Raucherkrankheiten der Atmungsorgane: Die fatalen Auswirkungen

Raucherkrankheiten der Atmungsorgane: Abbildung einer gesunden Lunge und einer Raucherlungeder Atemwege: Abbildung einer gesunden Lunge und einer Raucherlunge
Cigarette Experiment Test 2012 Stop Smoking - YouTube © Milleaccendini

Die Raucherkrankheiten der Atmungsorgane erläutert als Weckruf!

Der Rauch einer Zigarette enthält eine Vielzahl an Schadstoffen. Diese Schadstoffe können nahezu alle Organe und Gewebe im Körper schädigen. Ein Großteil der Folgen dieser Schadstoffeinwirkungen auf den Körper, sind den Rauchern durchaus bekannt; jedoch besteht immer wieder mal Aufklärungsbedarf ­- viele Raucher sind sich der gravierenden Ausmaße ihres Konsums anscheinend nicht vollkommmen bewusst, verdrängen diese oft, oder schätzen ihr eigenes Erkrankungsrisiko viel zu gering ein. Die Hauptlast dieses Konsums trifft dabei naturgemäß die Atmungsorgane und Atemwege. Dieser Artikel erläutert Ihnen alle Raucherkrankheiten der Atmungsorgane. Es soll allen Rauchern die Folgen ihres Konsums deutlich vor Augen führen, mehr noch soll es ein Weckruf sein.

Einleitende Worte über Raucherkrankheiten der Atmungsorgane

Um all diese Funktionseinbußen in Folge des Zigarettenkonsums -­ treffender formuliert “Giftcocktail­-Konsum” ­- ausführlicher beschreiben zu können, müsste man schon ein ganzes Buch schreiben. Dies würde für unsere Zwecke jedoch zu weit gehen, zudem wäre es auch nicht nötig. Wir wollen uns hier lediglich mit den häufigsten Raucherkrankheiten der Atmungsorgane beschäftigen. Diese Erkrankungen kommen auf jeden Raucher zu, der entgegen aller Ratschläge weiterraucht.
Die Schäden betreffen nicht nur die Körperbereiche, die vom Konsum direkt betroffen sind -­ konkret: Lungen, Mund­-Rachen­-Raum, Blutkreislauf­, sondern den gesamten Körper. Da der menschliche Körper ein komplexer, in sich zusammenhängender und fein aufeinander abgestimmter Organismus ist, werden durch den Schadstoffeinfluss an einem Organ, auch die Funktion anderer Organe beeinträchtigt. So verursacht z.B. der geringere Sauerstofftransport im Blutkreislauf eine Unterversorgung in den Zielorganen bzw. in den Zellen aller Organe -­ so bekommt u.a. das Gehirn weniger Sauerstoff, was dann zu ensprechenden Leistungseinbußen führt. Genug der einleitenden Worte ­- widmen wir uns nun dem eigentlichen Thema: der Beschreibungen der einzelnen Raucherkrankheiten der Atmungsorgane durch den Tabakrauch.

Die Raucherkrankheiten der Atmungsorgane

Der Tabakrauch und seine Giftstoffe haben unmittelbaren Kontakt zum Atmungssystem. Deshalb zählen Erkrankungen der Atmungsorgane zu den am häufigsten festgestellten Erkrankungen bei Rauchern. Angefangen bei leichten Reizungen der Atemwege mit Husten, entwickeln sich im Laufe des fortgeführten Konsums ernstere Beschwerden: chronische Bronchitis, Atemstörungen, Lungenemphysem, letztlich sogar Kehlkopf­ und Bronchialkrebs. Dabei sind die Übergänge fließend, und das individuelle Risiko an einer dieser potentiellen Todbringer zu erkranken ist nur sehr schwer einschätzbar. Letztenendes kann man nie genau sagen, ob nicht plötzlich aus einer chronischen Bronchitis, die man irgendwie zu ertragen gelernt hat, doch noch ein tödlicher Krebs entsteht. Der Wechsel von “noch gesund” zu “noch ertragbar” zu “unerträglich krank” kann sehr rasch und gravierend geschehen.

