Viele Menschen in Österreich und überall auf der Welt sehen Konsumgüter aller Art mittlerweile kritisch. Gentechnik in Lebensmitteln, die Verschmutzung der Meere durch Plastikabfälle sowie die Ozonloch-Problematik: Es gibt sehr viele Beispiele dafür. Organisationen wie Greenpeace oder die Partei der Grünen, die in verschiedenen Ländern über die Jahre an Einfluss gewonnen haben, belegen diese kritische Haltung. Nun ist dieses Umdenken auch in der Modebranche angekommen. Dabei hat grüne Mode für die Träger einige Vorteile.
„Grüne Mode“ von Anfang bis Ende
Zunächst bedeutet dieses Schlagwort, dass die Bekleidung vom Anpflanzen der entsprechenden Fasern bis zum Produkt im Kleidergeschäft nachhaltig, fair und umweltfreundlich hergestellt wird. Dies umfasst verschiedene Faktoren, die für Textilien und ihre Produktion von hoher Bedeutung sind. Beim Anbau der Pflanzen für die Fasern sollte kein künstlicher Dünger verwendet werden. Dieser vergiftet das Grundwasser, welches insbesondere in den Entwicklungsländern nicht ausreichend geklärt und beispielsweise zum Trinken verwendet wird. Die Arbeiter, die die Textilien fertigen, sollten gesetzlich versichert und geschützt sein sowie angemessene Löhne erhalten. Beim Färben oder Behandeln der Kleidung sollten keine Giftstoffe verwendet werden.
Früher nicht erwähnte Schadstoffe werden beseitigt
Die erwähnten Düngemittel können Blei oder Überreste von Schädlingsbekämpfungsmitteln enthalten, welche den Körper schädigen. Wenn Phtalate, sprich Weichmacher bei der Produktion von Textilien benutzt werden, kann dies beispielsweise bei Frauen zur Unfruchtbarkeit führen. Weichmacher machen die Kleidung dehnbarer. Andere Giftstoffe wie
- per- und polyfluorierte Chemikalien,
- NPEs (Nonylphenolethoxylate) oder
- Formaldehyd
können Krebserkrankungen befördern, Atemwegserkrankungen hervorrufen, Schleimhäute reizen oder Allergien begünstigen.
Dies ist zwar für alle Menschen schädlich, doch besonders verantwortungsbewusste Eltern sollten für ihre Babys auf umweltverträglich hergestellte Kleidung achten. Denn diese sind nicht in der Lage, ihre Beschwerden zu artikulieren, sodass sie übersehen werden könnten. All diese Giftstoffe wurden früher häufig nicht erwähnt, um die Kleidung billiger produzieren zu können. Doch die Lage hat sich geändert, da in unseren westlichen Gesellschaften insgesamt der Wert der Nachhaltigkeit erkannt wurde.
Grüne Mode: Trends und Verbreitung
Grüne Mode wurde von namhaften Dienstleistern überall in der Welt aufgegriffen, sodass man immer mehr Linien findet, die dem entsprechen. Ein Beispiel ist die GreenCotton-Serie von peterhahn.at. Doch Designer, Modelabels und Bekleidungsfirmen in aller Welt unterstützen die Nachhaltigkeit nun viel deutlicher als zuvor. Einen Überblick dieser Entwicklung gibt ein Artikel der renommierten deutschen Zeitung Die Welt. Dort werden Bekleidungsschwergewichte wie H&M oder C&A explizit erwähnt. Hieran lässt sich auch ablesen, dass die Medien einen großen Anteil an der Verbreitung der Haltung und der Kritik an Modeherstellern haben.
Ein weiteres Argument, das für die Verbreitung grüner Mode spricht, ist die Verbesserung des Designs. Früher waren Leute mit Interesse an Nachhaltigkeit schnell als Ökos in Jesuslatschen und verfilzter Frisur abgestempelt. Damit haben die eleganten Bekleidungsstücke in Serien wie der als Beispiel angeführten GreenCotton-Line nicht viel gemeinsam. Vom V-Shirt über den Rock bis hin zu den Schuhen kann heute jeder die grüne Mode in seiner Größe, einer attraktiven Passform und einer schönen Farbe finden.