wollten ein für alle mal wissen, welche geometrische Form die Oberfläche der Erde hat. Da es nicht möglich war, eine so lange, absolut gerade Messlatte zu produzieren, wurde der Versuch mit 4 zusammensetzbaren Rechteckgerüsten durchgeführt, die in der Höhe verstellbar waren. Wenn nötig, wurden Sand und Erde auf der Messstrecke entlang der Küste abgetragen, exakte Flutmarken im Wasser errichtet, Haarlinien an den Stoßkanten der Rechtecke mit dem Mikroskop überprüft, und ein Lot zur Überprüfung der Winkel eingesetzt. All das unter Beobachtung von (angeblich) neutralen Personen; nachts wurden die Konstruktion von Wächtern beaufsichtigt, um dem Vorwurf und der Gefahr von Manipulation zu begegnen.
Morrow und Teed wussten, dass sie, ganz gleich welches Ergebnis ihr Versuch zeigen würde, Anfechtungen jedweder Art ausgesetzt sein würden. Sie wollten sicherstellen, dass nichts, aber auch gar nichts, an ihrer wissenschaftlichen Vorgehensweise zu bemängeln wäre.
Präzise Versuchsanordnung
Einen Eindruck von den Vorüberlegungen und Maßnahmen, die den Versuch begleiteten, bekommt man im 1905 erschienenen Buch Cyrus Teeds „The Cellular Cosmogony“, in welchem er die Versuchsdurchführung beschreibt. Rolf Keppler (er heißt tatsächlich so und ist sogar verwandt) beschäftigte sich ebenfalls mit dem Geradstreckenverleger. Er schrieb auf seiner Webseite www.rolf-keppler.de:
Eine Voraussetzung für die Genauigkeit des Geradstreckenverlegers ist, dass die Gevierte genügend oft gewendet wurden.
Inwiefern diese Gevierte tatsächlich gewendet wurde, hat mir ein Bekannter aus Amerika mitgeteilt. Er zitiert aus dem Buch (The Cellular Cosmogony by Cyrus R. Teed, 1905 Edition, reprinted 1975 by Porcupine Press, Inc. 310 South Juniper Street Philadelphia Pennsylvania 19107-5818 U.S.A.)
[1] Seite 99; Abschnitt 11, Kleindruck: a complete system of reversals of the sections…
Ein vollständiges System von Wendungen der Abschnitte (Gevierte) korrigiert irgendwelche mögliche Abweichungen oder Ungenauigkeiten der rechten Winkel in den Querarmen.
Abschnitt 13: In trial surveys….
In Vorversuchsmessungen einer gegebenen Entfernung und deren Rückmessung, kamen die Haarlinien Achse (Fadenkreuz) genau zum Fadenkreuz der Messingplatte zurück, welche an der fest verankerten Meßlatte am Anfangspunkt gelegen war. ….
[2] Seite 102, Abschnitt 2, Zeile 7:
… and each section was reversed, end for end, and turned over 50 times……
und jedes Geviert wurde Ende zu Ende gewendet und über 50 mal auf der Spezialbühne gedreht, wo mechanische Geräte zum Messen und Vergleich zur Verfügung standen.
[3] Seite 103, Abschnitt 1, Zeile 5: The Check Record Books of the Staff show that this system of reversals was faithfully applied throughout the entire line of survey.
Die Prüf- und Aufzeichnungsbücher des (Vermessungs) Stabes zeigen, dass dieses System von Umwendungen auf der ganzen Vermessungslinie gewissenhaft ausgeführt wurden.
[4] Seite 138, Abschnitt 2, Zeile 8: The method employed to insure further accuracy, was by making the apparatus neutralize its own inaccuracies by reversal or turning-over of each section at every alternate adjustment.
Die Methode, die angewandt wurde, um weitere Genauigkeitsstufen zu erreichen, war die Neutralisierung der eigenen Ungenauigkeiten des Gerätes durch Umwenden und Umdrehen jedes Gevierts bei jeder alternierenden Justierung. Ich kann mich täuschen, aber die Sache hört sich schon ziemlich sehr genau an, was meinen Sie?
