Glaubersalz: Das alternative Abführmittel bei Verstopfung

glaubersalz Sodium sulfate

Glaubersalz bekannt durch Fastenkuren

Den meisten Menschen – insbesondere den gesundheitsbewussten Kurgängern – ist das Glaubersalz durch Fastenkuren in Heilbädern bekannt. Oder besser gesagt: bei der „Vorbereitung“ auf eine „Heilfastenkur“. Hier wird es vor allem wegen seiner darmreinigenden Wirkung eingesetzt. Das Glaubersalz ist ein abführendes, extrem bitter schmeckendes Mittel mit einer radikalen Wirkung. Diese Wirkung setzt bereits nach 30-90 Minuten ein. Es ist ein ideales Mittel (Pulver) zur kurzzeitigen Beseitigung massiver Verstopfung (Obstipation). In diesem Artikel erfahren Sie das Wichtigste zum Thema Verstopfung; aber auch alles nötige zum Glaubersalz, seiner Wirkung, seinen Nebenwirkungen und der richtigen Einnahme.

Ein paar Worte zur Verstopfung

Verstopfung kommt in unseren Breitengraden recht häufig vor; und damit müsste eigentlich jedem klar sein, dass es hierbei nichts gibt, worüber man nicht offen sprechen könnte. Aber leider sprechen nicht alle Betroffenen offen über dieses Problem, was auch der Grund dafür ist, dass viele sich mit den unnötigen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt herumquälen und diese akzeptieren, und zwar solange bis die Beschwerden nicht mehr erträglich sind. Oft leben die Betroffenen einfach mit ihren Beschwerden. „Na und, dann habe ich halt nur zwei Entleerungen in der Woche“, sagen sich die meisten, oder: „So schlimm ist es ja gar nicht!“. Doch irgendwann, wird das Beschwerdebild ernsthafter, mit z.B. Völlegefühl, Übelkeit oder Bauchweh. Soweit sollten Sie es jedoch nicht kommen lassen, zumal man schnelle Abhilfe gegen die Verstopfung schaffen kann.
Wer länger als 3 Monate lang weniger als 2-mal die Woche Stuhlgang hat, leidet bereits an einer chronischen Verstopfung, und ist somit dringend behandlungsbedürftig. Ab diesem Zeitpunkt, wird keiner mehr seine Verstopfung als hinzunehmende Beschwerde einstufen; jeder wird sich ab diesem Moment eine Erlösung wünschen. Zu Recht! Hinter einer chronischen Verstopfung können sich nämlich auch andere ernstere Erkrankungen verbergen. Häufig werden dann von vielen auf eigene Entscheidung hin Abführmittel eingenommen. Diese Mittel helfen zwar kurzfristig, können jedoch bei häufiger Einnahme die Verstopfung sogar verstärken und zudem zu weiteren Beschwerden führen.
Das weiter unten vorgestellte Glaubersalz ist ein ideales, natürliches, und bei richtiger Anwendung, nebenwirkungsfreies Mittel, dass zudem sehr schnell Abhilfe schafft. So können Sie schnell die Verstopfung lösen, bis andere naturheilkundliche Mittel ihre heilende Wirkung zeigen. Denn eines ist klar, das Glaubersalz ist kein Heilmittel bei Verstopfung, sondern lediglich ein Mittel zur kurzfristigen Anwendung bei akuter Verstopfung. Es ist somit ein Mittel das symptomatisch wirkt. Sie sollten also parallel zur kurzzeitigen Glaubersalz-Behandlung Ihrer Verstopfung naturheilkundliche Mittel zur Heilung verwenden.
Wenn Sie mehr zum Thema Verstopfung und den Behandlungsmöglichkeiten mit der Naturheilkunde erfahren wollen, so lesen Sie bitte folgenden Artikel: Verstopfung: Ursache und Behandlung mit Heilpflanzen

Was ist Glaubersalz?

Glaubersalz geht auf den Arzt und Apotheker Johann R. Glauber zurück. Zur Zeit seiner Entdeckung nannte man es noch „Sal mirabilis“ und stellte es aus Natriumchlorid und Schwefelsäure her. Heutzutage fällt dieses Salz als Nebenprodukt in der chemischen Industrie ab und wird dort auch vielfältig eingesetzt. Das Glaubersalz, auch Natriumsulfat genannt, kommt aber auch in natürlicher Form in Salzseen, Meerwasser und in mineralischen Quellen vor.
Den meisten Menschen – insbesondere den Kurgängern – ist das Glaubersalz jedoch durch Fastenkuren in Heilbädern bekannt; oder besser gesagt, bei der „Vorbereitung“ auf eine Heilfastenkur. Hier wird es vor allem wegen seiner darmreinigenden Wirkung eingesetzt. Das Glaubersalz ist ein abführendes, extrem bitter schmeckendes Mittel mit einer radikalen Wirkung. Diese Wirkung setzt bereits nach 30-90 Minuten ein. Es ist also ein ideales Mittel (Pulver) zur kurzzeitigen Beseitigung massiver Verstopfung (Obstipation). Doch wie jedes wirkungsvolle Mittel, hat auch das Glaubersalz seine Nachteile und Nebenwirkungen.

