Die erste Zigarette – Ein ganz besonderes Raucherlebnis

Jeder Raucher hat seine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Rauchen gemacht und verbindet die unterschiedlichsten Erlebnisse, Gefühle und Gedanken damit. Für den eine ist das Rauchen – bewusst oder unbewusst – mit der allerersten Liebe verwoben: „als ich auf meine erste Liebe traf, fühlte ich mich überglücklich und unverwundbar – das Rauchen machte mich zum Mann; ich fühlte mich plötzlich so erwachsen“, „durch meine allererste Schachtel Zigaretten, fühlte ich mich zum allerersten Mal einer Gruppe zugehörig.“ In diesem Artikel lade ich Sie dazu ein, sich über Ihre erste Zigarette, Ihr allererstes Raucherlebnis Gedanken zu machen. Ich erzähle diesmal etwas über die Gedankenfallen nach der ersten Zigarette in die man ahnungslos tappt, sowie über den sich anbahnenden Kontrollverlust, und wie man es vielleicht doch schafft, sich davon zu befreien.

Die erste Zigarette – und das kann mir doch nicht passieren

Nicht jeder Raucher wurde sofort zum Süchtigen, nach dem er seine ersten Zigaretten aufgeraucht hatte. Das ist wohl jedem klar. Für gewöhnlich beginnt ein Raucherneuling mit seiner ersten Zigarette aus Neugier – und stellt dann hustend und benommen fest: „die schmeckt doch überhaupt nicht; wie kann man nur…; das ist so abstoßend, ich werde sicherlich nicht solange rauchen, dass ich davon irgendwann süchtig werde.“
Doch bei den darauffolgenden Zigaretten in trauter Runde stellt man dann etwas verwundert fest, dass die zuvor noch unangenehmen Symptome beim Rauchen der Zigarette immer milder erscheinen, und noch später, dass man doch seinen Mann oder seine Frau steht und abgehärteter ist. Mann ist nun ein Gelegenheitsraucher, der nichts ahnend, aber voll bewusst, und vor allem ganz cool und lässig – und natürlich ganz abgehoben von all den Nichtrauchern in der Runde – eine Zigarette raucht; man hat schließlich alles unter Kontrolle: die Zigarette, die Situation – und auch sich selbst.

Kontrollverlust – Es kann Ihnen doch passieren

Die vom Qualm verdeckte Zukunft liegt noch in weiter Ferne; man sieht noch auf den Kettenraucher herab und denkt sich: „so ein Versager, so etwas kann mir nicht passieren.“ Aber das ist ein trügerischer Gedanke – so täuscht man sich nur selbst von der einen Zigarette zur nächsten, bis man selbst zum Kettenraucher wird. Irgendwann wird die Zukunft zur Gegenwart. Irgendwann erkennt man ganz klar, dass man doch nicht alles unter Kontrolle hat – und auch nie hatte; es wird einem plötzlich bewusst, dass man schon wieder bei klirrend kaltem Regenwetter frierend in der Raucherecke vor dem Gebäude seines Arbeitgebers steht und zusammen mit anderen Rauchern hastig an seiner Zigarette zieht – dabei wollte man doch nicht mehr rauchen; irgendwann erkennt man die allgemeine Unfreiheit beim Rauchen, und so fasst man, zunächst noch ganz zaghaft, seine ersten Gehversuche in Richtung Rauchfreiheit.

Die erste Gedankenfalle

Doch die Sucht und seine Befriedigung durch den Tabak sind noch zu verlockend, und die Belohnungen einer Rauchfreiheit erscheinen noch zu gering bzw. undeutlich erkennbar. Ein kleinwenig Unfreiheit und Kränkeln, ist doch noch vertretbar, oder? So vergeht die Zeit. Die Probleme, die Ihnen als langjährigen Raucher blühen, liegen noch in einer weit entfernten Zukunft – geben Sie es ruhig zu, auch Sie haben bereits, zumindest einmal, so gedacht; und außerdem kann man bis dahin sicherlich darum kümmern – „wenn es soweit ist, und man mit dem Rauchen aufhören muss, wird man es ganz sicherlich schaffen und davon loskommen.“ So, oder so ähnlich betrügt man sich selbst und merkt es nicht einmal mehr, oder will es bewusst nicht merken.