Chronische Bronchitis

Die lang anhaltende Entzündung der Bronchien (= chronische Bronchitis) ­ mit dem typischen “Raucherhusten”, ist eine weitverbreitete Erkrankung unter Rauchern. Ob man daran erkrankt, ist nicht Zufall, sondern nur eine Frage der Zeit. Obwohl die chronische Bronchitis bereits eine ernstzunehmende Erkrankung darstellt, wird er von vielen Betroffenen und nicht betroffenen Rauchern verharmlost bzw. als irgendwie normal abgetan. “Man hustet eben hin und wieder. Was ist eigentlich daran so schlimm?” Dabei kann das Symptom “andauerndes Husten” unter Umständen bereits eine Vorstufe des Bronchialkarzinoms sein. Zumindest besteht ab der Erkrankungsstufe einer “chronisch gewordenen Bronchitis” immer auch die Gefahr an einer wirklich tödlichen Erkrankung zu sterben.
Aber auch sonst hat man bis dahin mit einer chronischen Bronchitis kein schönes Leben -­ wenn Sie noch nicht selbst daran erkrankt sind, fragen Sie einen Betroffenen, der kann ihnen von der fehlenden Lebensqualität berichten. Die chronische Bronchitis ist für jeden Raucher als dringslichster,­ letzter­ Warnhinweis zu verstehen, aber auch als ein Hoffnungsschimmer das es noch nicht zu spät für einen radikalen Rauchverzicht ist. Wer ab diesem Zeitpunkt radikal auf Zigaretten (und andere Tabakprodukte) verzichtet, der kann noch sicher mit einer Rückbildung von vielleicht bereits schon entarteten Zellen rechnen.

Deutliche Verschlimmerung der Symptome

Wer jedoch weiterhin raucht, dem steht zunächst eine deutliche Verschlimmerung seiner bereits bestehenden Symptome bevor: nicht mehr auszuhaltender Husten und Kurzatmigkeit -­ kurz gesagt: ein quälender Zustand. Wer diese Beschwerden nicht toternst nimmt und etwas dagegen unternimmt -­ konkret: Rauchverzicht und Konsultation eines Facharztes­, der verspielt jede Chance auf einen vielleicht noch möglichen Therapieerfolg. All das soeben Erklärte ist eine vorhersagbare und garantiert noch vor Ihnen liegende Raucherperspektive in 10,20,30 Jahren? Lassen Sie es nicht darauf ankommen, denn Sie werden selbst den beschwerlichen Weg bis dahin bitter bereuen und später den verpassten Chancen zum Ausstieg nachtrauern.
Sind Sie noch nicht völlig überzeugt? Liegt diese Zukunft in diesem Moment noch so fern? Dann möchte ich Ihnen an dieser Stelle kurz beschreiben, was in Ihrem Körper in dem Moment passiert, wenn Sie bereits chronisch, oder auch nur gelegentlich husten müssen.

Was passiert bei einer chronischen Bronchitis im Körper?

Der Tabakrauch reizt und lähmt kurz nach der Inhalation (Einatmung) die sensiblen Flimmerhärchen der Bronchialschleimhaut. Eine dauerhafte Reizung und Lähmung beeinträchtigt die Selbstreinigung der Bronchien, was auf Dauer zur Folge hat, dass sich vermehrt Schleim in den Bronchien ansammelt, der dann nicht mehr ausreichend abgehustet werden kann ­- hierbei gehen größere Areale der Bronchialschleimhaut unter; die Flimmerhärchen sterben hierbei ebenfalls ab.
Immer weniger Bronchialschleimhaut, muss sich nun um die Reinigung der Lungen bzw. der Bronchien kümmern, was dann konsequenterweise irgendwann zu einer Stauung des Schleims in den Bronchien führt -­ die Bronchien können den anfallenden Schleim immer schlechter (bzw. nur unvollständig) abhusten. Im Laufe der Zeit sammelt sich so immer mehr Schleim an, der dann die Atemwege verengt -­ und sogar verlegt. Ein idealer Nährboden für allerlei Krankheitserreger. So kommt es schließlich zu einer “Itis” (Itis = Entzündung) der Bronchien. Da nun der Raucher ständig für Nachschub an Giftstoffen sorgt, kann sich die Bronchialschleimhaut nie erholen, was dann die ganze Tragödie chronisch, d.h. dauerhaft werden lässt. Reicht Ihnen dieses Bronchial-­Massaker immer noch nicht als Weckruf? Dann lesen Sie ruhig und gelassen weiter.