Die Idee
Die Grundidee des Versuchs war ebenso simpel wie bestechend. Wenn es gelänge eine absolut gerade und waagerechte Messstrecke zu erzeugen und sie mit einer ebenen Fläche (Wasser) zu vergleichen, dann müsste sich Anfangspunkt und Endpunkt der Messstrecke entweder auf derselben Höhe befinden (relativ zum Wasser) – dann wäre die Erde flach – oder die Höhe wäre unterschiedlich – in diesem Fall wäre die Wölbung der Erde entweder konkav oder konvex. Die Messstrecke verlief parallel zum Wasser (Meer) und endete in einem Meeresarm. Da davon ausgegangen wurde, dass Wasser stets eine ebene Fläche bildet, wenn keine sonstigen Kräfte wirken, bildete das Meer auch den Endpunkt der 3 Meilen langen Strecke.
Der Versuch wurde auf Rückführbarkeit überprüft, d.h. man arbeitete sich eine gewisse Teilstrecke zurück und überprüfte die Daten. Der Test war erfogreich, die Ungenauigkeit minimal und innerhalb der berechneten Toleranz.
Nachdem Morrow, Teed und der Arbeitstrupp monatelang gearbeitet und über 1000 mal das Gestell verlängert hatten, fanden sie heraus: Der exakt waagerechte Geradestreckenbauer-Apparat führte geradewegs in die Meeresoberfläche hinein. Die Erde ist demnach konkav oder eine Hohlkugel!
Damit war das Ziel von Teed und Morrow erreicht, denn dieses Ergebnis entsprach ihrer Überzeugung. Wie alle Experimente, die nur einmal (erfolgreich) durchgeführt wurden, kann man hier Zweifel anmelden an der Gültigkeit der Durchführung und Versuchsanordnung. Um so erstaunlicher ist es, dass dieser Versuch kein einziges Mal wiederholt wurde.
Das andere Lager der Skeptiker tendierte zu der Theorie einer flachen Erde. In dieser Theorie spielt die Optik oder der Augenschein eine große Rolle, doch was spricht dagegen? Kann man es wirklich jemandem Übel nehmen, wenn er, auf die Mathematik und den Augenschein gestützt, die Erdkrümmung beweisen oder widerlegen will?
Das Bedfordkanal-Experiment von 1838
Der Bedfordkanal verläuft über eine Länge von 6 Meilen oder mehr als 9,5 Kilometer schnurgeradeaus und bot sich für Experimente bezüglich der Messung der Erdkrümmung an. Der extrentrische Erfinder Samuel Rowbotham war der Begründer der „modernen“ Flache Erde Theorie, nach welcher der Nordpol das Zentrum der Erde ist und der Eiswall der Antarktis die äußere Grenze bildet. Er gründete ebenfalls die „Flat Earth Society“, über die sogar Obama neulich einen Satz fallen ließ (er machte sich natürlich lustig über sie, aber wenn er sonst nichts zu tun hat, dann spricht das für sich selbst).
Rowbotham stellte am einen Ende des Kanals sein Teleskop auf eine Vorrichtung im Wasser und ließ ein Boot bis zur 6 Meilen (ca. 9,6 km) entfernten Brücke fahren. Das Boot war stets bis zur Wasserlinie sichtbar. Die konvexe (kugelförmige) Erdkrümmung vorausgesetzt und auf der Grundlage einer Strecke von 9,6 km wurde berechnet, dass der entfernte Punkt mindestens 16 feet (mehr als 5 Meter – das entspricht in etwa den Berechnungen von Rolf Keppler) unterhalb der Sichtlinie liegen müsste. Dies war nicht der Fall, das Boot war komplett bis zur Wasserlinie sichtbar, und damit lag ein „Beweis“ für die Theorie der flachen Erde vor.
