Der Tabakkonsum ist seit vielen Jahren stark rückläufig und hat sich von einem weltweiten Anteil von über 45% zu einem Anteil von knapp unter 30% entwickelt – Tendenz weiter stark fallend. All das gibt Hoffnung. Dank der vielen guten Anti-Raucher-Kampagnen von engagierten Gruppen und Verbänden, vor allem aber dank der Einsicht der Konsumenten, macht der weltweite Tabakkonsum eine Kehrtwende in eine erfreuliche Richtung. Diese Entwicklung ist für die Tabakindustrie sehr unerfreulich und bedroht ihre Gewinne. Doch warum hält diese Industrie überhaupt an diesem Geschäftsmodell fest – obwohl Sie von allen Seiten Druck bekommt, und es jedem, auch der Tabakindustrie, klar ist, dass der Tabakkonsum zu fatalen Folgeerkrankungen führt?
Ein erfreulicher Rückgang – oder doch zu früh gefreut?
Durch den Tabakkonsum sterben weltweit jährlich über 7 Millionen Menschen – meist im mittleren Alter – an den Folgen Ihres Tabakkonsums. Das sind ganz klar 7 Millionen Menschen zu viel. Ein weiterer Grund, weshalb man sich nicht über den rückläufigen Zigarettenkonsum – das derzeit weltweit immer noch mehr als 5 Milliarden Zigaretten jährlich beträgt – freuen kann, ist die Tatsache, dass die Schwachen und am Rande einer jeden Gesellschaft lebenden Menschen immer noch rauchen, und auf Grund ihrer Lebenslage und daraus resultierende Lebensstils besonders von den Folgen betroffen sind – Gesundheit, Selbstwertgefühl, finanzieller Aufwand des Konsums uvm.
Leider stagniert derzeit auch die konsumierte Menge bzw. der Rücklauf gerät ins Stocken. Vor allem der Anteil der rauchenden Kinder und Jugendlichen (etwa 40-50%) und das zunehmend sinkende Einstiegsalter (Erstkonsum) sind besorgniserregend und lassen für die Zukunft eine eher düstere Prognose zu – konsequenterweise wird der Anteil an Raucher in der Bevölkerung steigen.
Die neue Südoffensive der Tabakindustrie
Man kann vor Verzweiflung kotzen, oder aber der Tabakindustrie und ihren Strategen herzlichst gratulieren: Tolle Arbeit! Aber immerhin sinkt die Anzahl der Raucher insgesamt weltweit beträchtlich, was die Profiteure in Bedrängnis bringt. Die Rauchwolken verziehen sich zeitweise hier und da und verschaffen uns eine kollektive Atempause und auch etwas Klarheit im Qualm.
Die Zahlen sinken, leider nur zum großen Teil in der westlichen Hemisphäre unseres Blauen Planeten, in der übrigen Welt steigen die Zahlen beträchtlich, vor allem dank der großangelegten Südoffensive der Tabakindustrie in China, Afrika, Südamerika und Asien. Hier agiert die Tabakindustrie dank maroder Strukturen und korrupter Politiker noch relativ frei und ungeniert, und das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Folgen des Konsums ist noch sehr gering. Es bleibt nur zu hoffen, dass bei den stark steigenden Bevölkerungszahlen in diesen Regionen der Welt, die sinkenden Zahlen der Raucherstatistiken der letzten Jahre und Jahrzehnte sich nicht in Gegenteil verkehren und all die Aufklärung zunichtemachen. Aber hier stirbt die Hoffnung leider bereits zu Beginn.
Massenmord – gewollt oder ungewollt?
Die Tabakindustrie verfügt über Milliarden, die sie auch gekonnt dazu einsetzt, um auch weiterhin am Markt zu bleiben und Gewinne zu maximieren, während die Aufklärer über eher bescheidene Geldsummen verfügen. Die WHO geht davon aus, dass in den nächsten Jahren 500 Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben werden. Vielleicht ist dieses schreckliche Horrorszenario des weltweiten „Massentods“, das uns wohl erwartet, auch ganz im Sinne einer Bevölkerungsreduzierung in Zeiten von Überbevölkerung bei gleichzeitiger Ressourcenverknappung.
Das ist doch genial, oder etwa nicht? Die Bevölkerung reduzieren und dabei noch Milliarden verdienen. Ich gebe zu, ich habe bewusst provoziert. Aber warum kann man das skrupellose Tun der Tabakindustrie nicht eindämmen? Warum kann diese Industrie weiterhin Marktanteile sichern und Profite machen? Denken Sie einmal darüber nach.