Die Wirkung und Nebenwirkungen des Glaubersalzes

Das Glaubersalz besteht aus „Natriumsulfat Decahydrat“, es ist deshalb auch ein extrem bitter schmeckendes Salz, das nicht unbedingt jedem zusagt. Diese Tatsache ist jedoch eher ein überwindbarer Nachteil, dem man mit einem Schuss Zitrone oder Orangensaft entgegentreten kann. Wenn man zudem bedenkt, dass man das Glaubersalz nur für eine kurze Zeit (Fastendauer) verwendet, so kann man hierbei nochmals ein Auge zudrücken. Viel bedeutender sind für uns die möglichen Nebenwirkungen. Doch bevor ich Ihnen diese erkläre, sollten wir zunächst einen kurzen Blick auf die Wirkweise des Glaubersalzes werfen.

Die Wirkung von Glaubersalz – Was passiert im Körper?

Was genau passiert im Körper nach der Einnahme? Ich mache es kurz: Das Glaubersalz sorgt dafür, dass dem Speisebrei im Darm das Wasser nicht entzogen wird, was dann dazu führt, dass sich dieser Speisebrei durchfallartig entleert. Im Normalfall entzieht ein gesunder Darm dem Speisebrei das lebenswichtige Wasser und stellt es dem Körper so wieder zur Verfügung – inklusiver aller wichtigen und noch im Speisebrei verbliebenen Mineralien. Die abführende Wirkung des Glaubersalzes, ist demnach also ein sehr unnatürlicher Vorgang. Deshalb ist auch von einer längeren und/oder häufigen Einnahme von Glaubersalz abzuraten. Es kann nämlich sehr schnell und leicht passieren, dass ihrem Körper hohe Flüssigkeitsmengen entzogen werden, was wiederum schwere Folgen nach sich zieht, so z.B. Ödeme und Bluthochdruck. Glaubersalz sollte auf Grund seiner Wirkung nicht angewendet werden bei:

  • Bauchschmerzen, deren Ursachen nicht abgeklärt sind
  • Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes
  • Darmentzündungen
  • Einem extrem empfindlichen Magen-Darm-Trakt
  • Hypertonie-Patienten (Bluthochdruck) – der Blutdruckt steigt weiter an
  • Der Einnahme der Anti Baby Pille

Nebenwirkungen von Glaubersalz

Zwischen der Einnahme von Glaubersalz und einer Anti Baby Pille sollte ein genügender Abstand vorliegen (1 Tag). Andernfalls verliert die Anti Baby Pille ihre Wirkung. Gleiches gilt auch für alle anderen Medikamente. Außerdem kommt es durch die abführende Wirkung, auch zu einem Verlust an Mineralstoffen (Natrium und Kalium). Dies führt z.B. zu einem Kaliummangel mit entsprechendem Beschwerdebild, ganz konkret also Muskelschwäche und Störungen am Herzen. Aus diesem Grund dürfen auch herzkranke Menschen kein Glaubersalz einnehmen. Da die Wirkung von Medikamenten durch die Darmentleerung herabgesetzt wird, sollten Sie die Einnahme wichtiger Medikamente nach der Glaubersalz-Anwendung durchführen und in jedem Fall auch ärztlich abklären lassen. Auch die reichliche Flüssigkeitszufuhr, sowie die Einnahme von Mineralstoff-Präparaten, sind in diesem Zusammenhang sehr empfehlenswert.

Die richtige Einnahme von Glaubersalz

Gesunder Darm - Gesünder LebenDie Zubereitung und die Einnahme von Glaubersalz ist ziemlich einfach. Geben Sie lediglich 1-3 gehäufte Teelöffel des Pulvers in ein Glas mit lauwarmem Wasser und rühren das Ganze anschließend solange, bis sich alle Kristalle im Glas aufgelöst haben. Der fertige Trunk sollte, auch wegen des bitteren Geschmacks, auf einmal ausgetrunken werden.
Anschließend sollten Sie ein weiteres Glas mit klarem Wasser hinterher trinken (ohne Glaubersalz). Im Normalfall tritt dann die Wirkung innerhalb von 30-90 Minuten ein, kann aber unter Umständen auch viel länger dauern; in ganz seltenen Fällen tritt die Wirkung auch gar nicht ein. Im letztgenannten Fall, sollten Sie die Prozedur ein anderes Mal erneut durchführen, und zwar solange bis sich die gewünschte Wirkung zeigt. In den allermeisten Fällen, können Sie jedoch davon ausgehen, dass sich die abführende Wirkung schnell und radikal zeigt, weshalb Sie sich nach der Einnahme auch immer in der nähe einer Toilette aufhalten sollten.

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