In einer Anzeige der Zeitschrift „Zetetic Astronomy“ wurde 1870 demjenigen ein Preisgeld von 500 Pfund geboten, der beweisen konnte, dass die Erde ein Globus war. Der als Vermesser sein Leben fristende Alfred Russel Wallace erdachte eine eigene Methode, um den Beweis zu führen; er verwendete einen Theodoliten. Ein Theodolit ist im Prinzip ein Fernrohr mit Fadenkreuz und eingebauter Wasserwaage, jedoch (zumindest heutzutage) wird anstatt Wasser Äther verwendet.
Er stellte Pfosten in einer Reihe und im Abstand von 2 Meilen auf und konnte anscheinend aufgrund der Messungen mittels des Theodoliten beweisen, dass die Erde rund (konvex) war. Ein Sieg für die Globalisten sozusagen. Die eigentliche Leistung von Alfred Russel Wallace (1823–1913) war, dass er ungefähr zeitgleich mit Darwin eine Evolutionstheorie veröffentlichte, auch wenn er nie dessen Berühmtheit erlangte.
Flache Erde gegen Vollkugel – Unentschieden
1901 wurde der Wallace Versuch von H. Yule Oldham wiederholt, mit übereinstimmenden Ergebnissen. 1904 wiederholte Lady Blount das Experiment von Rowbotham, wobei sie einen der neuartigen Photoapparate verwendete. 2 Fuß (etwas mehr als 60 cm) über dem Kanalbett wurde ein weißes Tuch aufgehängt, welches aus 6 Meilen Entfernung fotografiert werden konnte. Und nicht nur das, sogar die Spiegelung des Tuches im Wasser wurde aufgenommen. Eine Art Unentschieden möchte man meinen.
Doch da wir ja mittlerweile so viel mehr wissen (Bild der blauen Erde von den Apollo-Missionen, das wir nun schon vierzig Jahre vorgesetzt bekommen), haben die Globalisten von damals und heute eine Erklärung für die von einander abweichenden Ergebnisse der Versuche parat. Über dem Wasser bilden sich unterschiedlich dichte Luftschichten, die das Licht nach unten ablenken, hieß es da, weswegen die Flat-Earther einer optischen Täuschung unterliegen würden.
Ist die Sache damit erledigt? Nicht unbedingt. Denn die Formeln zur Berechnung der Refraktion des Lichtes sind kaum mehr als Annäherungen. Um das eine oder andere Experiment und dessen Ergebnisse zu untermauern, wären kontrolliertere Bedingungen notwendig, unter denen die Temperatur der Luftschichten und das Verhalten des Lichtes genauer bestimmt werden könnten.
Fazit der Experimente in total: Die Erde ist entweder eine Hohlkugel, flach wie ein Pfannkuchen oder eine Vollkugel. Neuerdings wird jedoch einer Kartoffelform das Wort geredet. Aber mal ernsthaft – wollen Sie wirklich auf einer wildgewordenen, eierenden Kartoffel durch das All sausen?
Rein vom Gefühl her kann ich dazu nicht viel sagen. Ich nehme an, wenn mir von Kindesbeinen an erklärt worden wäre, die Erde wäre eine Hohlkugel, dann würde ich das erst mal akzeptieren und glauben. Genauso funktioniert es auch mit den anderen beiden Versionen der Erde.
Einige Argumente pro Flache Erde
Bei meinen Forschungen bezüglich Form und Dynamik unserer Erde stieß ich auf eine geradezu unheimlich große Anzahl von Argumenten, die für eine flache Erde sprachen, aber auch das Thema Rotation ist sehr spannend. Irgendwie verrückt, dass alle logischen und intuitiven Gedankengänge sowie unsere Wahrnehmung und direkte Erfahrung einer rotierenden, kugelförmigen Erde widersprechen.