Atemstörungen

Aus der chronischen Bronchitits heraus entwickelt sich eine zunehmende Atembehinderung bzw. Atemstörung. Die Sauerstoffaufnahme und -­abgabe ins Blut sind hierdurch nachweislich eingeschränkt. Der entstehende Sauerstoffmangel geht zu Lasten des gesamten Organismus. Daraufhin reagiert der Körper mit einer beschleunigten und oberflächlichen Kurzatmigkeit -­ und versucht so vergeblich den Mangel auszugleichen.
Zu Beginn tritt diese Atemstörung nur nach körperlicher Atemstörung auf, allmählich dann auch bei leichten alltäglichen Tätigkeiten, und letztlich sogar in Ruhe. Sobald es zur Atemnot in Ruhephasen kommt, beginnt der dramatische Leistungseinbruch,­ mit zahlreichen weiteren Störungen der inneren Organe. Dieses Drama wird durch das Weiterrauchen noch verstärkt, so das die bereits entstandenen Schäden irgendwann nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Umso früher Sie also mit dem Rauchen aufhören, desto höher sind auch hier die Chancen einer Verbesserung der Gesundheit durch eine Therapie.
Ich gehe an dieser Stelle des Textes einmal davon aus, dass dieses Erkrankungsbild nicht abschreckend genug war; vielleicht erschien Ihnen das bisher beschriebene Krankheitsbild nur als etwas Abstraktes, womit Sie nicht viel anfangen können. Ich möchte Ihnen nun im weiteren Text verdeutlichen, was Atemstörungen in letzter Konsequenz für sie persönlich bedeuten.

Lungenemphysem

Der ständige Husten wirkt sich nicht nur auf die Bronchialschleimhaut aus, sondern hat auch fatale Folgen für die Lungenbläschen die am Ende der kleinsten Bronchien sitzen. An den Lungenbläschen findet der eigentliche Gasaustausch statt, d.h. der eigentliche Übertritt des Sauerstoffs ins Blut, von wo aus dann ein Weitertransport in die Zellen des Körpers erfolgt. Bei einem Langzeitraucher verlieren diese Lungenbläschen zunehmend an Elastizität; irgendwann platzen sie sogar, wodurch es dann zur Entstehung von sogenannten “Luftsäcken” kommt.
Da die meisten “schweren Raucher” selbst dann keine Einsicht zeigen und lieber weiterrauchen, sterben immer mehr Luftbläschen ab. Der Gasaustausch wird weiterhin erschwert bzw. behindert und die Atemnot wird zunehmend bedrohlicher. In diesen Luftsäcken sammelt sich nun vermehrt Schleim an, was wiederum die bereits bestehende Bronchitis verstärkt ­- und so wiederum auch der weiteren Schädigung von Lungenbläschen Vorschub leistet. Quälende Atemnot und Herzbeschwerden (mit Herzschäden) sind bald Ihre ständigen Begleiter. Das genaue Symptomenbild zeichnet sich in diesem Fall dann wie folgt: chronischer Sauerstoffmangel, bläuliche Lippen und bläuliches Gesicht, faßförmige Wölbung des Brustkorbs auf Grund der Luftstauung -­ hieraus ergeben sich als Komplikation auch die Schäden am Herzen.

Das Krankheitsbild wird kaum wahrgenommen

Das Krankheitsbild des Lungenemphysems erscheint vielen Rauchern -­ vielleicht auch Ihnen -­ als so weit vom eigenen “Raucher”­Selbstbild entfernt, das sie es gar nicht als ein mögliches eigenes Schicksal wahrnehmen. Doch wenn sie (Sie) weiterrauchen, egal ob bereits ein chronischer Husten besteht oder nicht, dann liegt die Diagnose Lugenemphysem nicht weit. Die Erkrankung schreitet langsam aber stetig voran und zeigt zu Beginn fast keine Symptome. Gerade deshalb sollten Sie äußerst vorsichtig mit der Einschätzung bezüglich ihres Krankheitsrisikos sein. Es kann zu jeder Zeit jeden Raucher treffen -­ spielen Sie also kein russisch­es Roulette. Lassen Sie regelmäßig ihre Lungenfunktion prüfen und eine vorhandene Bronchitis so früh wie möglich behandeln. Noch besser, verzichten Sie dabei auf den Tabakqualm,­ sonst wird es dafür irgendwann zu spät sein.

