In Deutschland sterben jährlich 110.000 – 150.000 Bundesbürger an den Folgen des Tabakkonsums. Das sind erschreckende Zahlen, die eigentlich jeden derzeitigen Raucher sofort dazu veranlassen müssten radikal mit dem Tabakkonsum zu brechen. Jedes Argument für das Rauchen – über Genuss, Geschmack, relativer Unschädlichkeit des Tabakkonsums -, wären bei so einer Faktenlage als absurde Illusion und Selbsttäuschung entlarvt. Und die Fakten sprechen hier eine sehr klare und bedrohlich deutliche Sprache. Wäre das nicht genug, verursacht der Tabakkonsum enorme Folgekosten, die wir als Gesamtgesellschaft tragen. Die Argumente, die für einen Tabakhandel sprechen – Steuereinnahmen, Arbeitsplätze – sind nur ein Märchen. Insgesamt machen wir einen sehr schlechten Deal – und das möchte ich Ihnen in diesem Artikel bewusst machen.
Tabakkonsum und seine Folgen – Gesicherte Fakten
Die mittlerweile wissenschaftlich belegten – und unumstrittenen – Gefahren durch den Tabakkonsum sind folgende:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinfarkt, Thrombose, Verengung der Blutgefäße, und vieles weitere mehr.
- Magen-Darm-Erkrankungen: z.B. Zwölffingerdarmgeschwüre.
- Nervensystem: Sehbehinderungen und Sehschädigungen.
- Atemtrakt: akute und chronische Bronchitis, Raucherhusten.
- Krebs und Tumore am Kehlkopf, in der Mundhöhle und Speiseröhre, der Bauchspeicheldrüse, Niere, Blase und den Lungen.
Diese Erkrankungen sind keine Provokationen, oder ein heraufbeschwören eines gesundheitlichen Horrorszenarios; es sind vor allem auch keine Erkrankungen, die Sie nicht betreffen könnten, sondern immer nur die Anderen. Sie sind ein Versprechen. Es sind Erkrankungen, die nach einer gewissen Zeit des intensiven Konsums mit Gewissheit auftreten werden – es ist nur eine Frage der Zeit. Auch ist inzwischen durch die Forschung gesichert, dass der Konsum von Tabak zu diesen Erkrankungen führt. Es handelt sich um Fakten, also hören Sie bitte auf sich falsche Hoffnungen zu machen. Rauchen kann laut dem Bericht „The Health Consequences of Smoking “ der obersten Gesundheitsbehörde der USA jedes Organ beschädigen.
Ein ganz schlechter Deal
Sehen Sie es ein: Sie sind süchtig nach einem todbringenden Giftcocktail; es mag brutal klingen, doch im Grunde sind Sie von einem „Nichtrausch-Suchtgiftgemisch“ abhängig, d.h., dass Sie nach einer süchtig machenden Droge abhängig sind, die aber keine merkliche Rauschwirkung verursacht. So hängen Sie in einer Spirale des Suchtgiftkonsums fest, dass Ihnen, anders als so manche andere Rauschdrogen, nicht einmal eine Art Bewusstseinserweiterung bringt – Sie profitieren Null. Sie bezahlen viel Geld für einen Giftcocktail, dass Sie im Siechtum leben lässt und Sie letztlich sogar umbringt – und das nur zum Vorteil einiger weniger Profiteure aus der Tabakindustrie. Sie sind krank, süchtig und zahlen Geld – die Konzerne halten die Hände auf und kassieren mächtig ab. Das ist doch ein guter Deal, oder etwa nicht? Sie geben Ihre Gesundheit und Ihr Geld, und bekommen dafür im Gegenzug eine schnell verpuffende Illusion aus Zigarettenqualm.
Die Folgekosten des Tabakkonsums
Konsequenterweise sind von den Auswirkungen des Tabakkonsums nicht nur die Raucher allein betroffen, sondern auch indirekt die Nichtraucher, aber auch das Gesundheitswesen allgemein und damit auch die gesamte Gesellschaft – und das weltweit. Hierzulande geben die Gesundheitskassen jährlich ca. 5-20% ihrer Ausgaben für die Folgen des Tabakkonsums aus; hierzu kommen beträchtliche Mehrkosten durch volkswirtschaftlichen Schaden in Folge von Produktionsausfällen durch Erkrankungen und Raucherpausen. Laut einer neuen Studie verursacht das Rauchen allein in Deutschland gesamtgesellschaftliche Folgekosten in Höhe von 80 Milliarden Euro. Das ist Geld, das woanders viel besser aufgehoben wäre. Weltweit belaufen sich die Folgekosten des Tabakkonsums (Wirtschaft, Gesundheit, Umwelt etc.) auf über 1,4 Billionen US-Dollar – das entspricht etwa 1,8% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.
Das Märchen von den Vorteilen einer Tabakindustrie
Die absurde Argumentation über die großartigen Vorteile des Tabakhandels und Tabakkonsums, wie z.B. Steuereinnahmen und Arbeitsplatzschaffung, werden durch die hier dargestellten Fakten als Märchen, zumindest jedoch als Phrasendrescherei und Ablenkungsmanöver enttarnt. Dieser Eindruck wird umso mehr verstärkt, dass der Tabak als Nutzpflanze mit die höchsten Subventionen enthält – allein in der EU betragen diese Subventionen für 100.000 Tabakbauern weit über 1 Milliarde Euro. Rechnet man die staatlich finanzierten Anti-Raucher-Kampagnen hinzu, dann erscheint das Argument der Vorteile einer Tabakindustrie umso lächerlicher. Zwar kassiert der Staat große Summen durch immer höher steigende Steuern auf Tabakwaren, doch demgegenüber stehen ein vielfaches an staatlichen Ausgaben – die Folgekosten für Umwelt und Wirtschaft sind hierbei gar nicht einberechnet. Ein sich unkontrollierbar ausbreitender Schwarzmarkt lässt zudem die Steuereinnahme herabsinken, was die Einnahmen – im Vergleich zu den Ausgaben bzw. Kosten – durch den Tabakkonsum nichtig werden lässt.