Da ist z.B. die Sache mit dem Horiziont. Der Horizont bildet immer eine gerade Linie, falls nicht gerade Berge, Bäume oder Gebäude die Sicht verdecken. An einem schönen, nicht allzu dunstigen Tag können wir 100 km oder weiter sehen. Wenn wir auf einen hohen Berg steigen, können wir sogar in noch weitere Fernen blicken. Trotzdem ist die Horizontlinie immer schnurgerade. Sollte sie nicht ab einer gewissen Sichtweite wenigstens die Andeutung eines Bogens aufweisen, welcher auf die Kugelgestalt unserer Erde zurückzuführen ist?
Auf Meereshöhe ist der Horizont jedenfalls schnurgerade …
Sie meinen, um die Erdkrümmung zu erkennen, müsste man viel höher hinaufsteigen? Vielleicht. Nur in welche Höhe?
Der Standpunkt des Fotografen ist ca. auf 2800 m. ü. Meer. Erkennen Sie eine Krümmung? Also ich nicht. Wahrscheinlich muss man noch höher hinauf. Mal sehen.
Erkennen Sie die Krümmung jetzt wenigstens? Ich bitte Sie, ein wenig Vorstellungskraft wird schon benötigt. Meinen Sie, Sie bekommen die runde Erde einfach so geschenkt?
Der GoPro Fischaugen-Effekt
Die ISS, die zeigt doch immer so schöne Bilder von der runden Erde. Und der Baumgartner, rufen Sie, der Felix, der war doch in 30 km Höhe und da war die Erde doch auch schon ordentlich gerundet, nicht wahr? Leider gibt es da einen kleinen Fehler im Bild. Haben Sie schon einmal von GoPro Kameras gehört? Diese Kameras kommen mit schöner Regelmäßigkeit bei allen offiziellen Einsätzen in großer Höhe zum Einsatz.
Die meisten der erhältlichen GoPro-Fabrikate und Objektive erzeugen einen sogenannten Fischaugeneffekt. Wenn man sehen will, wie der Horizont in 30 km Höhe wirklich aussieht, sollte man sich einmal das folgende Video ansehen und bei 09:38 anhalten. Felix Baumgartner ist vor dem Ausstieg zu sehen, im Hintergrund eröffnet sich durch die offene Luke ein Blick auf den Horizont, aufgenommen von einer Kamera, die nicht von diesem Fischaugeneffekt betroffen war. Von einer Krümmung keine Spur.
Übrigens lässt sich das Argument, dass unterschiedlich temperierte Luftschichten zu einer Ablenkung des Lichtes führen, auch zugunsten der Hohlwelt-Theorie (und wahrscheinlich auch jeder anderen Theorie) auslegen. In Sachen Perspektive und optische Täuschung läuft es auf einer Hohlwelt auf das gleiche hinaus wie auf der Rundwelt.
Inzwischen ist das ISS Kamerabild wieder zu sehen. Immer noch ist alles pechschwarz, keine Lichter weit und breit. Und nun geht es los und man sieht wieder das Gestell, das immer ins Bild reinragt, erst nur blass, dann wird es seitlich von der Sonne angestrahlt und eine erste, dank GoPro gekrümmte Lichtsichel ist zu sehen. Schon komisch eigentlich, denke ich; wenn wir die NASA nicht hätten, wüssten wir wahrscheinlich immer noch nicht so genau, ob die Erde nun rund ist oder hohl oder flach.
Glauben heißt nicht wissen
Nur gut, dass ich nicht unbedingt alles glaube, was uns als Bild unserer Erde präsentiert wird. Es will mir sogar scheinen, dass ich angesichts der unklaren Beweislage gut beraten bin, einmal meinen Verstand einzuschalten, Skepsis gegenüber dem nicht bewiesenen Allgemeinwissen an den Tag zu legen und alles in allem folgender Devise zu folgen:
Wenn ich schon etwas glaube, also nicht weiß, dann möchte ich wenigstens das nicht wissen, was ich glauben will. Kapiert?