Bronchialkrebs und weitere Krebserkrankungen der Atemwege

Dieses Krankheitsbild ist der Schrecken aller Ärzte ­ und auch einiger Raucher. Krebs wurde und wird immer noch mit Tod gleichgesetzt. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass nahezu alle Raucher einen derartigen Krankheitsverlauf für sich selbst gerne ausblenden bzw. das Risiko selbst mal ein Betroffener zu werden, als äußerst gering einschätzen.
Rund 85% der Menschen mit einem Bronchialkarzinom waren und sind “inhalierende Raucher”; es dauert ca. 20­-25 Jahre bis sich bei einem Raucher ein solches Karzinom entwickelt; und in Fachkreisen gilt er als besonders bösartig. Selbst bei Früherkennung und sofortiger Optimalbehandlung, gibt es nur eine >10% Überlebenschance. Und oft wird der Bronchialkarzinom nicht rechtzeitig erkannt, weil er erst recht spät eindeutige Symptome zeigt. Diese erschreckende Faktenlage könnte man auf diese Weise seitenlang fortführen.
Eines steht immer fest: Der Betroffene quält sich zunächst durch viele Krankheiten, bis er schließlich dem Todbringer Krebs begegnet und mit diesem Ringen muss. Spätesten ab diesem Zeitpunkt wird man sich dem Urthema jedes Rauchers bewusst: die “Selbstzerstörung”. Eines müssen Sie sich hierbei immer wieder klar machen: dass ein Bronchialkrebsrisiko bei Rauchern immer besteht und das die Diagnose “kein Krebs festgestellt” keine Versicherung gegen eine mögliche spätere Krebserkrankung ist.­
Die Diagnose Krebs kann plötzlicher kommen als Sie sich vorstellen können; eine regelmäßige Krebsvorsorge Untersuchung ist deshalb -­ zumindest für Langzeitraucher ­- ein absolutes Muss. Auch wenn es an diesem Zeitpunkt ihrer Raucherkarriere überflüssig erscheint, möchte ich Ihnen dennoch einige mögliche Frühwarnzeichen des Bronchialkarzinoms benennen.

Achtung! Diese Zeichen können auch auf andere Erkrankungen hinweisen

Deshalb sollten Sie -­ so oder so -­ immer einen Facharzt konsultieren,­ falls Sie das nicht ohnehin bereits schon getan haben.

  • Chronisch trockener Husten mit wenig bis keinem Auswurf;
  • Dieser Auswurf ist zudem schleimig oder eitrig; aber ohne Spuren von Blut; in späteren Stadien ist dieser Auswurf dann zudem himbeerfarbig und faserig;
  • Es besteht ein retrosternaler (hinter der Brust liegender) Druck­ oder ein Fremdkörpergefühl und/oder unklare Rückenschmerzen;
  • Es kommt zu einer zunehmenden Atemnot.

Ein deutliches Zeichen für einen Bronchialkarzinom ist die Verschlimmerung aller Symptome: immer rascher zunehmende Atemnot, ein quälenderer Husten, Brustschmerzen, schweres Krankheitsgefühl, eine starke Gewichtsabnahme bis hin zur körperlichen Auszehrung… etc.
Und, immer noch nicht vom Ernst dieser Erkrankung überzeugt? Dann legen Sie kurz ihre Zigarette weg, denn es kommt noch schlimmer: der bösartige Bronchialkarzinom wuchert rasch in gesundes Gewebe und streut dort sehr früh seine Tochterzellen (Metastasen) aus. Diese Aussaat von Tochterzellen geschieht über die Blut­ und Lymphbahnen ­- so erreichen die Wucherungen schnell auch alle übrigen Organe: Leber, Nieren, Nebennieren, Gehirn, Wirbelssäule und Knochen. Ab diesem Stadium, ist das Leben der Betroffenen nicht mehr zu retten!

Meine Bitte an Sie

Gehen Sie alle 4­6 Monate zur Krebsvorsorge ­- nur so kann ein möglicher Krebs rechtzeitig erkannt werden; die Aussichten auf Überleben erhöhen sich hierdurch beträchtlich.
Neben dem häufig vorkommenden Bronchialkarzinom, können Langzeitraucher auch von anderen Arten eines Karzinoms der Atemwege betroffen sein. Die häufigsten sind: Stimmbandkarzinom Supraglottis­-Karzinom (Kehlkopf­Karzinom); Auch ein Hypopharynx-Karzinom (unterer Teil des Kehlkopfs) kommt oft vor. Die Symptome variieren dabei je nach der Lokalisation bzw. Funktion des betreffenden Teils.
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