Ihr persönliches Raucherlebnis

Beschreiben Sie Ihr ganz eigenes, persönliches erstes Rauchererlebnis: Wann und wo haben Sie die erste Zigarette geraucht? Wie hat sie geschmeckt? Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Was haben Sie dabei gedacht? Wer oder was hatte Sie dazu bewogen? Was verbanden Sie damit: Mut, Identität, Zugehörigkeit, Coolness, Freiheit, Unnahbarkeit, Unverwundbarkeit? Wenn Sie Ihre erste Zigarette z.B. in der Raucherecke am Schulhof geraucht hatten, dann beschreiben Sie detailreich die ganze Szene – das Gefühl, die Dialoge, den Geschmack. Seien Sie dabei so genau wie möglich… klopfen Sie währenddessen den Gamut-Punkt aus den Emotional Freedom Techniques.
Ebenso sinnvoll ist es, wenn Sie sich zu folgenden Fragen intensiv Gedanken machen und diese ebenfalls in eine detailreiche Szene verpacken.

  • Was hat Sie bewogen aufzuhören? Vielleicht ein Versprechen?
  • Warum, wie, wo haben Sie wieder mit dem Rauchen begonnen?

Nichtraucher werden ist schwer – Raucher bleiben ist schwerer

Wie Sie an dem oben dargestellten Weg vom Nichtraucher zum Raucher erkennen können, muss man einiges an Zeit und Energie investieren, um überhaupt eine Sucht zu entwickeln; man muss erst mal sein geliebtes Geld ausgeben, sich über die ersten Symptome hindurchkämpfen – und viele weitere Dinge hinwegsehen, um letztendlich ein Raucher zu sein.

Eine universelle Lebensfalle – nicht wie erhofft

Als Neuling war man neugierig – das liegt in der Natur des Menschen. Man war ein Suchender auf Entdeckungstour – und wollte nur wissen, was einem die erste Zigarette bietet. All die Dinge, die man sich durchs Rauchen erhofft hatte, wurden einem teilweise gegeben, so scheint es, doch letztlich war es nicht das, wonach man im Grunde seiner Seele gesucht hatte. Eigentlich sollte die Suche weitergehen; es gab noch vieles zu erkunden und zu entdecken. Doch aus der Suche wurde eine Sucht – und man musste erschrocken feststellen, dass man abhängig und unfrei ist, anstatt unabhängig und frei.
Diese Suche ist nicht etwas, das typisch für Raucher ist – und ausschließlich sie betrifft. Es ist eine universelle Lebensfalle, die in der einen oder anderen Form in jedem Menschen seinen Ausdruck findet. Wir alle stecken irgendwann, auf der Suche nach uns selbst, irgendwo fest. Der eine Sucht nach XYZ und findet dadurch keinen Weg heraus aus seiner Frust und bleibt übergewichtig; ein anderer schafft es nicht, seine Wut auf seinen Vater aufzulösen, und endet als Choleriker mit einem Herzinfarkt – es gibt unzählige mögliche Beispiele.
All diese Menschen haben eine Gemeinsamkeit: sie alle haben es nicht geschafft, ein bestimmtes Lebensprinzip zu verstehen und auf materieller Ebene zu befreien; sie alle haben die wahre Suche aus den Augen verloren und sind an einer falschen Suche – der Sucht – hängengeblieben und daran gescheitert; sie konnten das höhere feinstoffliche Prinzip nicht erlösen und sind an dem Materiellen verhaftet geblieben – genauso wie der Raucher, der zu Beginn seiner Raucherkarriere nur nach Entspannung und Anerkennung suchte – aber leider an der falschen Stelle.

Gökhan Siris
Gökhan Siris
Er ist Heilpraktiker, psychologischer Berater, Matrix Reimprinting Practitioner, EFT-Coach, BSFF-Coach und freiberuflicher Schriftpsychologe bzw. Graphologe. Er beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit den Themen Gesundheit, Medizin, Psychologie, Psychotherapie, Naturheilkunde, Esoterik, Spiritualität, Gesellschaft - sowie mit Lebensberatung und Life-Coaching.

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