Entspannt lehne ich mich zurück und denke mir – die Erde steht still. Und tiefer Friede breitete sich in mir aus angesichts der Gewissheit, dass die Erde nicht mit 100.000 km/h durchs Weltall sausen muß und ich nicht auf ihrer Oberfläche mit 400 Metern pro Sekunde um ihre Achse wirbele. Und wenigstens eines habe ich immerhin bei meinen Untersuchungen gelernt:
Ich habe keine Ahnung und davon jede Menge!
Und wie sieht´s bei Ihnen so aus? Sind Sie nun bereit, in das Lager der Flachen Erde Anhänger zu wechseln oder tendieren Sie zur Hohlwelt? Ach, Sie wollen immer noch lieber an die wild rotierende Kugel glauben, die von magischen Kräften im Zaum gehalten wird? Vielleicht ist es dann einmal an der Zeit, ein Schlaglicht auf die grundsätzlichen Probleme unserer „Raumfahrt“ zu werfen, denn auf diesem Gebiet finden Skeptiker – wie Sie es wohl doch sind, denn sonst wären Sie ja gar nicht hier auf equapio.com gelandet – reichlich Nahrung.
Gepaart mit gewissen eigenwilligen Interpretationen der Daten, die uns von unserer so reichlich vorhandenen Technik übertragen werden, von denen die GoPro-Fischaugenbilder noch das geringste Übel darstellen, sind wir nämlich, bei genauerem Hinsehen, wieder nur einen Schritt entfernt von einer Magie, die gewoben wird und am Ende des Tages nichts oder nur wenig mit der „Wirklichkeit“ zu tun hat. Doch das ist Thema für ein anderes Mal .
Glauben Sie doch was Sie wollen!
Weiter zu Teil 4.
Sehr guter Artikel Danke!
Ich bin nach langer Recherche zur flachen Erde gekommen. Es macht einfach Sinn das wir uns nicht bewegen und Wasser immer flach ist. Es gibt auch keine Messungen die das Gegenteil beweisen würden.
Viele Grüße
So, so, es gibt keine Messungen, die das Gegenteil beweisen? Ich würde doch eher mal behaupten, dass es genau umgekehrt ist. Ein Wassertropfen ist offensichtlich rund, bei einer Zentrifuge klebt das Wasser schnell an der Gefäßwand und auf der Erde folgt das Wasser einem dem Gravitationsfeld. Entsprechend ist das Wasser nur über einen sehr kurzen Bereich wirklich flach.
„Der Horizont bildet immer eine gerade Linie, […]. Wenn wir auf einen hohen Berg steigen, können wir sogar in noch weitere Fernen blicken. Trotzdem ist die Horizontlinie immer schnurgerade. Sollte sie nicht ab einer gewissen Sichtweite wenigstens die Andeutung eines Bogens aufweisen, welcher auf die Kugelgestalt unserer Erde zurückzuführen ist?“
Natürlich nicht! Logischerweise nicht!
Egal von wo aus du schaust, egal in welcher Höhe du dich befindest, die Entfernung in die du blickst ist ringsherum diegleiche und du stest im Zentrum, sozusagen als Punkt, als Blickpunkt.
Wenn eine Krümmung zur Seite hin zu sehen wäre, wo ginge sie hin? Wenn vor dir die Krümmung (nach links und rechts hin) wäre, wäre gleichzeitig hinter dir der Abgrund bzw. ein Nichts.
Wenn du eine Krümmung von dir weg erwartest, dann reichen 2800 Meter nicht, zumal durch atmosphärischen Dunst stets nie mehr als 120 bis allerhöchstens 300 km Fernsicht möglich sind… bei einem Umfang der Erde (vorausgesetzt es handelt sich um eine Kugel/Ellipsoid 😉 ) von mehr als 40000 km, kann sich jeder selbst ausmalen, wie wenig weit man also (dank atmosphärischem Dunst) in die Ferne blicken kann und warum man (allein schon deshalb) keine Krümmung sieht bzw. sehen kann… Habe ich jetzt nicht falsch (im Kopf) überschlagen, macht die Krümung bei 100 km Fernsicht weniger als 1° aus.